Pirmasens Vier Plätze in der Endrunde sind noch frei
«PIRMASENS.» Mit den Spielen der Vorrundengruppe B wird heute (18.30 Uhr) in der Wasgauhalle die 42. Pirmasenser RHEINPFALZ-Fußball-Stadtmeisterschaft fortgesetzt. Die ersten vier der sieben Teams qualifizieren sich für die Endrunde am Freitag, die in Gruppe A bereits Landesligist FC Fehrbach, Oberligist FK Pirmasens, das A-Klasse-Team des TuS Winzeln und B-Klasse-Titelkandidat SV Ruhbank erreicht haben.
Dreimal hintereinander Dritter der B-Klasse West, vorige Saison Vizemeister und in den A-Klasse-Aufstiegsspielen gescheitert: Diese Saison überwintert der PSV Pirmasens als Tabellenzweiter. Klar, dass für den Polizeisportverein heute Abend in einer Gruppe mit fünf C-Klasse-Teams das Erreichen der Endrunde Pflicht ist. Auch wenn Jörg Henrich, beim PSV Fußball-Abteilungsleiter und inzwischen auch Trainerpartner von Christian Gessner, betont, dass dies „schwierig“ sei, weil „jeder Verein einige gute Hallenspieler“ habe. Hinter den PSV-Kicker liegen turbulente Tage. Er teilte Gessner mit, dass er nicht weiter Trainer des PSV sei. Nur wenige Tage später revidierte der Verein diese Aussage und teilte mit, dass nun Gessner gemeinsam mit Henrich die Mannschaft coacht. Nur Co-Trainer Nicky Wingert sei ausgeschieden. Nun sagte Henrich im RHEINPFALZ-Gespräch, dass auch dies noch nicht feststehe. „Das alles ist zugegeben schon etwas chaotisch, aber es geht auch nach der Winterrunde mit der gleichen Mannschaft weiter“, sagt Henrich. Er sehe seine Aufgabe auch darin, manche Woge zu glätten. Der zweite Platz in der B-West sei angesichts der personellen Verhältnisse – „bei einigen Spielen in der Vorrunde hatten wir gerade mal zwölf oder 13 Spieler zur Verfügung“ – sehr gut. Im Kader stecke viel Potenzial. Heute Abend gelte es, „bei der Stadtmeisterschaft Spaß zu haben, möglichst die Endrunde zu erreichen und keine Verletzten davonzutragen“. Weil Gessner beruflich verhindert und Henrich gesundheitlich angeschlagen ist, werden die „Polizisten“ von B-Jugendtrainer Marco Harsch durch das Turnier geführt. Warten auf den neuen Rasen Es ist eine Saison ohne echtes Heimspiel für den SV Gersbach, der kostengünstig sein ramponiertes Fußballviereck in ein gut bespielbares Rasenspielfeld umbaut und daher wohl auch mehr Zeit in die Neugestaltung investiert, als dies üblicherweise der Fall ist, wenn eine Firma beauftragt wird. Derzeit würden sich „60 Tonnen Mutterboden setzen“, und es zeigten sich bereits einige grüne Halme, berichtet SVG-Vorsitzender Michael Gruttke und fügt hinzu: „Wir haben eben keine 200.000 oder auch nur 100.000 Euro, um einen Platz zu bauen, auf dem dann eine Mannschaft spielen wird.“ Es sei bereits mühsam, die 25.000 bis 30.000 Euro, die ein Spieljahr in etwa kostet, aufzubringen. Die Heimspiele trägt der SVG auf städtischen Plätzen im Sportpark Husterhöhe oder im Stadion Spesbach aus. Kritik übt Gruttke an der Einteilung der C-Klassen. Die C-Klasse Ost, in der Gersbach eingruppiert ist, zählt aktuell nur zwölf Vereine. Vom 26. November 2017 bis 3. März 2018 hat der SVG keine Spiele und damit keine Einnahmen. Aber man überlege im Kreis ja, kommende Saison mit nur noch zwei C-Klassen an den Start zu gehen, hofft Gruttke auf eine Besserung der Situation. Die RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft bezeichnet er als „Highlight“. Gerne würde der SVG mal wieder an der Endrunde teilnehmen. „Und ich weiß, wir können es schaffen“, blickt Gruttke zuversichtlich den 48 (sechsmal acht) Gersbacher Spielminuten im Bandenviereck entgegen. Ungeklärte Trainerfrage Der FC Fehrbach II ist als A-Klasse-Team in der Federgewichtsgruppe B das Schwergewicht. Aber klarer Favorit? Eher nicht. Denn die Reserve des Landesligisten zahlte nach ihrem überraschenden Aufstieg als B-Klasse-Meister viel Lehrgeld. Mit nur zehn Punkten aus 15 Spielen ist Fehrbach II Tabellenvorletzter. „Es kommt auch darauf an, wie viele Mannschaften am Schluss aus der A-Klasse absteigen müssen“, hat Zweitmannschaftsspielertrainer Daniel Semmet schon mal mit dem Rechnen begonnen. Vor eineinhalb Jahren hatte der Polizist den Freizeitjob übernommen, nun will er sich den Stress auch aus zeitlicher Not heraus nicht mehr aussetzen und hört daher zum Saisonende auf. Über seine Nachfolge werde wohl erst entschieden, wenn die Cheftrainerfrage geklärt ist, denn auch der Spielertrainer des Landesligateams, Martin Gries, hat bereits erklärt, nicht über das Saisonende hinaus als Trainer zur Verfügung zu stehen. Zur Stadtmeisterschaft merkt Semmet an: „Wir wollen in die Endrunde, aber unser Hauptaugenmerk gilt ganz klar der Freiluftrunde.“ Ein Vergleich mit der ersten Garnitur am Freitagabend vor gewiss voll besetzten Rängen in der Wasgauhalle wäre natürlich schon attraktiv. Bereits neun neue Spieler „Wir sind sehr, sehr stark und haben überhaupt keine Angst. Wir wollen unbedingt die Gruppenphase überstehen“, sagt Steffen Christian, Spielleiter und Torwart des FC Hengsberg, der in der C-Klasse West nur Rang neun belegt. Seine Zuversicht bezieht Christian aus dem Abschneiden beim Kurt-Kircher-Gedächtnisturnier am vorigen Samstag in der Kirchberghalle, wo der FCH das Endspiel erreichte und erst im finalen Neunmeterschießen dem A-Klasse-Team des SV Obersimten unterlag. Zuvor hatte der FCH den TuS Winzeln und den FK Clausen (beide A-Klasse) ausgeschaltet. In der Freiluftrunde lief es für die Kicker aus dem Pirmasenser Vorort schlecht: 17 Punkte (vier Siege, fünf Unentschieden, vier Niederlagen) sind enttäuschend für einen Verein, der die Meisterschaft als Saisonziel ausgegeben hatte. Gleichwohl ist der FCH mit der Arbeit von Spielertrainer Peter Zipf sehr zufrieden, verlängerte die Zusammenarbeit bereits um ein weiteres Jahr. In Zipfs fünfter Saison als FCH-Coach soll dann der ersehnte Aufstieg realisiert werden. Christian: „Wir haben bereits neun Zugänge für den kommenden Sommer.“ „Heiß auf die Halle“ „Meine Spieler sind ganz heiß auf die Halle. Sie haben dort alle viel Spaß. Wir wollen die Chance nutzen, uns möglichst gut zu präsentieren.“ Uwe Schwaab, der Vorsitzende der SG Pirmasens, freut sich auf die RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft. Den neuen Modus mit nur noch zwei (statt vier) Vorrundengruppen finde er „cool“. Er habe diese Meinung bereits vor der Auslosung gehabt. Schwaab: „Sechs Auftritte an einem Abend sind doch viel besser als nur zwei, drei oder maximal vier.“ Gerade für die zahlreichen Flüchtlinge, die bei der SG kicken, seien dies ganz besondere Momente. Gemessen an den nur acht Zählern, welche die Spielgemeinschaft in 13 Begegnungen in der C-West holten, sei sie nur ein Außenseiter. Doch dürfe nicht übersehen werden, dass die spielerischen Leistungen des Teams weitaus mehr wert seien als acht Zähler. „Wir haben aber einfach keinen, der die Dinger reinmacht“, klagt Schwab. Mit der Arbeit von Spielertrainer Steffen Triem sei er sehr zufrieden. Der 36-Jährige spreche die Sprache seiner Spieler, komme sehr gut an. Aktuell gebe es bei der SG keinen Spielermangel: „15, 16 Mann sind zu den Spielen immer da.“ Fischer: Torwart oder Torjäger? „Die Hallenminuten ernstnehmen und Spaß haben.“ So lautet die Vorgabe von Andreas Fischer, Spielertrainer des TuS Winzeln II, für den Auftritt heute Abend in den Tiefen der Wasgauhalle. Gerne würde Fischer der von seinem Schwager Falko Freyer trainierten ersten Winzler Mannschaft in die Endrunde folgen. Wenn sein C-Klasse-Team konzentriert zu Werke gehe, könne dies gelingen. Noch offen ist, ob sich Fischer als Torwart oder Feldspieler mit ins Spiel bringt. Beim Kurt-Kircher-Turnier am vorigen Samstag war er als Feldspieler mit dabei und bugsierte das Runde neunmal ins Eckige. Der C-West-Vizemeister der vorigen Saison hat sich nach schwachem Saisonstart gefangen und liegt als Tabellenvierter mit 28 Punkten noch aussichtsreich im Rennen um die Aufstiegsplätze. Fischer: „Wir sind mittlerweile wieder auf Schlagdistanz.“ Weil Fischer mittlerweile in Winzelns A-Klasse-Team den Torwart gibt, fehlt er bei einigen Begegnungen seiner zweiten Garnitur. Dann übernimmt sein gleichberechtigter Trainerpartner Rouven Träger ganz. „Er macht das sehr kompetent, hat fachlich sehr viel drauf, ist ehrgeizig, hat viele neue Ideen und versucht immer, das Maximum aus der Mannschaft herauszuholen“, ist Fischer voll des Lobes für den 27-Jährigen. Träger sei dabei eher ein „Kumpeltyp“, der nicht über der Mannschaft stehe, sondern sich einfach einreihe. Weil seine zeitliche Beanspruchung als Vorsitzender, Torwart und Trainer beim TuS Winzeln hoch ist, überlegt Fischer, ob er kommende Saison kürzertreten soll. Er würde dann am ehesten sein Traineramt ruhen lassen. Langsam geht’s aufwärts Im Sommer 2016 stand der MTV Pirmasens als A-Klasse-Vizemeister noch in der Bezirksliga-Aufstiegsrunde. Der Aufstieg wurde verpasst, die Mannschaft fiel auseinander. Mit Mühe konnte der Männerturnverein für die Saison 2016/17 noch ein Team aufbieten, das er allerdings freiwillig nur in der C-Klasse eingestuft wissen wollte. Inzwischen gibt es positive Signale vom Husterhöh-Nachbarn des FKP. Gelangen in der vorigen Saison gerade mal zwei Siege, was zum vorletzten Platz in der untersten Klasse reichte, so scheint das von Charles Hopkins geführte Team in dieser Runde besser aufgestellt zu sein. Mit 19 Zählern und damit bereits acht mehr als in der gesamten vorigen Runde überwintert der MTV auf Position sieben der C-Klasse Mitte. „Es ging und es geht weiter aufwärts“, befindet Philipp Zimmermann, der selbst noch mitspielende, am vorigen Freitag neu gewählte Vorsitzende des 1873 gegründeten Vereins. Zimmermann: „Wenn wir komplett sind, haben wir eine gute Truppe zusammen.“ Da allerdings nicht wenige Schichtarbeiter und nicht immer abkömmliche Soldaten zum Kader gehören, habe der MTV seine ganze Stärke nur selten entfalten können. Heute Abend sei es das Ziel, „sich gut zu präsentieren“, sagt Zimmermann.