Irgendwo in Pirmasens Spontaninterview: Warum Analoges in einer digitalen Welt seine Berechtigung hat

Annabella Gieleßen im Interview mit RHEINPFALZ-Mitarbeiterin Tanja Daub.
Annabella Gieleßen im Interview mit RHEINPFALZ-Mitarbeiterin Tanja Daub.

Annabella Gieleßen haben wir während ihrer Suche nach spannenden Gesellschaftsspielen und guter Literatur bei Thalia getroffen. In unserem Interview hat die 58-Jährige uns verraten, warum ihr analoge Beschäftigung im digitalen Zeitalter immer noch wichtig ist.

Suchen Sie etwas Bestimmtes?
Ich bin eigentlich wegen meiner Arbeit hier. Ich bin Familienhelferin bei den Johannitern und suche Bücher, Spiele und generell ein paar Ideen für meine Klienten. Hier hole ich mir immer ein paar Anreize. Bücher, die ich mit den Kindern lesen kann, wenn ich in der Familie bin. Aber auch für meine Enkelkinder kaufe ich hier ganz gerne ein.

Aus Ihrer Erfahrung heraus: Wie beliebt sind denn analoge Spiele heute noch bei Kindern, die im digitalen Zeitalter geboren wurden?
Also privat, in meiner Familie, sind Spiele und richtige Bücher noch sehr beliebt. Meine Kinder und Enkelkinder lesen und spiele alle furchtbar gerne. Und auch mein Mann und ich machen öfter Spieleabende mit unseren Freunden. Auf der Arbeit versuche ich, all das den Kindern ebenfalls näherzubringen. Deswegen kaufe ich hier manchmal auch Spieleneuheiten ein. Das Digitale begleitet uns in unserem Alltag ja schon genug.

Und was wird bei den Kindern gelesen?
Pettersson und Findus zum Beispiel oder die Lotta-Reihe. Der Grüffelo ist nach wie vor auch sehr beliebt. Für die Kleineren habe ich heute große, dickwandige Bilderbücher zum Drücken und Anfassen, mit oder ohne Geräusche, gekauft. Bei der Arbeit betreue ich Kinder im Alter von 0 bis 16 Jahren. Meine Enkelkinder wiederum sind zwischen einem und sechs Jahren alt.

Mit sechs Jahren lernen die meisten Kinder ja, selbst zu lesen. Wie ist da Ihre Erfahrung?
Da gibt es ganz wunderbare Mitlesebücher mit so kleinen Bildchen. Meine Enkel sind auch schon in der ersten Klasse. Sie sind Zwillinge und sechs Jahre alt, da lesen wir gemeinsam, wenn ich sie mal sehe. Sie wohnen im Norden, wo ich auch herkomme – also etwas weiter weg. Ansonsten freue ich mich immer, wenn ich in einem Buchgeschäft bin. Ich komme gerne in diesen Laden.

Wie oft trifft man Sie denn in einem Buchladen?
Wenn ich es zeitlich schaffe, bin ich zwei Mal die Woche hier. Nicht nur beruflich, sondern auch privat. Ich unterstütze solche Läden in Pirmasens gerne, deshalb leihe ich auch nur noch selten etwas in der Bücherei. Auch, weil ich Bücher und Spiele gerne verschenke.

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