Pirmasens „Schön zu sehen, was es gibt“

Das Thema Pflege stand beim Beratungstag für Senioren, behinderte Menschen, Pflegebedürftige und pflegende Angehörige am Samstag in der Wasgauhalle im Mittelpunkt. Bereits zum achten Mal fand der Tag nun statt, den die Stadt und der Landkreis abwechselnd ausrichten. Für die Aussteller war neben der Selbstdarstellung vor allem der Erfahrungsaustausch mit Kollegen wichtig.

Die Südwestpfalz habe eine ganze Menge an Angeboten für Senioren geschaffen, betonte Bürgermeister und Sozialdezernent Peter Scheidel bei der Eröffnung des Beratungstages. Er lobte den Tag als „schöne Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Kreisverwaltung“. Ernst Hügel, erster Kreisbeigeordneter, bezeichnete die Veranstaltung als Tradition und verwies auf die neu aufgelegte Beratungsbroschüre für Senioren und die Senioren-Zeitschrift „Herbstwind“, die inzwischen auch im Internet gelesen werden könne. Monika Schmechel, Leiterin des Altenheims SenVital in Dahn, freute sich über den großen Zuspruch und Besucher aus allen Altersgruppen. Ihr sei das persönliche Gespräch mit anderen Beratungsstellen wichtig gewesen: „Toll, dass an einer solchen Veranstaltung über die Jahre festgehalten wird.“ Auch Christoph Koob vom Weißen Ring habe intensive Gespräche führen können. Es sei sinnvoll, sich nach außen darzustellen und durch Kontakte zu anderen Institutionen Netzwerke zu knüpfen, um auf die Arbeit des Weißen Rings aufmerksam zu machen. Als „wichtige Veranstaltung mit kompaktem Beratungsangebot für Senioren, Gehandicapte und Angehörige“ bezeichnete Alois Kost von Hörgeräte Hermann die Veranstaltung. Schlecht zu hören sei ein Thema, vor dem sich die Menschen gerne drücken würden. Martina Sand, Leiterin des Hauses Bethanien, ist überzeugt, dass in Pirmasens und der Umgebung nur durch Vernetzung die großen demografischen Probleme der nächsten Jahre zu lösen seien. „Es ist schön zu sehen, was es gibt“, sagte sie. Konrad Schmidt von der Selbsthilfegruppe der Kehlkopflosen fand es wichtig, dass sich die Selbsthilfegruppen präsentieren und sich bekanntmachen können. Er habe schließlich oft von Betroffenen gehört: „Wir haben nicht gewusst, was Selbsthilfegruppen machen.“ Albert Wolf vom Roten Kreuz lobte: „Die Veranstaltung in dem Rahmen ist super. Die Angebote sind gebündelt, man findet alle Ansprechpartner an einem Ort.“ Als sehr wichtige und interessante Veranstaltung, die die Angebotsvielfalt und die Servicepartner zeige, hob Ralph Stegner, Geschäftsführer der Bauhilfe, die Veranstaltung hervor. Für ihn sei es wichtig gewesen, die Meinungen und Erwartungen der Senioren zum Thema „Wohnen im Alter“ zu erfahren und Rückmeldung zu neuen Wohnformen zu erhalten. Besucher Erhard Roth stellte erfreut fest, dass die Leute hier Zeit für Gespräche hätten und dabei auch ganz neue Gesichtspunkte aufgetaucht seien – etwa über Pflegebeihilfen, von denen er bisher nichts gewusst habe. Nur wenig ausgelastet war indes der Fahrsimulator. Wilfried Stein von der Deutschen Verkehrswacht stellte fest, dass sich die älteren Leute nicht sehr dafür interessierten, wie sich eine Fahrt unter Alkoholeinfluss anfühlt. Für die musikalische Umrahmung des Tages sorgte das Saxofonquartett des Leibniz-Gymnasiums. Das Frauenkabarett „Imperfekt“ mit Helga Knerr, Annette Peetz und Christa Seither erfreute die Zuschauer mit dem Themenschwerpunkt „Männer“. Das „Café Carpe Diem“ sorgte mit Kaffee und Kuchen und kleinen Snacks für das leibliche Wohl der unzähligen Besucher des Beratungstages. (arck)

x