Pirmasens Tore, Träume, Temperamente

Nach 2:0-Führung ein 2:2-Endergebnis und einen Polizeieinsatz obendrein: Das gab es am Sonntag in der Fußball-B-Klasse West beim Match des gegen den zu erleben. Im Spiel selbst hielt nach schneller 2:0-Führung für den abstiegsgefährdeten SSV in der Folge Höheinöds Schlussmann Kevin Bähr bärenstark und hatte großen Anteil am unerwarteten Punktgewinn gegen den Tabellendritten. Die außersportliche Überraschung fuhr nach dem Abpfiff in Form von vier Streifenwagen und einem Krankenwagen auf. „Wir wurden vom Sportheimwirt über eine Massenschlägerei informiert“, sagte Melanie Seither von der Schutzpolizeiinspektion Waldfischbach. Ergo rief sie die Kollegen aus Pirmasens zu Hilfe. Das Großaufgebot traf rasch in Höheinöd ein. Doch von einer Massenschlägerei war nichts zu sehen. „Ja, es hat nach dem Schlusspfiff ein kurzes Gerangel auf dem Spielfeld gegeben“, berichteten Matthias Schütz vom SSV Höheinöd und PSV-Spielertrainer Sofiane Rabahi der RHEINPFALZ. Doch sei zu keiner Zeit ein Polizeieinsatz notwendig gewesen, erklärten sie weiter einvernehmlich. Polizistin Seither ermittelte „ein Gerangel ohne bekannte Ursache“ und stellte nur die Personalien von insgesamt sechs Personen fest. Darunter die einer Frau und eines Mädchens, wobei die Frau, so Rabahi, das Mädchen bedrängt habe. Auch der Krankenwagen konnte unverrichteter Dinge wieder wegfahren. Seither: „Es ist zu keiner strafbaren Handlung gekommen.“ Nach 2:0- und 4:2-Führung doch noch mit 4:6 verloren: Das gab es im A-Klasse-Match zwischen dem als Absteiger feststehenden und zu sehen. Acht der zehn Treffer fielen bis zur 90. Minute. Erst in der Nachspielzeit vermiesten die Contwiger dem einstigen Verbandsligisten – nach einer Roten Karte (88.) nur noch zu zehnt – mit zwei späten Toren ein kleines Erfolgserlebnis nach vielen bitteren Niederlagen. Nach 2:0-Führung noch 2:2 gegen den SV Kirchheimbolanden gespielt und damit die Riesenchance vergeben, wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg aus der Bezirksliga zu sammeln. Das gab es am Sonntag beim zu sehen. Dessen Trainer Thorsten Lahm war danach richtig angefressen. „Wir hätten zehn Punkte Vorsprung auf Kirchheimbolanden gehabt und wären punktgleich mit Eintracht Kaiserslautern gewesen“, haderte der Ex-Profifußballer. Nach dem 2:0 habe sein Team die dicke Möglichkeit zum 3:0 ungenutzt gelassen, dabei nur den Pfosten getroffen, und der Nachschuss sei von einem Gästespieler auf der Linie geklärt worden. Dann hätten die Kräfte einiger Akteure, die nicht regelmäßig die Trainingseinheiten besuchten, einmal mehr nachgelassen, „und das pure Daumendrücken hilft auch nicht immer“, merkte Lahm an. Und dann habe in der Schlussminute ausgerechnet der für seine Torjägerqualitäten hinlänglich bekannte Ronny Gütermann eine Top-Chance nicht genutzt. Nach einer unruhigen Nacht stellte dann Lahm fest: „Das lässt sich nun alles nicht mehr ändern.“ Thierno Alhassane Camara – was für ein klangvoller Name! Und am Sonntag war der 28-jährige Kicker aus Guinea wahrlich in Top-Form. „Er ist richtig schnell und gut, aber seine Chancenverwertung lässt oft zu wünschen übrig“, charakterisiert der mitspielende Spielleiter der , Sebastian Hawinkels, den Linksaußen. Camara widerlegte seinen Ruf als Chancentod ausgerechnet im Spitzenspiel der C-Klasse Ost beim Tabellenvierten ASV Glashütte. Er traf zum 2:1 (62.), 3:1 (77.) und 4:1 (89.) – ein richtig wichtiger Hattrick. Denn weil sich der Tabellenzweite Kröppen, ein 0:0 gegen Donsieders erlaubte, liegt Waldfischbach II nun nur noch drei Punkte hinter Kröppen, das eine Partie mehr ausgetragen hat, und die SGW hat das etwas leichtere Restprogramm. Der Aufstieg scheint machbar.

x