Pirmasens Stephanie Bohn macht den Unterschied

HAUENSTEIN. Kaum ist Stephanie Bohn beim TV Hauenstein zurück, macht sie den Unterschied: Beim 25:23 (13:10)-Erfolg gestern Abend bei der HSG Nußdorf/Landau/Godramstein traf Bohn achtmal und legte somit den Grundstein für den Erfolg des Tabellendritten der Frauenhandball-Pfalzliga, den Susie Thomas im TVH-Tor mit 13 Paraden festhielt.

Der TV Hauenstein begann dieses Mal zwar wieder kontrollierter, führte aber schnell mit 4:0 gegen einen Gastgeber, der im Angriff zu harmlos war. Erst nach zehn Minuten fiel der erste Treffer der Gastgeberinnen, die in der Anfangsphase teils haarsträubende Fehlpässe – auch in Überzahl – produzierten, die es dem TVH leicht machten. Die rechte Seite der HSG hatte große Probleme. Maike Wagemann, die dort begann, zeigte nicht die Qualität in ihren Abschlüssen, die eine gelernte Rechtsaußen in der Pfalzliga normalerweise hat. Auf der halb linken Position traute sich Mona Kästel viel zu, traf aber nur selten ins Tor, die Würfe kamen teils unvorbereitet. Der TVH musste nicht glänzen, sondern nur kontrollieren, um über 3:7 (18.) und 4:10 (24.) auf 5:12 (26.) davonzuziehen. Dann nahmen sich die Wasgauländerinnen eine spielerische Auszeit. Bei der HSG fruchteten die Umstellungen, die Trainer Roland Kästel nach seiner Auszeit in der 21. Minute vorgenommen hatte. Seine Tochter Mona Kästel ging raus, lautstark forderte der Trainer mehr Disziplin von seiner Mannschaft ein. TVH-Trainer Hermann Rempel musste mit ansehen, wie der beruhigende Vorsprung seines Teams noch vor der Pause schmolz. Beim Stand von 10:13 wurden die Seiten gewechselt, die HSG spielte anschließend entschlossener in Richtung des Hauensteiner Tors. Im Angriff schlichen sich bei der Rempel-Sieben nun mehr und mehr Fehler ein. Das Resultat war das 17:18 (43.) der HSG. Das Spiel drohte zu kippen, Rempel nahm seine Auszeit und brachte seine stärkste Formation auf das Feld. Den Fehler der Vorwoche, als er in der entscheidenden Phase seine Besten schonte, machte er gestern nicht ein zweites Mal. So stemmte sich die Hauensteiner Mannschaft gegen die nächste Niederlage und hatte dieses Mal Erfolg, auch weil Kästel auf der Gegenseite just in diesem Zeitpunkt wieder zur Formation fand, die schon zu Spielbeginn große Probleme hatte. Der TVH zog sofort auf 21:17 davon und verteidigte den Vorsprung gegen einen Gegner, dem zu oft der Instinkt fehlte, in den entscheidenden Situationen den richtigen Ball zu spielen oder der Mut, dann konsequent in die sich bietenden Lücken der TVH-Abwehr zu stoßen. Am Ende rettete der TV Hauenstein zwei Tore Vorsprung ins Ziel, auch weil Kareen Ehrlich nun zwei wichtige Tore zum 19:23 und 20:24 machte. Trainer Hermann Rempel wirkte sichtlich zufrieden. Dieses Mal hat er vieles richtig gemacht und wurde dafür belohnt. Auf Landauer Seite haderte Kästel mit den vielen vergebenen Chancen seiner Spielerinnen: „Gegen eine so gute Torfrau wie Susie Thomas muss man seine Chancen einfach besser nutzen.“ Zu seinen Wechseln in der entscheidenden Phase erklärte er: „Es lief nicht mehr so gut im Angriff, da wollte ich neue Impulse setzen. Ob das anders besser geklappt hätte, kann niemand sagen.“

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