Pirmasens Tiefe Wunde stoppt Fremgen nicht
BAD BERGZABERN. Was standen die Speere von Vanessa Sprau und ihrer Gegnerinnen am Samstagmittag in Bad Bergzabern schräg im heftig blasenden Seitenwind! Bei schlechten Wetterbedingungen belegte die 17-jährige Hengsbergerin mit 39,09 Meter, um einen Meter geschlagen von Nadine Schlegel (Nußdorf), Platz zwei bei den U18-Pfalzmeisterschaften.
„Ich bin sehr zufrieden, es war schon sehr schwierig, heute zu werfen“, meinte Vanessa Sprau nach einem langen Tag. Drei Stunden zuvor, als es noch wärmer war, hatte sie mit 12,12 Meter Platz drei im Kugelstoßen belegt. Ihre Vorliebe sind die Leichtathletikwettkämpfe bei den Turnern, wo sie zur deutschen Spitzenklasse zählt. Der Petersberger Nico Fremgen, dessen großes Ziel der Zehnkampf ist, trat am Samstag in drei Disziplinen an und zeigte sich besonders abgehärtet. Beim Einspringen im Stabhochsprung war der 16-Jährige neben die Matte gefallen und zog sich am rechten Arm eine tiefe Fleischwunde zu, sprang aber dennoch über vier Meter und auf Platz zwei. „Das geht schon, davon lass’ ich mich nicht abhalten“, sagte Fremgen, der sich davor im Diskuswerfen im Vergleich zum Vorjahr um sechs Meter gesteigert hatte. Er siegte mit 47,92 m; über die Hürden lief er in 16,09 Sekunden auf Platz zwei. Trainiert werden er und Vanessa Sprau beim LAZ Zweibrücken in den technischen Disziplinen von Udo Hussong. Braun gebrannt stand der Herschberger an der Seite und schaute seinen Athleten zu. Erst drei Tage zuvor war er mit seiner Tochter Christin aus dem zweiwöchigen Trainingslager in Albufeira (Portugal) zurückgekehrt. Die Speerwerferin hat zwei große Ziele in diesem Jahr: Zuerst die deutschen Meisterschaften in Ulm, dort will sie sich für die EM in Zürich qualifizieren. Hussong: „Wir denken Schritt für Schritt, die Werte und die Trainingsleistungen sind sehr gut.“ Die Silbermedaille im Männer-Weitsprung holte für den TV Thaleischweiler Andreas Lang (6,47 m), der über 100 Meter in 12,09 Sekunden gestoppt worden war. Sein Teamgefährte Steven Ehrhardt, im 100-m-Vorlauf in 11,67 Sekunden hängengeblieben, belegte im Weitsprung mit 5,84 Meter Platz vier. Joana Glimm aus Thaleischweiler war so sauer über ihre Hochsprung-Leistung (1,58 m), dass sie gleich das Stadion verließ und gar nicht mehr zum Weitsprung antrat. Ihr Trainer beim TV Rheinzabern, Werner Roth, sagte nur: „Sie war sehr enttäuscht. Das war nicht ihr Tag.“