Montagsumfrage Was die Pirmasenser von Parität im Kabinett halten

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Mit der Ernennung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ist es aus mit der Parität im Kabinett: Dort sitzen nun neun Männer und nur sieben Frauen. Wie wichtig ist es den Menschen in der Region, dass Männer und Frauen gleich stark im Kabinett vertreten sind? Unsere Umfrage in der Pirmasenser Fußgängerzone liefert eine überraschende Antwort.

Mit dem neuen Verteidigungsminister Boris Pistorius sitzen künftig mehr Männer als Frauen im Bundeskabinett. Das hatte Kanzler Olaf Scholz ursprünglich anders versprochen. Dennoch solle Parität auch künftig die Leitlinie sein, hieß es aus Berlin. Bei unserer Umfrage in Pirmasens maßen nur wenige der Parität im Kabinett große Bedeutung zu.

Für Bernhard Abele müssen nicht gleich viele Frauen und Männer in der Regierung sein, wie er sagt. „Vielmehr halte ich es für wichtiger, dass wir von fähigen Leuten regiert werden, die sich in ihrem jeweiligen Amt auskennen“, erklärt Abele. Da sei es ganz egal, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt. Boris Pistorius, den ehemaligen niedersächsischen Innenminister, hält Abele für fähig, das Verteidigungsministerium zu leiten, anders als seine Vorgängerin Christine Lambrecht, wie er betont.

Die 18 Jahre alte Sarah Bastian hält es hingegen für wichtig, dass sich der weibliche und männliche Anteil an Ministern im Bundeskabinett die Waage hält. „Wir Frauen sollten einfach die gleichen Chancen haben wie Männer, denn nach wie vor werden wir in vielen Bereichen benachteiligt“, findet die junge Frau. Gerade deshalb hält sie eine Frauenquote für sinnvoll und gut, sagt sie.

Parität unwichtig?

„Wie andernorts ist es auch in Berlin wichtig, dass die Arbeit richtig gemacht wird – egal ob von Frauen oder Männern“, sagt Monika Szabo-Jennewein. Allerdings halte sie es für besser, dass das Verteidigungsministerium von einem Mann geführt werde. Bei Männern sei es wahrscheinlicher, dass sie selbst einmal in der Bundeswehr gedient haben und sich dort besser auskennen als Frauen, glaubt sie. „Das Vertrauen in die derzeitige Regierung ist generell geschwächt, da ist die Paritätsfrage eigentlich zweitrangig. Pistorius muss, wie alle anderen, nun zeigen, was er kann“, meint Szabo-Jennewein.

Auch Sascha Wagner hält den Paritätsgedanken in der Regierung für unwichtig. Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Führungsvermögen in Ministerien räumt er mehr Bedeutung ein, wie er sagt. „Mir ist es tatsächlich egal, ob eine Frau oder ein Mann zum Minister ernannt wird. Hauptsache, er oder sie macht die Arbeit richtig. Lambrecht als Verteidigungsministerin war ein Totalausfall und zufällig eben eine Frau, es kann jetzt eigentlich nur besser werden“, meint Wagner.

Einiges umkrempeln

Dass der oder die Beste ein Amt in der Regierung übernehmen soll, findet auch Florian Ringhof. Das Geschlecht sei dabei egal. „Die Bundeswehr fliegt doch schon lange unter dem Radar. Ich denke, Pistorius wird da so einiges umkrempeln müssen. Damit muss er sich beweisen“, sagt er.

Joachim Weber hat in den 1980er Jahren selbst in der Bundeswehr gedient und findet, dass ein Verteidigungsminister oder eben eine -ministerin in der Lage sein muss, das Amt auszuführen, ohne von einer Vielzahl von Beratern angeleitet zu werden. Das Geschlecht sei dabei unwichtig. „Wichtig ist eher, dass er oder sie uns in anderen Ländern repräsentieren kann. Da kann eine Frau natürlich genauso kompetent auftreten wie ein Mann“, sagt Weber.

Bernhard Abele
Bernhard Abele
Sarah Bastian
Sarah Bastian
Monika Szabo-Jennewein
Monika Szabo-Jennewein
Sascha Wagner
Sascha Wagner
Florian Ringhof
Florian Ringhof
Joachim Weber
Joachim Weber
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