Pirmasens Warum die Katholiken den längst verstorbenen Priester Nardini verehren

Nardini-Skulptur in der Pirminiuskirche.
Nardini-Skulptur in der Pirminiuskirche.

Paul Josef Nardini ist der einzige Selige der katholischen Kirche, der in Pirmasens begraben ist. Das Grab des Priesters, der im 19. Jahrhundert in Pirmasens wirkte, befindet sich in der Klosterstraße gegenüber der Kirche St. Pirmin. So klein und unscheinbar die Kapelle dort ist, hat Paul Josef Nardini für die Katholiken im Bistum Speyer doch eine gewisse Bedeutung.

Am 22. Oktober 2006 wurde der Priester und Ordensgründer, der in Pirmasens gegen die soziale Not in der jungen Industriestadt kämpfte, als erster Pfälzer im Speyerer Dom selig gesprochen. Im Auftrag des Papstes verlas damals der Münchner Kardinal Friedrich Wetter in der Feier das Apostolische Schreiben, mit dem Benedikt XVI. verfügt hatte, dass Nardini als Seliger verehrt werden darf und sein Fest jährlich am 27. Januar gefeiert wird.

Nardini gründete 1855 die Schwesterngemeinschaft der „Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie“, die heute als Mallersdorfer Schwestern bekannt sind. Die Ordensfrauen nahmen sich der verwahrlosten Kinder in seiner Pfarrei an und kümmerten sich um alte und kranke Menschen. Aktuell sind die Ordensschwestern an vielen Orten in Deutschland, Rumänien und Südafrika tätig. Nardini starb am 27. Januar 1862 im Alter von nur 40 Jahren. Noch heute erinnern in der Region verschiedene Einrichtungen an sein Lebenswerk, beispielsweise die Nardini-Krankenhäuser in Zweibrücken und Landstuhl. In Pirmasens betreibt das Nardini-Haus unterschiedliche Einrichtungen für Kinder und Heranwachsende. Das Angebot reicht von Kindertagesstätten über einen Hort bis hin zu Wohngruppen und ambulanter Hilfe.

x