Pirmasens Von Woche zu Woche:
Im nächsten Jahr, vermutlich im Herbst, wird ein neuer Bundestag gewählt. Das heißt: Noch in diesem Jahr, spätestens Anfang 2017, werden die Parteien damit beginnen, ihre Direktkandidaten in den Wahlkreisen zu nominieren. Bei der SPD dürfte die Nominierung auf Angelika Glöckner zulaufen. Aber wen stellt die CDU auf? Anita Schäfer? Die Bundestagsabgeordnete aus Saalstadt wird im Juni 65, wäre also, wenn die nächsten Bundestagswahlen anstehen, 66 und im Rentenalter. Der RHEINPFALZ gelang es dieser Tage nicht, Schäfer zu entlocken, ob sie noch einmal antritt: „Ich sehe keinen Anlass, mich gegenwärtig zu dieser Frage zu äußern“, ließ sie uns wissen. Aber vielleicht sieht ihre Partei einen Anlass? Die braucht schließlich einen Plan B, sollte sich Schäfer wider Erwarten aufs Altenteil zurückziehen. Aber über das Alter der Anita Schäfer wollen wir an dieser Stelle nicht richten. Schließlich hat schon Udo Jürgens gesungen: „Mit 66 ist noch lange nicht Schluss!“ Nach seiner Wahl in den Mainzer Landtag – der sich allerdings erst im Mai konstituiert – wird Steven Wink am kommenden Dienstag seinen ersten öffentlichen Auftritt in Pirmasens haben. Es dürfte ein konfliktfreier Abend werden. Der junge FDP-Politiker soll in der Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative „B 10 - vier Spuren jetzt“ über die Koalitionsverhandlungen reden und natürlich aus dem Nähkästchen darüber plaudern, wie es mit dem B-10-Ausbau weitergeht. Wink wird gut reden haben, er wie seine Partei haben sich schon länger als Befürworter eines Ausbaus positioniert und es ist nicht anzunehmen, dass sie in den Koalitionsverhandlungen umfallen. Eingeladen hat die Bürgerinitiative auch den Dahner SPD-Landtagsabgeordneten Alexander Fuhr. Der hatte sich zuletzt verbiegen müssen, weil er den vierspurigen Ausbau der B 10 zwar befürwortet, um des lieben Koalitionsfriedens mit den Grünen willen aber – wie die gesamte SPD – in Mainz davon Abstand genommen hat. Solche Kompromisse seien tägliche Realität in ganz Deutschland, hat sich Fuhr verteidigt. Stimmt! Aber tägliche Realität in ganz Deutschland ist auch, dass Bürger wegen solcher faulen Kompromisse und Taktierereien von der Politik die Nase voll haben und zu Protestwählern werden. Was haben gesetzliche Betreuer mit der Gebührenerhöhung der Sparkasse zu tun? Auf den ersten Blick natürlich nichts und auf den zweiten auch nicht viel! Aber dem Pirmasenser Nervenarzt und Kommunalpolitiker Karl-Josef Klees ist es dennoch gelungen, eine Verknüpfung herzustellen. Weil die Sparkasse über ihre Preispolitik auch ihre älteren Kunden ins Online-Banking drängt, „werden wir im Alter wohl alle einen gesetzlichen Betreuer haben“, unkte Klees am Montag im Hauptausschuss des Stadtrats – und hatte die Lacher auf seiner Seite. Das galt auch für Thomas Thiele. Der Planer aus dem gleichnamigen Ingenieurbüro stellte im Hauptausschuss den Ausbau der Strobelallee vor und merkte an, es werde dort keine Anwohnerversammlung geben. Die Straße führt nämlich entlang des alten Friedhofs .... Der geneigte Leser merkt: Es war eine entspannte Sitzung, die Wahl ist ja auch vorbei.