Pirmasens Top-Start auf dem Hockenheimring

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Für die Pirmasenser Formel-3-Pilotin Angelique Germann hat die neue Saison noch besser begonnen als die Vorige.

HOCKENHEIM. Technische Probleme hatten am Samstag die schnellste deutsche Formel-Rennfahrerin noch gebremst. Nur von Startplatz sechs ging Angelique Germann am Sonntagmorgen auf dem Hockenheimring ins erste Rennen zum AFR-Pokal 2017, in dessen Rahmen der deutsche Formel-3-Pokal ausgefahren wird. In dem Rennen über 25 Minuten fuhr die 25-Jährige in ihrer besten Runde gleich eine Sekunde schneller als noch im Qualifikationstraining. In der Remus-Gesamtwertung schaffte sie den fünften Platz unter 18 Startern. Doch das Urteil der Rennfahrerin war klar: Es hätte besser sein können. Ebenfalls unzufrieden zeigte sich Angeliques Vater Andreas. Er belegte zwar hinter der Tochter – wie so oft im Jahr 2016 – den zweiten Platz in der nationalen Wertung, aber eine unzuverlässige Fahrzeugbatterie bereitete auf der Punktejagd Kopfzerbrechen. „Wir hatten am Samstagnachmittag die ganze Zeit Probleme mit der Stromversorgung im Auto. Wir haben festgestellt, dass ich nur noch acht Volt Strom hatte. Dann funktioniert das ganze Auto nicht mehr richtig. Es stottert, man sieht nichts mehr auf dem Fahrzeugdisplay. Der zweite Platz im Rennen war dann so etwas wie Schadensbegrenzung“, sagte Andreas Germann. Im zweiten Rennen am Sonntagnachmittag, wieder über 25 Minuten, klappte die Schadensbegrenzung dann nicht mehr. Andreas Germann rollte aus, während seine Tochter sich einem Konkurrenten geschlagen geben musste. Sieger in der Wertung um den deutschen Formel-3-Pokal wurde Philipp Regensperger. Dieser könnte nun Angelique Germanns großer Titelkonkurrent werden. Denn im Gegensatz zur Tochter plant Vater Andreas nicht, bei allen AFR-Pokal-Rennen zu starten. Dafür möchte der Chef des CR Racingteams nach einem Jahr Pause wieder beim Homburger Bergrennen am 15. und 16. Juli dabei sein. Das ist ein Rennen zur deutschen Bergmeisterschaft, wo Frank Debruyne erneut in der Rennwagenklasse als Fahrer von Germanns Team auf Titeljagd geht. Angelique Germann setzt sich das Saisonziel, „Spaß bei den Rennen zu haben und nach Möglichkeit gut im deutschen Formel-3-Pokal abzuschneiden – oder diesen wieder zu gewinnen.“ Nach Rennen zwei in Hockenheim, in dem sie sich auf der schnellsten Runde wieder um eine Sekunde gesteigert hatte, wirkte die junge Frau, die nun erneut Favoritin in der Sonderwertung ist, wesentlich entspannter als noch zuvor: „Ich bin jetzt sehr zufrieden, wenn man daran denkt, wie ich 2016 begonnen habe.“ Da war Angelique Germann, wie ihr Vater nun aus Hockenheim, vom Red Bull Ring nur mit einem Ausfall und einem zweiten Platz abgereist. Etwas anderes, als wieder mit einem Formel-3-Rennauto im Team von Franz Wöss an der inoffiziellen österreichischen Formel-3-Meisterschaft teilzunehmen, sei ihr nicht in den Sinn gekommen. Dazu mache ihr „das Kämpfen auf der Rennstrecke“ zu viel Spaß. Ich hatte in Rennen zwei noch einen Italiener vor mir. Den hätte ich auch noch gekriegt“, ist sich die Botschafterin der Regenbogen-Kinderhilfe sicher, die in der Gesamtwertung Platz fünf bestätigte.

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