Pirmasens Pirmasenser Fototage: Über 700 Fotos an acht Orten

Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen zeigt ihre „Best of“.
Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen zeigt ihre »Best of«.

Ab Freitag schaut ein großer Teil der südwestdeutschen Fotowelt auf Pirmasens. Die fünften Pirmasenser Fototage starten. 17 Tage lang gibt es beinahe täglich Vorträge und Workshops. Mehr als 700 Fotos sind an acht Ausstellungsorten zu sehen. Schwerpunkte sind diesmal „Natur und Landschaft“, „Der Mensch in allen Facetten“ und „Schwarz-Weiß-Fotografie“.

Die Hauptausstellungsorte der diesjährigen Fototage sind die Alte Post und die Messe, wo mit 220 die meisten Fotos zu sehen sind. Dort hat der künstlerische Leiter Harald Kröher aber nicht zwei Etagen wie beim letzten Mal zur Verfügung, sondern nur eine. Entsprechend eng geht es in der Ausstellung zu. „So ist es schöner“, findet Kröher dennoch, der insgesamt der Auffassung ist, dass noch nie so perfekte Fotos wie in diesem Jahr bei den Fototagen zu sehen waren. Die untere Etage der Messe wird für die Schau „La Vita“ benötigt. Die Kopplung der Fototage mit der Messe war der Wunsch von Kröher, der damit der Messe ein zusätzliches Ereignis beschert und selbst ganz anderes Publikum ansprechen kann. Auf der „La Vita“ werden weitere 30 Fotos zu sehen sein. Außerdem wird Kröher mit anderen Fotografen für Sonderaktionen auf der Messe sorgen.

Sehenswert: die "Lost Places" von Raimund Paris

Das Spektrum der in der Messe zu sehenden Bilder ist sehr breit gestreut und reicht von Streifzügen durch die Rotlichtviertel Bangkoks über Lichtmalerei am Teufelstisch und Fotos von Rockmusikern bis zu wirklich sensationellen Naturfotografien. Die Deutsche Gesellschaft für Tierfotografie präsentiert die besten Fotos aus zehn Jahren. Sehenswert sind auch die „Lost Places“ von Raimund Paris, der verlassene Orte in HDR-Technik aufgenommen hat. Anders als in den Vorjahren zeigt Harald Kröher selbst auch seine Models auf Klippen in der Bretagne, auf Mallorca oder in Portugal. Platz für Experimente gibt es ebenfalls. So zeigt Hans-Jürgen Oertelt beispielsweise zwölf Aufnahmen aus seiner Serie „Die Einzige“. Der Hannoveraner arbeitet immer mit demselben Model. Jamari Lior hingegen überarbeitet ihre Nacktaufnahmen so extrem, dass auf den Körpern nicht mehr zu erkennen ist, ob es eine Frau oder ein Mann war, der da nackt posiert hat. Die Gender-Diskussion hat alles geschlechtsspezifische wegretuschiert.

Auch Handybilder sind zu sehen

Der zweite Schwerpunkt der Fototage ist in der Alten Post, wo der Hauptsponsor, Cewe-Fotowelt, die Gewinner seines Fotowettbewerbs „Our world is beautiful“ präsentiert. Laut Kröher ist es der größte Fotowettbewerb der Welt mit über 100.000 eingereichten Fotos aus der ganzen Welt. Zu sehen sind neben Profiaufnahmen viele Fotos von Laien und sogar Handybilder. Auf dem Platz vor dem Rheinberger werden sechs Großformate zu sehen sein. Cewe hat die mehrere Meter großen Fotos gesponsert. Im Rheinberger-Atrium gibt es die Gewinner des Fototage-Wettbewerbs zu sehen, in der früheren Turbine stellt als besonderer Gast der belgische Fotograf Gaël Turine aus, der sich sozialkritisch mit einer Mauer zwischen Pakistan und Indien auseinandergesetzt hat.

Sondervernissage in der Sparkasse

In der Sparkasse in der Bahnhofstraße zeigen fünf westpfälzische Fotografen, darunter ebenfalls Harald Kröher, ihre Sicht auf die Region. „Besser kann man die Region nicht wiedergeben“, zeigt sich Kröher überzeugt von der Ausstellung in der Sparkasse, die jetzt schon zu sehen ist und am 25. Oktober, 11 Uhr, mit einer Sondervernissage, offiziell eingeweiht wird. Die Pirmasenser VR-Bank-Zentrale in der Alleestraße ist nach Jahren der Fototage-Abstinenz auch wieder mit von der Partie. Der Pirmasenser Jimmy Hublet, Klaus Rieger aus Worms sowie Silvana Retter aus Rumänien zeigen rund ein Dutzend ihrer besten Bilder. In der Galerie Jean Michel in der früheren Lidl-Filiale in der Winzler Straße zeigt der Pariser Fotograf Antoine Poupel dokumentarische Aufnahmen aus einem Pariser Nachtclub. 

Harald Kröher hat in der Bretagne fotografiert.
Harald Kröher hat in der Bretagne fotografiert.
So kann man auch einen japanischen Affen fotografieren.
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