Pirmasens Schacker-Festspiele

Der Mann des Abends: Kai Schacker, der hier an den Eppenbrunnern Johannes Dill (Nummer 16) und Christopher Anschütz (links) vorb
Der Mann des Abends: Kai Schacker, der hier an den Eppenbrunnern Johannes Dill (Nummer 16) und Christopher Anschütz (links) vorbei das 3:1 für den SCH schießt. Im Hintergrund links schaut Christof Seibel zu.

«EPPENBRUNN.» Am Schluss war’s ein Spaziergang für den SC Hauenstein: Der Fußball-Verbandsligist siegte gestern Abend in der dritten Verbandspokalrunde mit 8:1 (3:1) beim Landesliga-Letzten SG Eppenbrunn, der bis zur 41. Minute ein 0:0 gehalten hatte.

40 Minuten Langeweile, Fehlpässe en masse, und nur eine torreife Szene, als Andreas Serwein einen Freistoß knapp neben das SCH-Tor setzte (18.). Aber dann: Binnen vier Minuten explodierte das Spiel geradezu. Kai Schacker setzte sich rechts mal durch, flankte über den herauslaufenden Eppenbrunner Keeper Frank Brachmaier hinweg vors leere Tor, wo SGE-Verteidiger Christofer Anschütz und SCH-Angreifer Quincy Henderson verpassten. Henderson holte sich den Ball zurück, setzte deutlich seinen Körper gegen Anschütz ein, was diesen aus dem Gleichgewicht brachte und lochte locker ins kurze Eck ein – 1:0 für Hauenstein (41.). Gleich nach Wiederanpfiff zeigte Mounir Rabahi den Hauensteinern, wie viel Dynamit und Präzision in seinem linken Fuß liegt – 1:1 (42.). Noch weniger Zeit verging bis zum nächsten Treffer, denn nach dem Anstoß schickte Schacker, in der eigenen Hälfte stehend, sofort den Ball in Richtung SGE-Kasten, weil er gesehen hatte, dass Brachmaier vom Torjubel noch nicht wieder zurück war. Über Brachmaier, der eigentlich ein Feldspieler ist und nur zum Zug kam, weil die beiden Torhüter der Eppenbrunner fehlten, schlug der Ball zum 2:1 für den SCH ein (43.). „Ich hatte den Schiedsrichter ein paar Mal gefragt: Dürfen wir jetzt (anstoßen)“, erzählte Schacker später. Als er durfte, traf er perfekt. Und nur eine Minute später war Schacker erneut der Spieler, der abgeklatscht wurde. Der Pirmasenser im Hauensteiner Dress hatte die SGE-Abwehr ausgetanzt und mittig im Strafraum mit links seinen zweiten Treffer erzielt. Die Schacker-Festspiele fanden nach der Pause ihre Fortsetzung. Nach schöner Vorarbeit von Tobias Cartharius und Sener Serif Oglou vollendete er zum 4:1 (47.), und in der 52. Minute nutzte der gestern sehr effiziente Schacker seine nächste Chance zum nächsten Treffer, dem 5:1. Trotz des deutlichen Torunterschieds war Hauenstein gar nicht so dominant. Doch gegen einen ersatzgeschwächten Gegner reichte auch eine eher durchschnittliche Leistung, um klar die nächste Runde zu erreichen. In Minute 77 durfte Henderson durch die mittlerweile sehr löchrig gewordene SGE-Abwehr marschieren und zum 6:1 einschieben, wobei der Ball noch abgefälscht wurde. Abwehrchef Philipp Weishaar erhöhte per Elfmeter – Brachmaier hatte den dynamischen Christof Seibel gefoult – auf 7:1 (79.). Hendersons drittes Tor brachte das 8:1 (82.). „Heute haben wir im Gegensatz zu den letzten Spielen unsere Chancen effektiv genutzt“, merkte SCH-Trainer Marko Eiermann an. Insbesondere in der zweiten Halbzeit habe sein Team „deutliche physische Vorteile“ gehabt. „Ich habe noch einmal nachgezählt: Uns fehlten heute Abend zehn Spieler. Da war nicht mehr drin für uns“, sagte SGE-Sportvorstand Markus Reich. So spielten sie SG Eppenbrunn: Brachmaier - Anschütz, Marinello, Geib, Bleck - Dill (71. Bender), Eichhorn, Dauth, Serwein - Rabahi (66. Kerchner), Weller SC Hauenstein: Jung - Keller (71. Özkaya), Weishaar, Cartharius, Wick (46. Herrmann) - Schacker, Seibel - Henderson, Wilhelm, Serif Oglou (58. Hunsicker) Tore: 0:1 Henderson (41.), 1:1 Rabahi (42.), 1:2/1:3/1:4/ 1:5 Schacker (43./44./47./52.), 1:6 Henderson (77.), 1:7 Weishaar (79., Foulelfmeter), 1:8 Henderson - Gelbe Karten: Weller, Eichhorn – Jung, Keller, Schacker, Riehmer - Beste Spieler: Weller - Schacker, Seibel - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Fabian Vollmar (Großsteinhausen).

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