Pirmasens Praxistest: Rettungskräfte üben neues Einsatzkonzept

Rund 50 Fahrzeuge und 150 Einsatzkräfte haben sich an der Katastrophenschutzübung beteiligt. Am Eingang zum Messegelände musste
Rund 50 Fahrzeuge und 150 Einsatzkräfte haben sich an der Katastrophenschutzübung beteiligt. Am Eingang zum Messegelände musste sich jedes Fahrzeug zunächst registrieren.

Ob Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Arbeiter-Samariter Bund, die Schnelle Einsatzgruppe Sanität und Versorgung oder der Katastrophenschutz des Landkreises Südwestpfalz: Alle Hilfsorganisationen haben sich an der Katastrophenschutzübung zur Einrichtung eines Bereitstellungsraum beteiligt.

Rund um das Pirmasenser Messegelände konnten aufmerksame Bürgern am Samstag auffällig viele Einsatzfahrzeuge von Rettungskräften sichten. Grund dafür war eine großangelegte Katastrophenschutzübung, an der sich etwa 50 Fahrzeuge und 150 Einsatzkräfte aus der gesamten Südwestpfalz beteiligt haben. Damit soll ein neues Einsatzkonzept für Großschadensereignissen dem Praxistest unterzogen werden: die Erprobung eines sogenannten Bereitstellungsraums.

Dabei handelt es sich um eine koordinierte Sammelstelle für viele, oft überörtliche Einsatzeinheiten, bei möglichen Großschadensereignissen. „Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat gezeigt, dass der reibungslose Betrieb eines Bereitstellungsraums essenziell für den Einsatzerfolg größerer Schadenslagen ist“, erklärt Tim-Leander Zitterbart von der Feuerwehr Pirmasens. Er war gemeinsam mit Christian Hintermeister maßgeblich an der Planung und Durchführung des neuen Einsatzkonzeptes beteiligt. Insgesamt lag die Federführung in den Händen der beiden Facheinheiten Führungsunterstützung und Technische Einsatzleitung der Pirmasenser Feuerwehr.

Messeareal als zentraler Treffpunkt

Das Konzept, das in einem eigenen Alarm- und Einsatzplan festgehalten wurde, führt aus, wie der Betrieb und Aufbau eines Bereitstellungsraums im Stadtgebiet Pirmasens aussehen soll. Als Areal dafür dient das Gelände der Messe Pirmasens. Hier könnten sich im Ernstfall besonders viele Kräfte effizient koordinieren und zum Einsatz geschickt werden.

„Es geht heute nicht um ein konkretes Szenario“, erklärt Karl Heinz-Bär, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz. Ziel der Aktion sei es, auszutesten, wie lange es dauert, den Bereitstellungsraum infrastrukturell aufzustellen. Geübt werden neben der eigentlichen Einrichtung des Bereitstellungsraums mit Beschilderung, EDV-Technik und Kommunikationsinfrastruktur auch die speziellen Melde- und Abstimmungswege, die Fahrzeug-Logistik sowie die Verpflegung der wartenden Einsatzkräfte. Zudem erhielten die Fahrzeuge fiktive Aufträge, sodass der Registrierungsprozess zweimal durchlaufen werden musste. „Für die Facheinheiten Führungsunterstützung und Technische Einsatzleitung ist dies praktisch ein Stresstest, ob der aufgestellte Alarm- und Einsatzplan im Betrieb so funktioniert wie gedacht“, sagt Zitterbart.

Abläufe trainieren

Bei der auf Großschadensereignisse ausgelegten Übung sollten deshalb die Abläufe und Abstimmungen gezielt gebietsübergreifend und mit möglichst vielen unterschiedlichen Hilfsorganisationen trainiert werden. Beteiligt haben sich Einheiten des Technischen Hilfswerks, des Arbeiter-Samariter Bundes, der Schnellen Einsatzgruppe Sanität und Versorgung, des Katastrophenschutzes des Landkreises Südwestpfalz sowie der Feuerwehren der Städte Pirmasens und Zweibrücken und der Wehren der Verbandsgemeinden Rodalben, Dahn, Thaleischweiler-Fröschen, Pirmasens-Land und Hauenstein.

Bär zeigt sich zufrieden mit der Übung. „Die Kommunikation, die Registrierung, der Aufenthalt und die Aufteilung der Ortsverbände: Alles hat gut funktioniert“, sagt Bär. Nach rund drei Stunden sei der Bereitstellungsraum einsatzbereit gewesen. Das Areal am Messegelände habe sich mit seiner günstigen Verkehrsanbindung und genügend Platz, um im Ernstfall noch mehr Fahrzeuge unterzubringen, als praktikabel erwiesen.

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