Pirmasens SC Hauenstein muss bis zum Ende um den Sieg zittern
Pirmasens. Im Oberliga-Lokalderby spielte Tabellenführer SC Hauenstein eine Halbzeit wie ein echter Spitzenreiter. Im zweiten Durchgang war der FK Pirmasens II gleichwertig und Hauenstein musste vor knapp 400 Zuschauern um seinen 2:1 (2:1)-Auswärtssieg bis zum Ende zittern.
Am Ende überwogen auf beiden Seiten die positiven Aspekte. Bei Hauenstein, weil der Klub im zehnten Spiel den neunten Sieg eingefahren hat, bei Aufsteiger Pirmasens, weil er nach schwacher erster Halbzeit im zweiten Durchgang dem Tabellenführer einen Kampf auf Augenhöhe geliefert hat. „Die erste Hälfte haben wir völlig verschlafen. Zum Glück haben wir den Anschlusstreffer geschafft. In der zweiten Hälfte können wir uns nichts vorwerfen. Ich bin stolz auf unsere jungen Spieler“, sagte Pirmasens` gut spielender Florian Opitz nach der Partie. Sein Kollege Benjamin Peters sah es auch so. „Nach schwachen ersten 45 Minuten war die zweite Hälfte deutlich besser. Kompliment an das Team. Darauf können wir aufbauen“, erklärte Peters. In der ersten Halbzeit war durchaus, zumindest phasenweise ein Klassenunterschied erkennbar gewesen. Hauenstein dominierte Ball und Gegner und kam durch Treffer von Dominik Altmeier und Daniel Klück zur verdienten 2:0-Führung. Doch wie aus dem Nichts gelang dem Pirmasenser Abel Mehari Kiflom fast mit dem Pausenpfiff der Anschlusstreffer. Pirmasens kam wie befreit nach der Pause aus der Kabine. Hauenstein, zuvor völlig abgeklärt, wankte plötzlich. „Wir haben sehr gut begonnen. Aber in der zweiten Hälfte haben wir schlecht gespielt. Pirmasens hat dann viel Druck gemacht. Aber am Ende war das ein dreckiger Sieg für uns“, befand Hauensteins Kai Schacker. Der Neuzugang hatte im letzten Spiel als Einwechselspieler als Torschütze geglänzt. In Pirmasens lief Schacker von Beginn an auf und lieferte bis zu seiner Auswechslung nach 72 Minuten eine ansprechende Partie ab. Viele Torchancen gab es nach dem Wechsel nicht mehr. Hauensteins Altmeier scheiterte zweimal kurz hintereinander am gut reagierenden Matthias Gize im FKP-Tor. Es wäre nach 66 Minuten das 3:1 gewesen. Nur vier Minuten später klatschte ein Freistoß von Benjamin Peters aus 28 Metern an die Latte des Hauensteiner Tores. Ansonsten ließ die routinierte Hauensteiner Deckung trotz Dauerdrucks der Hausherren kaum etwas zu. „Aufgrund der zweiten Hälfte wäre ein Punkt möglich gewesen“, sagte Pirmasens` Christopher Ludy nach dem Spiel. Hauensteins Torschütze Altmeier sah sein Team im ersten Durchgang klar besser. „In der zweiten Hälfte weiß ich nicht, was da los war. Aber am Ende war es ein Sieg“, betonte der Angreifer. Nach 80 Minuten gab es auch noch kurzzeitig die richtige Derbystimmung. Pirmasens` Niklas Kupper, bereits mit gelb verwarnt, fasste gegen Hauensteins Nico Hillenbrand, obwohl die Situation bereits abgepfiffen war, nochmals nach. Schiedsrichter Patrick Alt zeigte ihm nach Rücksprache mit seinem Assistenten an der Linie die Ampelkarte. Die Zuschauer murrten. Die Pirmasenser Trainerbank ärgerte sich lautstark über die Entscheidung. Hauensteins Spielleiter Heiko Magin, der den aufgebrachten Hillenbrand zurückhalten wollte, wurde kurzerhand auf die Tribüne geschickt. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, obwohl wir zunächst alles im Griff hatten. So ein Derby ist wie ein Pokalspiel und am Ende zählt nur der Sieg“, freute sich Magin.