Pirmasens Warten auf das Job-Wunder

Gut drauf war gestern Emil Schweitzer (rechts), Geschäftsführer der Rheinberger-Verwaltungsgesellschaft. Kein Wunder, in Allgeie
Gut drauf war gestern Emil Schweitzer (rechts), Geschäftsführer der Rheinberger-Verwaltungsgesellschaft. Kein Wunder, in Allgeier-Vorstand Michael Schmidt hat er einen neuen Mieter gefunden.

Dass sich der IT-Dienstleister Allgeier Enterprise Services für den Standort Pirmasens entschieden hat, ist früheren Reno-Mitarbeitern in Thaleischweiler-Fröschen zu verdanken. Allgeier hatte Ende März die IT-Abteilung des Schuhhändlers Hamm Reno übernommen und eine neue Bleibe für die 30 Mitarbeiter in Thaleischweiler-Fröschen gesucht. „Der bessere IT-Standort wäre Kaiserslautern gewesen“, sagt Allgeier-Vorstand Michael Schmidt. Aber mehr als 80 Prozent der Mitarbeiter hätten für einen Umzug nach Pirmasens gestimmt. Also suchte Schmidt „einen repräsentativen Standort“ in der Stadt und fand ihn im Turm des Rheinberger-Gebäudes. Allgeier Enterprise Services ist ein IT-Dienstleister, der beispielsweise digitale Geschäftsprozesse seiner Kunden betreut. Als Referenzen nennt Schmidt die elektronische Steuererklärung Elster, in der ebenso Allgeier-Technologie stecke wie im Webshop von Lidl. Auch wer bei Sixt ein Auto miete, benutze Allgeier-Technologie. Das Unternehmen mit Sitz in Kronberg im Taunus beschäftigt mehr als 9000 Mitarbeiter sowie über 1300 freiberufliche Experten und erzielte 2018 nach Angaben von Schmidt rund 700 Millionen Euro Umsatz. „Wir stellen im Moment pro Monat weltweit 250 Mitarbeiter ein“, die angemieteten Räume im Rheinberger seien ausgelegt für 60 Mitarbeiter, sagte Schmidt. Mit Emil Schweitzer, Geschäftsführer der Rheinberger-Verwaltungsgesellschaft, sei aber ausgemacht, dass dem neuen Mieter frei werdende Flächen zuerst angeboten werden. Ziel sei letztendlich ein Standort mit 200 Mitarbeitern, sagt Schmidt. Gestern Morgen traf sich Schmidt mit IT-Leuten der Firma Profine, um auszuloten, wie man sich ergänzen könne. Gespräche mit anderen Firmen sollen folgen. Die Vision von Schmidt: Pirmasens soll zur „Digitalisierungshauptstadt“ werden. Das funktioniere aber nur, wenn alle zusammenarbeiten wie Firmen, Verwaltung oder Hochschulen. Rund eine Million Euro werden investiert, so Emil Schweitzer, um die Räume so herzurichten, wie sich die Firma Allgeier das vorstellt. Mit den neuen Mietern Allgeier und Caritaszentrum (rund 800 Quadratmeter) sei das Rheinberger-Gebäude mittlerweile zu 94,38 Prozent ausgelastet. Michael Schieler (Rheinberger-Verwaltungsgesellschaft) freute sich gestern, mit Allgeier einen „großen Digitalisierungsplayer“ für den Rheinberger gewonnen zu haben. Wolle man die Stadt für die Zukunft aufstellen, brauche man IT-Dienstleister. „Wir wollen keine neuen Groschengräber im Rheinberger, wir wollen Firmen, die Zukunft haben“, sagte Schieler.

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