In eigener Sache RHEINPFALZ-Redakteur Christian Hanelt geht in den Ruhestand

Christian Hanelt
Christian Hanelt

Was haben die folgenden Personen gemeinsam? Guildo Horn, Götz Alsmann, Gil Ofarim, Nicole, Suzi Quatro, Tim Bendzko, Manfred Mann, Michael Mittermeier, Urban Priol, Laith Al-Deen, Rea Garvey, Lars Reichow, Ingolf Lück – sie alle (und etliche mehr) wurden von einem Journalisten interviewt: Christian Hanelt. Es ist nicht übertrieben zu schreiben, dass es bei der RHEINPFALZ wohl nur wenige – wenn nicht sogar keine – Kollegen gibt, die so viele Interviews mit Größen der Musikszene geführt haben wie er. Seit 1988 ist der studierte Jurist Hanelt für diese Zeitung im Einsatz. Anfangs in Zweibrücken als freier Mitarbeiter, dann als Redakteur in Pirmasens.

Kenner der Kulturszene

Es ist ebenfalls nicht übertrieben, dass es wohl niemanden gibt, der mit der Kulturszene in der Südwestpfalz so vertraut ist wie Christian Hanelt. Über Jahrzehnte hat er sie als Journalist beobachtet und mit seiner fundierten Berichterstattung so manche Entwicklung angeschoben. Der Zweibrücker beherrscht nämliche eine seltene Kunst: Er kann über Kultur so schreiben, dass es nahezu jeder versteht. Sperrige Begriffe und Fachjargon vermeidet er. Ein Glücksfall für eine Zeitung. Die vernichtende Kritik ist nicht seine Sache, wenngleich er Gesprächspartnern durchaus auf den Zahn fühlen kann. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Pirmasenser Kulturamtes kann ein Lied davon singen. Er war zu Gast bei der RHEINPFALZ und offenbarte im Redaktionsgespräch mit Christian Hanelt große Lücken. Wer das Interview gelesen hatte, wusste: Dieser Mann braucht bald einen neuen Job. Das war hintergründiger, politischer Kulturjournalismus par excellence. Christian Hanelt profitierte dabei von seiner Erfahrung und die hat er nicht nur bei Gesprächen mit den Größen der Musikszene gesammelt. Er hat immer auch ein offenes Ohr für die Anliegen der Chöre und Musikvereine in der Region. Im persönlichen Umgang gewinnt Hanelt seine Gesprächspartner oft durch seine feine Ironie für sich. Wer seine Interviews liest, bekommt eine Ahnung davon und erfährt zugleich überraschend viel über die Interviewten. Die akribische Vorbereitung auf diese Gespräche sind ein Markenzeichen Hanelts.

Er bleibt als Autor

Jüngst hat er eine Anekdote im Kreis der Kollegen erzählt. Ausgerechnet er, der Meister des Interviews, hat mal ein solches abgebrochen. Und zwar bei niemand geringerem als der Sängerin Nena. Die beiden fanden wohl keinen Draht zueinander. Hanelt packte seinen Notizblock ein und ging. Der verabredete Text über die Sängerin ist nie erschienen. In der Redaktion hat er nun ebenfalls seine Sachen eingepackt und sich zum Jahreswechsel in die passive Phase seiner Altersteilzeit verabschiedet. Wir wünschen ihm für diese Zeit alles Gute und freuen uns, dass er der RHEINPFALZ als Autor erhalten bleibt.

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