Pirmasens Parksong huldigt mit drei Bands dem Classic-Rock

„Sweet Cream“ mit Jochen Vierthaler, Stefan Gerdon und Dieter Henzmann bei ihrem Debüt bei Parksong.
»Sweet Cream« mit Jochen Vierthaler, Stefan Gerdon und Dieter Henzmann bei ihrem Debüt bei Parksong.

Die 116. Auflage der beliebten Pirmasenser Konzertreihe Parksong stand fast ganz im Zeichen des Classic-Rocks. Am Start waren mit „Just4Fun“, „Sweet Cream“ und „The Oh’ Jesses“ drei komplette Bands, und in Kuchems Brauhaus war kein Sitzplatz mehr zu bekommen.

Schon bei der ersten Gruppe „Just4Fun“ wurde es sehr eng auf der Bühne. Die Band war allein schon mit acht Musikern angereist. „Just4Fun“ hat sich im Rahmen einer Aktion der Kreismusikschule Südwestpfalz 2014 neu gegründet und widmet sich ausschließlich der traditionellen Rockmusik. Hatte man zu Beginn mit dem „Fleetwood Mac“-Hit „Go Your Own Way“ und „Peaceful“ von den „Eagles“ noch mit leichten Soundproblemen und der exakten Abstimmung des phasenweise fünfstimmigen Background-Gesangs zu kämpfen, so wurde die Band zunehmend sicherer und spielfreudiger. Sänger Bruno Steigner überzeugte insbesondere bei Songs wie „Serenade“ („Steve Miller Band“), dem wohlbekannten „Take It Easy“ („Eagles“) und „Wild Horses“ der „Rolling Stones“, denn die Originalsänger dieser Lieder sind von der Phrasierung her gesehen auf einer Wellenlänge. Sängerin Susanne Reischmann hatte ihren großen Auftritt bei „Let Me Stay For A While“ („Atlantis“) und harmonierte stimmlich gut mit Steigner. Lediglich von „Seven Bridges Road“ („Eagles“) sollte „Just4Fun“ die Finger lassen. Letztendlich erhielt „Just4Fun“ jedoch viel Beifall für ein gelungenes Konzert. Im Anschluss kam mit dem Trio „Sweet Cream“ der Höhepunkt des Abends. Mit dem rhythmisch vertrackten aber dennoch hochmelodischen „Love The One You’re With“ („Crosby, Stills, Nash & Young“) wurde die Messlatte für Coverbands im Brauhaus gleich mal immens hochgelegt. Kaum zu glauben, dass sich Sänger und Gitarrist Dieter Henzmann (ex-„Downwind“), der Multiinstrumentalist Jochen Vierthaler (Gesang, Bass, Gitarre) und Stefan Gerdon (Gesang, Schlagzeug, Percussion) erst 2017 zur Band zusammenschlossen. Bei „Sweet Cream“ stimmte nahezu alles: Instrumental harmonierten die Musiker in imponierender Weise miteinander, der dreistimmige Gesang in den Refrains war richtig klasse. Besonders gut liefen „Sweet Cream“ Songs, die durch Eric Clapton bekannt wurden wie „I Shot The Sheriff“ oder „Layla“, die ganz locker und mit viel Spielfreude und großer Authentizität dargeboten wurden. Doch auch eher Balladeskes wie „Ain’t No Sunshine“ von Bill Withers oder poppiges der Marke „Smokie“ interpretierte die Band exzellent. Den Abschluss des Musikabends gestaltete das vor sieben Jahren gegründete Quintett „The Oh` Jesses“ mit seinem Debüt beim Parksong. Stilistisch ist diese Formation um Hans und Ellen Meier (beide Gesang und Gitarre) wesentlich breiter aufgestellt als die Gruppen zuvor. So wurden neben Songs aus dem Classic-Rock wie „Girl From Yesterday“ („Eagles“) oder „Helplessly Hoping“ („Crosby, Stills, Nash & Young“) auch „Bird On The Wire“ von Leonard Cohen routiniert gespielt. „The Oh’ Jesses“ überzeugte insgesamt mit einem guten, abwechslungsreichen Vortrag und dem Höhepunkt „Who’ll Stop The Rain“ von „Creedence Clearwater Revival“, das besonders gut beim Publikum ankam. Ein ganz großer Pluspunkt bei dieser Gruppe ist der vierstimmige Backgroundgesang und vor allem die rauchige Stimmfärbung von Hans Meier, der den gespielten Coversongs damit seinen eigenen Stempel aufdrückt.

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