Pirmasens Tore, Träume, Temperamente

Rekordverdächtig: In nur 26 Minuten „verbrauchte“ der SC Weselberg am Sonntag im Fußball-B-Klassespiel gegen den SSV Höheinöd drei Torhüter. Beim 5:0-Erfolg des Tabellenzweiten gegen den abstiegsgefährdeten Gast standen – wie gestern kurz berichtet – nacheinander Steffen May, Sven Schütz und Marc Ziegler zwischen den Weselberger Pfosten. Der Reihe nach: In der Begegnung, die der grippekranke SCW-Spielertrainer Sven Blauth nur von außen miterlebte, ging Weselberg schnell durch zwei Treffer von Marco Keßler und Marc Ziegler in Führung. Doch dann kam die 17. Minute: Steffen May, der verbandsligaerfahrene Keeper des SCW, bekam den Ball zurückgespielt. Bedrängt durch einen Spieler des SSV nahm er den Ball auf, obwohl er sich nicht im Strafraum aufhielt. Der Schiedsrichter ahndete dieses Handspiel mit der Roten Karte. Christopher Storck, der seit langem mal wieder von Beginn an mit dabei war, musste deshalb nach nur 17 Minuten Platz für Sven Schütz machen. Nach 26 Minuten dann wurde Schütz von einem Verteidiger angespielt. Schütz, der bereits 90 Minuten in der zweiten Mannschaft hinter sich gebracht hatte, ließ den Ball, den er stoppen wollte, weit abprallen, so dass ein nachsetzender Höheinöder die Chance hatte, diesen zu erreichen. Schütz zupfte kurz am Trikot des Gästespielers, und der Schiedsrichter zückte kurz Rot. Ein dritter Torwart stand dem SCW natürlich nicht zur Verfügung, weshalb Innenverteidiger und Torschütze Marc Ziegler, der zu D-Jugend-Zeiten als Torhüter gespielt hatte und schon einmal ausgeholfen hatte, sich die Torwarthandschuhe überstreifte. „Er hat dann den Strafstoß grandios abgewehrt, obwohl der gut geschossen war“, erzählt SCW-Spielleiter Wendelin Bold die Geschichte weiter. Auch mit nur noch neun Spielern dominierte der Titelanwärter weiter das Geschehen. „Höheinöd war am Sonntag wirklich nicht besonders gut“, urteilt Bold. Weselberg gewann schließlich gar mit 5:0. Da May und Schütz gesperrt sein dürften, wird Ziegler wohl auch am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel in Stambach nicht den Innenverteidiger, sondern den Torwart geben. Keine Fortschritte macht die geplante Zusammenarbeit der beiden Rodalber Fußballvereine FC 06 und SV 53. „Wir warten die Hauptversammlungen der beiden Vereine ab“, sagte der Vorsitzende des SV 53, Tobias Helfrich, zum Stand der Dinge. Während sich die Mitglieder des FC 06 im Mai treffen, sei die Versammlung seines Vereins „noch nicht terminiert“. Auf kuriose Weise fiel in der C-Klasse Ost das Tor zum 1:0-Sieg des SV Rot-Weiß Kröppen beim FC/VfB Münchweiler II. Etwa eine Stunde war auf dem Rasen am Langenberg – auch wenn im halbamtlichen Internet-Portal „www.fussball.de“ zu lesen ist, dass die Begegnung auf dem Hartplatz stattgefunden habe – absolviert, als Kröppens Torhüter Benjamin Bauer den Ball aus der Hand weit abschlug. „Der Ball doppste und doppste und doppste“, berichtet Münchweilers Trainer Marco Hüther. Einige Spieler der Gastgeber riefen in Richtung ihres Keepers Niclas Ludy, er möge doch aus dem Tor eilen, um den Ball aufzunehmen. Das tat Ludy denn auch. Allerdings stand Münchweilers Libero Timo Hoffmann genau dort, wo der Ball nach einem neuerlichen Aufsetzen wieder runter kam. Hoffmann köpfte den Ball zu seinem Torwart zurück. Zumindest glaubte er dies. Denn Ludy war da bereits dicht hinter dem Abwehrchef angekommen. Also köpfte der Libero nicht zum Torwart zurück, sondern über diesen hinweg zum 0:1 ins eigene Tor. Somit war am Tor des Tages nicht ein einziger Feldspieler Kröppens beteiligt.

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