Pirmasens Vier Tore, aber erst 50 Prozent

Doppel-Torschütze Benjamin Grünnagel (links) legt zum 3:0 auf. Waldemar Bleck kommt zu spät.
Doppel-Torschütze Benjamin Grünnagel (links) legt zum 3:0 auf. Waldemar Bleck kommt zu spät.

«OBERSIMTEN.» Derweil es dem SV Obersimten gestern bei leichten Feldvorteilen vor 400 Zuschauern selten gelang, das Tor des Vizemeisters der B-Klasse West ernsthaft in Gefahr zu bringen, waren die Angriffe Thaleischweilers oft gefährlich. Nach nur acht Spielminuten hätte es bereits 0:3 stehen können, doch Gästestürmer Grünnagel verpasste eine tolle Gelegenheit per Kopf (5.), Christoph Subal schoss SVO-Keeper Jan-Alexander Primatschenko in die Arme, und Pascal Neumann beförderte den aufsetzenden Ball aus zwei Metern an die Latte. Grünnagel traf später mit einem Distanzschuss den Pfosten (35.). Erst in der 40. Minute markierte Grünnagel Treffer Nummer eins. Als er den Ball von Philipp Rung über Subal in den Lauf gespielt bekam, ließ er Waldemar Bleck und Thomas Kissel aussteigen und schob klasse ein. Obersimten hatte durch Steffen Matterns Kopfball (25.) und Marcel Kreutzers abgeblockten Nachschuss bei einem Mattern-Freistoß (44.) zwei Möglichkeiten. Das große Aufbäumen des SVO blieb indes nach dem Seitenwechsel aus beziehungsweise wurde von der SGT nicht zugelassen. Thaleischweilers Spielertrainer Jochen Brunner stellte hinterher zufrieden fest: „Meine Spieler haben sich läuferisch und taktisch an meine Vorgaben gehalten.“ Und dann gab es noch den SGT-Einzelkämpfer in vorderster Front: Benjamin Grünnagel. Nach Laurenz Stuppys Vorarbeit nahm er den Ball mit der Brust an, ließ damit Primatschenko aussteigen und schob ins verwaiste Tor ein – 0:2 (54.). Als dann Kreutzer in der 63. Minute – nach Gelb in Minute 35 und einer letzten Verwarnung kurz vorher – erneut gelbwürdig foulte, zog der gute Schiedsrichter Maximilian Barthel Gelb-Rot. Damit war die Partie im Grunde schon entschieden. „Wir hatten unsere Nerven nicht im Griff. Die Anspannung war wohl zu groß“, merkte SVO-Trainer Steffen Decker an. Zwar ließ Obersimten nicht locker, doch die stellungssichere, zweikampfstarke und bestens abgestimmte Abwehr der SGT mit den Innenverteidigern Marcus Joyce und Kapitän Tim Rether, dem starken Philipp Rung auf der linken Seite und dem guten Peter Slabizki rechts ließ nichts anbrennen. Neumann schloss einen Bilderbuchkonter über Stefan Bekos und Grünnagel zum 0:3 ab (76.). Als erneut Neumann in der letzten Minute einen Torwartabspielfehler zum 0:4 nutzte (90.), pfiff Barthel gar nicht mehr an. Mit seinen ersten Worten nach dem Spiel warnte allerdings SGT-Spielertrainer Brunner: „Wir haben erst 50 Prozent geschafft. Trotz des deutlichen Sieges war dies ein hartes Stück Arbeit.“ SGT-Vorsitzender Jürgen Käfer hatte seine Mannschaft an den 3:1-Halbzeitvorsprung im Vorjahres-Aufstiegsspiel beim SV Ruhbank erinnert, das Thaleischweiler noch mit 3:4 verlor. „Und dieses Mal stand es nur 1:0 für uns“, sagte Käfer und lobte sein Team, „das aus den Erfahrungen der vorigen Aufstiegsrunde gelernt“ habe. Während die SGT-Spieler im Kreis jubelten, saß Decker konsterniert auf seinem Trainerstuhl. „Wir haben nicht zehn Minuten das gespielt, was wir sonst spielen“, haderte er. „Doch es gibt ein zweites Spiel“ erklärte er trotzig mit Verweis aufs Rückspiel am Sonntag (16 Uhr) in Thaleischweiler. Das Torverhältnis spielt in der Addition der beiden Partien keine Rolle. So spielten sie SV Obersimten: Primatschenko - Laudemann, Bleck, Kissel, Stilgenbauer (38. Littner) - Peddinghaus (44. Gehring), Lerch, Wiktorski - Kreutzer, Mattern, Zaschke SG Thaleischweiler: Weidler - Slabizki, Joyce, Rether, Rung - Subal, Brunner - Neumann, Stuppy (79. Schollenberger), Bekos (89. Kohlenbach) - Grünnagel Tore: 0:1 Grünnagel (40.), 0:2 Grünnagel (54.), 0:3 Neumann (76.), 0:4 Neumann (90.) - Gelbe Karten: Subal, Slabizki - Gelb-Rot: Kreutzer (63.) - Beste Spieler: Zaschke, Wiktorski - Grünnagel, Joyce, Rether, Rung - Zuschauer: 400 - Schiedsrichter: Barthel (Haßloch).

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