Pirmasens Warum die Stadt ein mähendes Monstrum mit Joystick kauft

Der städtische Fuhrpark erhält neue Fahrzeuge und Maschinen.
Der städtische Fuhrpark erhält neue Fahrzeuge und Maschinen.

Über 700.000 Euro werden in den nächsten Monaten in den Fuhrpark des Wirtschafts- und Servicebetriebs der Stadt Pirmasens (WSP) investiert. Den größten Betrag schluckt eine neue Großkehrmaschine. WSP will sich mit den Investitionen von einer Reihe echter Oldtimer trennen – wenn denn geliefert wird.

Die Großkehrmaschine muss eine defekte Maschine ersetzen, die nicht mehr repariert werden kann. 297.000 Euro soll das neue Gerät kosten. Wobei WSP-Leiter Thomas Iraschko in der Hauptausschusssitzung am Montag einräumte, dass es mit der Anschaffung noch eine Weile dauern könnte. Aktuell werde dem WSP bei Anfragen ein Lieferdatum im Jahr 2024 genannt. „Wir haben richtige Probleme, neue Fahrzeuge zu beschaffen“, klagte Iraschko.

Dabei will der WSP nur normale Dieselfahrzeuge. Moderne Elektrofahrzeuge oder gar mit Wasserstoff oder Erdgas betriebene Wagen werden derzeit gar nicht in Erwägung gezogen. Die Preise seien viel zu hoch oder die Technik noch lange nicht ausgereift, begründete Iraschko den Griff zu Dieselmotoren, die jedoch deutlich umweltfreundlicher sein sollen als die ausgemusterten Wagen.

Steuermann muss mit nach draußen

Hier stammt ein Kipplaster noch aus dem Jahr 1995 und erfüllt die Euronorm null. Der Allradkipper aus dem Jahr 1999 schafft immerhin schon die Euronorm eins. Mit beiden Fahrzeugen dürfte der WSP nicht mehr in der Stadt rumfahren, wenn der Stadtrat die Innenstadt zur Umweltzone erklären würde. Ein richtiger Jungspund ist da der Bagger, der nur 18 Jahre alt ist. Für die drei Fahrzeuge kalkuliert Iraschko mit 400.000 Euro.

Die Automatisierung macht übrigens vor dem WSP nicht halt: Ganz frisch im Fuhrpark findet sich ein ferngesteuerter Böschungs- und Großflächenmäher. Das mit einem handelsüblichen Mähroboter auf keinen Fall zu vergleichende Monstrum wird per Joystick gesteuert. Der Steuermann muss aber immerhin noch selbst mit nach draußen und arbeitet nicht wie mit einer Drohne aus dem Büro. Vorteile des Geräts seien die bessere Arbeit an extremen Neigungen und die Leistungsfähigkeit. Bis zu 8000 Quadratmeter werden von dem Halbroboter pro Stunde gemäht.

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