Pirmasens Romantisches Werk gemeistert

Einen vielbeachteten Auftritt hat die Chorgemeinschaft Windsberg in Nünschweiler gefeiert: Das Bild zeigt den Gemischten Chor mi
Einen vielbeachteten Auftritt hat die Chorgemeinschaft Windsberg in Nünschweiler gefeiert: Das Bild zeigt den Gemischten Chor mit Dirigent Wolfgang Sieber (ganz links) sowie Organist Gernot Gölter und das Ensemble »Eddie`s Blech« (auf der Empore von links).

Zum Abschluss der Weihnachtstage lud die Chorgemeinschaft Windsberg zu einem Konzert in die Protestantische Kirche zu Nünschweiler ein. Der Nebel, der die Kirche umgab, trug das Seine zum weihnachtlich-romantischen Gesamtbild bei, das der komplett gefüllte, festlich geschmückte und geheizte Innenraum des Sandsteinbauwerks vermittelte, das Anfang des 20. Jahrhunderts als Emporenbasilika im neuromanischen Stil erbaut wurde.

Die Chorgemeinschaft Windsberg um Chorleiter Wolfgang Sieber sorgte in ihrem stimmungsvollen Konzert für die passende Musik und auch für Abwechslung im Programm. Zu dem Wechsel zwischen Gemischtem Chor, Männer-, Frauenchor und „Modern Voices“ kamen noch das Bläsersextett „Eddie’s Blech“ aus dem Umkreis von Kaiserslautern und der Organist Gernot Gölter. Festliche Blechbläserklänge gehören hierzulande einfach zu Weihnachten dazu. „Eddie’s Blech“ hatte die passenden Stücke ausgesucht und eröffnete das Konzert mit dem berühmtesten aller Rondos, dem Prélude zum „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier. Das um 1690 komponierte Werk wurde seit langem als Fanfare bei Fernsehübertragungen der sogenannten Eurovision verwendet. Im weiteren Programmverlauf folgten als Solostücke „Trumpet Voluntary“ von Eckehard Blickensdörfer, eine Fantasie über „Tochter Zion“ von Pavel Stanek und der „Canon“ von Johann Pachelbel, eine Perle der E-Musik, nicht nur zur Weihnachtszeit. Die Bläser musizierten auf nahezu professionellem Niveau, wobei vor allem die Soprantrompete brillierte. Technisch ausgefeilt steuerte Gernot Gölter als Orgel-Solostück „A Trumpet Minuett“ von Alfred Hollins bei. An anderen Stellen begleitete er souverän die Chöre und „Eddie’s Blech“. Die Chorformationen der Chorgemeinschaft erfüllten, bedingt durch ihr Repertoire, unterschiedliche Aufgaben. Der Männerchor deckte den Bereich der volkstümlichen und klassischen Weihnachtslieder ab. Neben Beethovens „Hymne an die Nacht“ erklangen weihnachtliche Chorsätze von Robert Pappert und Chorleiter Sieber. In „Weihnachtsglocken“ von Hermann Sonnet wurde das Thema des weltweit berühmtesten Weihnachtsliedes, „Stille Nacht“, verarbeitet. Der Frauenchor hatte sich mit „Sia hamba kukanjen nquengo“ und „Sanna Sanannina“ ganz der afrikanischen Weihnachtsmusik verschrieben. Die beiden Chorsätze stammen aus Siebers Feder. Die „Modern Voices“ widmeten ihren Beitrag englischsprachiger Weihnachtsliteratur. Mit „Sing, o Heavens“ von Joseph M. Martin und John Rutters „Weihnachts-Wiegenlied“ steuerten sie zwei moderne Titel bei. Das Hauptwerk des Konzerts bot der Gemischte Chor dar. Chorleiter Sieber hatte die gute Entscheidung getroffen, mit der „Messe brève Nr.7 in C“ von Charles Gounod einen besonderen Akzent zu setzen. Die rund 50 Sängerinnen und Sänger meisterten das romantische Werk. Festliche und getragene Klänge wie beim „Kyrie“ und „Sanctus“ gelangen ebenso gut wie die zarte Anbetung der Hostie in „O salutaris hostia“ und das vom Männerchor dominierte „Agnus dei“. Für einen fulminanten Abschluss sorgten die von Blechbläsern und Orgel gemeinsam musizierten „Adeste fideles“ und „Joy to the world“ von Howard Cable und „Lobt den Herrn der Welt“ und „Klänge der Freude“ von Willy Trapp, bei denen alle Chöre hinzu kamen. Am Ende dirigierte Sieber die Chöre, Bläser, Orgel und das Publikum beim gemeinsamen „O du fröhliche“. So klangen das Konzert und damit der letzte Weihnachtsfeiertag mit reichlich Applaus aus.

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