Pirmasens „So weit weg wie Stern im Universum“

Erino Schäfer (in Blau), hier gegen den Fehrbacher Jeremy Lang, wird mit dem AC Thaleischweiler Vizemeister der Rhein-Pfalz-Liga
Erino Schäfer (in Blau), hier gegen den Fehrbacher Jeremy Lang, wird mit dem AC Thaleischweiler Vizemeister der Rhein-Pfalz-Liga hinter dem nicht aufstiegsberechtigten ASV Mainz 88 II.

«THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN.» Die Ringer des Athletenclubs Thaleischweiler stehen vor ihrem letzten Saisonkampf in der Rhein-Pfalz-Liga am Samstag gegen den ASV Ludwigshafen als Vizemeister hinter Mainz 88 II fest. Damit könnte der ACT unter gewissen Voraussetzungen in die Bundesliga aufsteigen – allerdings nur rein theoretisch.

Eine pfälzische Ringermannschaft kann derzeit nur auf zwei Ebenen ringen: entweder in der dieses Jahr eingeführten Rhein-Pfalz-Liga oder in einer der drei Bundesligen – dazwischen gibt es hierzulande nichts mehr. Der Meister der Rhein-Pfalz-Liga kann also in die Bundesliga aufsteigen. Zweite Mannschaften eines Bundesligisten wie Mainz (nach zwölf von 15 Kämpfen Tabellenzweiter der Bundesliga Nordwest) sind allerdings nicht aufstiegsberechtigt. Folglich könnte – rein theoretisch - Thaleischweiler nachrücken. „Die Bundesliga ist so weit weg, dass wir uns darüber keine Gedanken machen“, sagt aber ACT-Vorsitzender Reiner Kaufmann auf RHEINPFALZ-Anfrage. Er weist zudem darauf hin, dass der Tabellenzweite als „Nachrücker“ der Rhein-Pfalz-Liga nicht automatisch ein Aufstiegsrecht erhält. Zunächst sind die Meistermannschaften derjenigen Regionen, die eine Regionalliga aufstellen (Baden-Württemberg und Mitteldeutschland), am Zug. Die jeweiligen Erstplatzierten haben eine Aufstiegsverpflichtung, das heißt, sie müssen im Falle einer Meisterschaft in die Bundesliga aufsteigen. Aber auch dieser Fakt kommt eher selten zum Tragen, denn der Tabellenletzte einer Bundesliga kann ein Abstiegsrecht in Anspruch nehmen, eine Abstiegspflicht besteht jedoch nicht. Folglich rücken in der Regel selten Mannschaften in die Bundesliga nach und wenn, dann meist durch Aufstockung der Ligen. Aktuell sind es insgesamt 23 Vereine in den Bundesligen Südost, Südwest und Nordwest. Sollten sich mehr Bewerber als Aufstiegsplätze ergeben, wird vom Deutschen Ringerbund ein Entscheidungskampf beziehungsweise Entscheidungskämpfe bei mehr als zwei Teams terminiert. Damit der AC Thaleischweiler überhaupt ein Aufstiegsrecht erlangt, müssten also Vereine aus der Bundesliga abmelden, die Regionalligisten bereits aufgestiegen sein und die Zweitplatzierten der Regionalligen kein Aufstiegsinteresse besitzen. Und selbst dann lägen, so Kaufmann, an der Uferstraße die strukturellen Voraussetzungen für einen Bundesliga-Aufstieg nicht vor. Kaufmann: „Die Ringer-Bundesliga ist für uns so weit weg wie ein Stern im Universum für die Menschheit.“

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