Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Klassenleiter Heinz Stark konnte es nicht verstehen. „Sind die auf einmal alle krank, oder was ist da los?“, fragte er. Gleich drei Begegnungen der von ihm und Reiner Ehrgott geleiteten Fußball-C-Klasse Ost konnten am Sonntag nicht ausgetragen werden, weil es an Spielern mangelte. Abgesagt hat unter anderem das bis dato erst einmal besiegte Bundenthal II, das in Münchweiler antreten sollte und eh nur als Neunermannschaft gemeldet ist. Auch Leimen II und Trulben fehlten die Spieler, um bei Rot-Weiß Pirmasens beziehungsweise in Merzalben anzutreten. Damit sind in dieser Klasse bis zum 10. Spieltag bereits sechs Begegnungen ausgefallen. Der FC Niedersimten/CVJM trat schon zweimal nicht an. Beim dritten Mal erfolgt der Ausschluss vom Spielbetrieb. Es darf spekuliert werden, ob in der C-Ost alle 17 Mannschaften die Saison zu Ende bringen. Übrigens: Nicht selten bitte Vereine mit temporärem Personalmangel ihren Gegner um Verlegung der Begegnung. Stimmt dieser zu, sind die Klassenleiter gerne bereit, die Partie neu zu terminieren. Der FC/VfB Münchweiler II, Rot-Weiß Pirmasens und der FC Merzalben taten dies aber nicht, und deshalb kommen sie jeweils zu drei kampflosen Punkten. Ebenfalls nicht gespielt hat in der Fußball-A-Klasse Alexander Schmitt. Dennoch stand der Ersatzkeeper des FK Clausen während der Partie beim SV Hermersberg II im Fokus von Schiedsrichter Ildevert Constant Kamgue Talom. Nachdem der auf der FKC-Ersatzbank sitzende Schmitt Mitte der ersten Halbzeit den Schiedsrichter aufgefordert hatte, „auch mal für Gelb zu pfeifen“, zeigte der Schiri ihm Gelb. „Das war dann auch noch so in Ordnung“, befand Clausens Trainer Wolfgang Schultz. Eine Viertelstunde vor Schluss forderte Schmitt laut Schultz einen Verteidiger seines Teams auf: „Mach doch mal!“ Der Schiedsrichter habe diese Aufforderung auf sich bezogen und Schmitt Gelb-Rot gezeigt. Ein Platzverweis, ohne gespielt zu haben. Auch Johannes Preger ist Torwart. Er geht seinem Hobby beim TuS Rumbach nach. Im B-Klasse-Spiel am Sonntag gegen den Titelfavoriten FC Rodalben musste er in der dritten und 17. Minute jeweils den Ball aus dem Netz herausholen. Doch dann lief nichts mehr wie erwartet. Die Rodalber kassierten in der Schlussphase der Partie zwei Platzverweise, und die kampfstarken Rumbacher witterten ihre Chance. Sven Schreiner verwandelte einen Foulelfmeter in der 80. Minute zum 1:2. „Dann habe ich den Torwart aufgelöst“, erzählte TuS-Trainer Markus Zluga. Er schickte also Torhüter Preger in den Sturm, zumal ein Eckball anstand. „Den hat er dann ,ringewesch’“, freute sich Zluga über seinen Coup. Preger wechselte dann für die letzten sechs Minuten wieder ins Tor, wobei Zluga gestern noch grübelte, ob dies die richtige Entscheidung war, denn „die waren zwei Mann weniger“. Letztlich war man in Rumbach mit dem einen Zähler durchaus zufrieden. Denis Hufnagel schließlich ist ebenfalls Torwart und zwar beim TSV Wilgartswiesen. Zumindest bei Saisonbeginn war das noch so. Doch weil der 21-Jährige in Mannheim studiert und das Training nicht besuchen kann, gab TSV-Trainer Tom Krebs dem bereits 52-jährigen Andreas Kechler den Vorzug. „Das war eine gemeinschaftliche Entscheidung von Hufnagel und mir“, erzählt Krebs. Hufnagel, der seit frühester Jugend nur im Tor spielte, sollte nun alternativ für den Tabellenführer der C-Klasse Südpfalz West im Feld eingesetzt werden. Und der Ex-Torwart zeigte als Stürmer Knipserqualitäten. In den letzten beiden Partien erzielte er jeweils zwei Tore, obwohl er nur eingewechselt worden war. Krebs: „Ich weiß noch nicht, ob er Stürmer spielen kann, aber er trifft. Und das ist die Hauptsache.“

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