Pirmasens Play-offs wohl ohne den Meister

Die linke Gerade des Mannheimers Moritz De Raaf (rechts) trifft Brad Cuzner mitten ins Gesicht. Daraus entwickelt sich eine form
Die linke Gerade des Mannheimers Moritz De Raaf (rechts) trifft Brad Cuzner mitten ins Gesicht. Daraus entwickelt sich eine formidable Schlägerei, wegen der Cuzner 14 und De Raaf 16 Minuten pausieren musste.

«HÜGELSHEIM/ZWEIBRÜCKEN.» Das war’s dann wohl mit der angestrebten Play-off-Qualifikation: 3:6 (1:1, 1:3, 1:2) unterlag der EHC Zweibrücken am Samstagabend in der Eishockey-Regionalliga beim direkten Konkurrenten ESC Hügelsheim und muss drei Spieltage vor Saisonende die Hoffnung auf die Titelverteidigung begraben. Der 7:3 (2:1, 3:0, 2:2)-Sieg am Sonntagabend gegen EKU Mannheim war da kein Trost.

Ein bärenstarker Torhüter Max Häberle auf Hügelsheimer Seite, eine schwache Chancenverwertung, ein unsicherer Zweibrücker Torhüter Tobias Chadim und ein Doppelschlag Hügelsheims zum 4:2 im Mitteldrittel gaben nach 60 Spielminuten den Ausschlag für den verdienten Heimsieg der „Baden Rhinos“. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. So können wir nicht gewinnen“, fasste EHC-Co-Trainer Lukas Srnka zusammen. „Hügelsheim hat eine erfahrene, abgeklärte Mannschaft. Wir hingegen waren zu hektisch“, sah er einen weiteren Schlüssel der Zweibrücker Niederlage. Srnka vertrat EHC-Trainer Tomas Vodicka hinter der Bande, da dieser selbst mitspielte. Dabei begann es vor über 600 Zuschauern, darunter über 100 EHC-Fans, gut für die „Hornets“. Die erste Sturmreihe mit den Kanadiern Kenny Matheson und Brad Cuzner sowie Maximilian Dörr nahm das Hügelsheimer Tor unter Beschuss. Aber nach der Hügelsheimer Führung durch Cedrick Duhamel gelang im ersten Drittel nur noch der Ausgleich durch Matheson. Der Mittelabschnitt begann optimal: Der aus Bayern angereiste Benedikt Peters wurde nach einem Break beim Torschuss unfair behindert. Beim fälligen Penalty ließ er Häberle cool aussteigen, die Führung der Südwestpfälzer. Aber eine Minute später verlor Felix Stokowski die Scheibe in der eigenen Zone, Noel Johnson passte zu Björn Groß, dessen Schlagschuss sorgte für den Ausgleich. Danach wogte es hin und her. „Im Mitteldrittel haben wir einfach zu viele Strafen kassiert“, ärgerte sich Srnka über acht Strafminuten. So folgte der entscheidende Nackenschlag: Dennis Walther traf in Überzahl zum 3:2 für die Gastgeber, nur 15 Sekunden später ließ Marco Trenholm das 4:2 folgen. Bei beiden Toren sah Chadim nicht gut aus. Er hütete das Tor anstelle des kurzfristig erkrankten Steven Teucke. Im letzten Abschnitt versuchten die nur noch mit zwei Reihen spielenden „Hornets“ alles. Aber das 5:2 durch Andy Mauderer brach den letzten Widerstand. Obwohl Hügelsheim keine 24 Stunden zuvor spielen musste und nicht nur das Spiel in Bietigheim 1:8, sondern auch den Kanadier Mathieu Fleury mit einer Spieldauerstrafe verlor, wirkten die „Baden Rhinos“ spritziger. Zwar gelang Marc Lingenfelser sechs Minuten vor dem Ende das 3:5, das Tor fiel aber zu spät. Sechs Sekunden vor Schluss machte Johnson mit einem Treffer ins leere EHC-Tor alles klar. Am Sonntagabend hielt der Tabellenvorletzte aus Mannheim lange gut mit. Nach fünf Minuten brachte Brad Cuzner die „Hornets“ mit 1:0 in Führung, Artem Klein glich aus (11.). Nach 15 Minuten kochten die Emotionen über. Zwischen Cuzner und dem Mannheimer Moritz De Raaf kam es zu einer Schlägerei, beide saßen lange auf der Strafbank. Kurz vor Ende des ersten Drittels sorgte Tim Essig für die 2:1-Führung. Dreimal jubelte der EHC-Anhang im zweiten Drittel, Andre Nunold, Michael Neumann und Florian Wendland erhöhten auf 5:1. Cuzner stellte mit einem Doppelschlag im Schlussdrittel auf 7:1. Am Ende hieß es 7:3. Trotz des Sieges gegen Mannheim ist die Chance auf die Qualifikation zur Endrunde der besten vier Teams nur noch rein theoretischer Natur. Dazu müsste Zweibrücken seine beiden restlichen Spiele gewinnen und Hügelsheim zwei seiner letzten drei Spiele verlieren. Bei Spielen gegen die beiden Kellerkinder Mannheim und Stuttgart ist das sehr unwahrscheinlich. So spielten sie ESC Hügelsheim - EHC Zweibrücken 6:3 EHC Zweibrücken: Chadim - Essig, Sefrin, Stokowski, Schinke, Wendland - Matheson, Cuzner, Dörr, Lingenfelser, Peters, Spenler, Vodicka, Neumann, Nunold, Machura, Metzner Tore: 1:0 Duhamel (13), 1:1 Matheson (15.), 1:2 Peters (22., Penalty), 2:2 Groß (23.), 3:2 Walther (37.), 4:2 Trenholm (37.), 5:2 Mauderer (42.), 5:3 Lingenfelser (54.), 6:3 Johnson (60.) - Strafzeiten: 8 Minuten - 14 Minuten - Beste Spieler: Häberle, Duhamel, Mauderer - Matheson - Schiedsrichter: Volkmer (Freiburg), Tabor (Schwenningen) - Zuschauer: 612. EHC Zweibrücken - EKU Mannheim 7:3 EHC: Chadim - Sefrin, Brüstle, Essig, Schinke, Wendland, Voltz - Matheson, Dörr, Spenler, Stokowski, Lingenfelser, Cuzner, Metzner, Neumann, Nunold, Machura Tore: 1:0 Cuzner (5.), 1:1 Klein (11.), 2:1 Essig (20.), 3:1 Nunold (26.), 4:1 Neumann (35.), 5:1 Wendland (36.), 6:1 Cuzner (45.), 7:1 Cuzner (52.), 7:2 Klein (58.), 7:3 Reiss (59.) - Strafzeiten: 14 + 10 Cuzner - 20 + 10 De Raaf + 10 Kratzmann - Beste Spieler: Essig, Chadim, Cuzner - Sofian, Klein - Zuschauer: 465 - Schiedsrichter: Breckenfelder (Zweibrücken).

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