Pirmasens Vorurteile abbauen

Adeel Ahmad Shaad ist Imam in Mannheim und extra nach Pirmasens gereist, um die Kampagne seiner Gemeinschaft vorzustellen.
Adeel Ahmad Shaad ist Imam in Mannheim und extra nach Pirmasens gereist, um die Kampagne seiner Gemeinschaft vorzustellen.

Die Gemeinschaft der Ahmadiyya Muslime ist eine Minderheit innerhalb der Welt des Islams. Ihre Mitglieder glauben daran, dass – so wie vom Propheten Mohammed angekündigt – ein Reformer bereits auf der Erde war und den Islam entsprechend reformiert hat. Das soll im 19. Jahrhundert gewesen sein. Der Rest der muslimischen Welt wartet bis heute auf diese Person und spricht den Ahmadiyya den rechten Glauben ab. In Deutschland gehören der Glaubensgemeinschaft etwa 50.000 Menschen an, in Pirmasens bekennen sich nach eigenen Aussagen zwischen acht und zehn Familien zur Gemeinschaft. Im Landkreis sollen es rund 700 Personen sein. In Kaiserslautern befindet sich ein sogenanntes Gebetszentrum. In Freinsheim und Frankenthal sollen in den nächsten Jahren Moscheen gebaut werden. Das erzählt der Imam Adeel Ahmad Shaad. Er ist extra aus der Moschee in Mannheim zu einem Pressegespräch angereist. Der Geistliche berichtet, dass seine Gemeinschaft im Sommer die Kampagne „Wir sind alle Deutschland“ in Pirmasens und im Landkreis starten will. Auf diese Weise wollten sie einerseits natürlich über ihre eigene Gemeinschaft informieren, andererseits aber auch darauf hinweisen, dass der Islam eine friedliche Religion sei, erläutert Adeel Ahmad Shaad. Speziell seine Gemeinschaft habe sich das Werben um den Frieden auf die Fahne geschrieben. Die Ahmadiyya seien eine offene Gemeinde und lehnten sogenannte Hinterhofmoscheen ab. Die Frauen seien in ihrer Gemeinschaft „vollkommen gleichberechtigt“, sagt der Imam und begründet das mit diversen Stellen im Koran. Er könne nicht verstehen, dass andernorts Muslime im Namen Allahs in den Krieg ziehen oder gar Nicht-Muslime zwangsweise konvertieren wollten. All das lehne seine Glaubensgemeinschaft ab, die als Körperschaft des Öffentlichen Rechts anerkannt ist und sich komplett über Spenden der Mitglieder finanziere. Staatliche Zuschüsse erhalten die Ahmadiyya keine. In der Pirmasenser Fußgängerzone soll der hellblaue Informationsstand viermal aufgebaut werden: 20. Juli, 10. August, 14. September und 12. Oktober. Außerdem kündigt der Imam an, dass Vertreter seiner Gemeinschaft auch in großen Gemeinden im Kreis Infostände aufstellen wollten. Er spricht zudem von Informationsveranstaltungen, für die genauso wenig Details feststehen wie für die Pflanzung von Friedensbäumen im Landkreis. Fest stehe jedoch, dass in allen Teilen der Stadt und in den Gemeinden in der Südwestpfalz Informationsflyer verteilt werden sollen. Adeel Ahmad Shaad sagt: „Wir besuchen jede Gemeinde, suchen das Gespräch und verbreiten vor Ort eine Botschaft d es Friedens.“ Diese Bürgernähe soll dabei helfen, Ängste und Vorurteile abzubauen. Im Netz www.ahmadiyya.de

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