Pirmasens Profine unterstützt Gewerkschaft bei Forderung nach bezahlbarem Industriestrompreis

Am Donnerstag fand eine IGBCE-Kundgebung für bezahlbaren Industriestrom bei Profine statt.
Am Donnerstag fand eine IGBCE-Kundgebung für bezahlbaren Industriestrom bei Profine statt.

Dass ein Industrieunternehmen eine gewerkschaftliche Kundgebung unterstützt, ist nicht gerade alltäglich. Mit Profine stellte sich jedoch das größte Unternehmen von Pirmasens ausdrücklich hinter die IGBCE, die am Donnerstag vor dem Werkstor die Einführung eines bezahlbaren Industriestrompreises forderte.

Von Martin Seebald

Bundesweit waren Gewerkschaftsvertreter aktiv und warnten vor den Folgen der immens gestiegenen Strompreise. Da auch Profine zu den Unternehmen mit hohem Stromverbrauch zählt, sei man hier in besonderer Weise auf bezahlbare Strompreise angewiesen, erklärte IGBCE-Bezirksleiter Heiko Metzger vor Ort. Durch die extremen Energiekosten seien ganze Industriezweige akut gefährdet. Weil in anderen Regionen der Welt Energie nur ein Bruchteil koste, stehe die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spiel. Hier seien mutigere Schritte vonnöten als die bisherigen Energiepreisbremsen, die diesen Unterschied bei weitem nicht ausgleichen könnten. Als Gewerkschaft fordere man deshalb einen staatlich abgesicherten Industriestrompreis, der den Verlust von Standorten, Produktion und Arbeitsplätzen verhindere.

Profine-Inhaber Peter Mrosik zeigte sich in einer Stellungnahme solidarisch mit den Gewerkschaftern und unterstützte deren Ziel voll und ganz. Energie sei ein entscheidender Kostenfaktor, weshalb bei stetig steigenden Preisen weitere Standortnachteile, insbesondere für die deutschen Werke, zu befürchten seien. Einen zumindest temporären, staatlich abgesicherten Industriestrompreis sehe man als geeignetes Mittel, um diese Nachteile zu kompensieren, darüber hinaus könne er Investitionen in die Modernisierung und klimagerechte Transformation der Industrie beschleunigen. Ideal wäre für Mrosik jedoch ein europäischer Industriestrompreis. Profine sehe es als Teil seiner unternehmerischen Verantwortung sowie als gelebte Sozialpartnerschaft, zusammen mit der IGBCE auf das gemeinsame Ziel der Nachhaltigkeit deutscher Standorte hinzuweisen.

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