Pirmasens Viele Anmeldungen für die Ausbildungsmesse

Darüber freuen sich die Organisatoren der BIP: zahlreiche Besucher und viele Aussteller.
Darüber freuen sich die Organisatoren der BIP: zahlreiche Besucher und viele Aussteller.

Mit 305 Schülerinnen und Schülern stellt die IGS Thaleischweiler-Fröschen die größte „Abordnung“ für die Berufsinformationsbörse (BIB) am Freitag, 23. September. Insgesamt 2558 Schüler aus 22 Schulen (darunter vier französischen) und Gymnasien können sich dort über viele Berufsbilder informieren.

92 Unternehmen, Hochschulen, Behörden und Organisationen haben für diese Berufsanfänger-Messe in Halle 6A der Messe Pirmasens ihr Kommen zugesagt. Das ist für einen „Neustart“ nicht schlecht; denn coronabedingt fand 2020 und im vergangenen Jahr keine Präsenzmesse statt, sondern es gab lediglich im Pandemiejahr 2020 eine Online-Veranstaltung. „Das hat nicht wirklich funktioniert, da der persönliche Austausch zwischen den Beteiligten fehlte. So eine Messe lebt schließlich von der persönlichen Interaktion von Arbeitgeber und Azubi in spe“, resümierte der damalige Sprecher der Organisations-Teams, Erich Weiss.

Inzwischen hat Weiss dieses Amt aus Altersgründen niedergelegt und sein Nachfolger Stefan Lelle avancierte zum neuen Sprecher des Orga-Teams. Er sprach bei seiner öffentlichen Vorstellung von einer „ehrenvollen Aufgabe“, die er übernommen habe. „Dass es viel Arbeit ist, wusste ich. Aber ich muss auch sagen, dass ich unheimlich Lust darauf habe. Es müssen Interesse, Lust und Motivation zusammenkommen, sonst funktioniert das nicht.“

Viele Problemchen und Probleme

Aber die viele Arbeit bringt auch viele Problemchen und Probleme mit sich. So wurde Lelle mit der Tatsache konfrontiert, dass die Schulen kaum mehr Busse bekommen, um beispielsweise von Dahn oder Vinningen oder anderen Orten im Landkreis nach Pirmasens zu gelangen. „Da gab es früher Busunternehmen, die heute nicht mehr da sind. Einmal haben die Inhaber altersbedingt aufgehört, dann kam Corona dazu.“ Das Problem konnte mit Bussen der Queichtal Nahverkehrsgesellschaft GmbH (QNV) gelöst werden. „Aber die Busse kriegen wir erst zu Zeiten, wenn die normalen Schulfahrten erledigt sind. Deswegen kommen die Schüler der Pirmasenser Schulen und Gymnasien gleich früh um 8 Uhr.“

In Messehalle 6A treffen die jungen Leute auf Vertreter zahlreicher Unternehmen und Institutionen, die Rede und Antwort auf zahlreiche Fragen stehen. Denn Ziel der Veranstaltung ist es, die Jugendlichen über alle Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu informieren. Es sind außerdem verschiedene Universitäten, Fachhochschulen und weiterführende Schulen aus dem regionalen Einzugsgebiet mit Ständen vertreten.

Auch für dieses Jahr gibt es noch Stellen

Es geht indes nicht nur um das Ausbildungsjahr 2023, sondern auch noch um das aktuelle Jahr. Lelle: „Klar, sollen sich die Schüler informieren, die jetzt in den Abschlussklassen sind. Aber es sind immer noch viele Unternehmen vor Ort, die auch für dieses Jahr noch Azubis suchen.“ Er wisse von mindestens zehn Firmen, darunter die Firma Profine, die noch zwischen zehn und 15 Azubis nehmen würde; außerdem würden etliche Malerbetriebe noch junge Leute ausbilden. Auch die Köche oder die Gastronomie generell suchen händeringend nach Nachwuchs. „Ich weiß von Heizungsbaufirmen, die aktuell noch massiv Azubis suchen. Ich habe auch mit einem Metallbauer gesprochen, der gerne ausbilden würde, aber keine Azubis bekommt.“

Ausbildung und Handwerk stärken

Generell gebe es zu wenige Schulabgänger, meint Lelle. Ein Berufsberater der Arbeitsagentur Pirmasens-Kaiserslautern habe es mal treffend auf den Punkt gebracht: Schüler, die nicht geboren sind, können keine Ausbildung machen. Lelle verdeutlicht, dass es in früheren Zeiten rund zwei Millionen Schulabgänger in Deutschland gegeben habe, heutzutage seien es gerade noch eine Million. Das heißt, wenn früher 500.000 junge Leute sich fürs Studieren entschieden haben, seien immer noch 1,5 Millionen potenzielle Azubis übrig geblieben. „Heute gehen von der einen Million weiterhin 500.000 zum Studium und es bleiben nur noch 500.000 junge Menschen übrig. Es sind einfach viel zu wenige im ,Ausbildungspool’.“ Hier müsste die Gesetzgebung auch mal wieder die Ausbildung und das Handwerk stärken, findet er.

Oberbürgermeister Markus Zwick war voll des Lobes nach der Berufsinformationsbörse 2019: „Die BIB leistet hier einen maßgeblichen Beitrag und verschafft den Schüler die notwendigen Informationen. Ganz nebenbei zeigt die BIB außerdem auf, wie viele innovative und erfolgreiche Arbeitgeber es in unserer dynamischen und aufstrebenden Region gibt. Der Erfolg unserer Region wird maßgeblich davon abhängen, dass wir auch künftig starke Fachkräfte haben, die in die Region kommen oder der Region erhalten bleiben. Deshalb ist es besonders wichtig, Schülern und Eltern die Karriere- und Berufschancen in unseren erfolgreichen Pirmasenser Unternehmen zu verdeutlichen. “

Ohne Zusatzspende keine Messe möglich

Gewiss gibt es starke und innovative Unternehmen in der Stadt und im Landkreis Südwestpfalz. Aber sie müssten auch an einem Strang ziehen, meint Lelle. Er spielt darauf an, dass früher noch mehr Sponsoren dabei waren, die, aus welchen Gründen auch immer, nichts mehr spenden. „Ohne die beiden Rotarierclubs Pirmasens und Pirmasens-Südwestpfalz, ohne den Lions Club, die uns dieses Jahr mit einer zusätzlichen Spende ausgeholfen haben, hätten wir die Messe finanziell nicht stemmen können. Außerdem haben sieben weitere Unternehmen und Organisationen die BIB mit Sachmittel und Dienstleistungen sowie durch personelle Ressourcen unterstützt.“

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