Pirmasens Nur noch 183 Jugendteams im Kreis
THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN. Thomas Bauer wird auch in den nächsten vier Jahren Jugendausschuss-Vorsitzender des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken sein. Beim Kreisjugendtag im Sportheim der SG Thaleischweiler-Fröschen wurde der Mittelbacher ebenso wie sein Stellvertreter, der Hauensteiner Hans-Peter Mayer, einstimmig wiedergewählt.
Als Beisitzer bestätigt wurden Erich Gedan, Heinrich Ziegler und Jan Engwert. Neu im Ausschuss sind Thorsten Eschmann und Pascal Dintinger. Von den noch 42 Vereinen, die im Fußballkreis Jugendarbeit betreiben, hatten nur 19 ihre Vertreter nach Thaleischweiler zum alle vier Jahre stattfindenden Kreisjugendtag entsandt. „Immer weniger Vereine betreiben Jugendarbeit. Die Anzahl der Nachwuchsmannschaften ist auf 183 gesunken“, informierte Bauer. Immer mehr Vereine würden Spielgemeinschaften eingehen. Für die gute Ausbildung spreche, dass 15 Prozent davon in Regional-, Verbands- oder Landesliga spielen würden. Bauer: „Hier sind wir eben so gut vertreten wie im Mädchenfußball, wo wir mit zwölf Teams einen Spitzenwert im Verband haben.“ Die Aktionen im „Jahr des Kindertrainers“ (2015) seien „ein voller Erfolg im Fußballkreis“ gewesen. Marc Staiger vom Südwestdeutschen Fußball-Verband (SWFV) stellte die Amateurfußballkampagne vor. Sie beruhe auf den Säulen Kommunikation, Entwicklungen im Spielbetrieb und Vereinsservice. Mit Zweitspielrecht oder Liveticker will der Verband flexibler werden, Onlineberatung, Kurzschulungen und die Ausbildung zum Junior-Coach sollen Interesse wecken und mehr Qualität bringen. Die Begleitung neuer Schiedsrichter gehöre ebenso dazu wie Hilfe bei Steuerfragen. Der Präsident des Südwestdeutschen Fußball-Verbands, Hans-Dieter Drewitz, ging auf die demographische Entwicklung ein. „Das läuft total unterschiedlich. Während wir in der Westpfalz seit 2008 bis zu 25 Prozent weniger Nachwuchsteams haben, sind es in der Vorderpfalz zehn Prozent, in Rheinhessen sechs Prozent, und in Mainz und Ludwigshafen verzeichnen wir sogar Zuwächse“, sagte Drewitz. Nur durch Aktivitäten könne einem Abwärtstrend gegengesteuert werden. Als Beispiele nannte er das „1:0 für Flüchtlinge“, die jetzt schon im Kindergarten beginnende Nachwuchssuche oder das „Jahr des Kindertrainers“. Beim „1:0 für Flüchtlinge“ sei mit wenig Aufwand unbürokratisch eine Finanzunterstützung für die Nachwuchsarbeit im Verein in Höhe von 500 Euro zu bekommen. „Ich bin froh, dass wir uns haben“, brachte Drewitz Erheiterung in die Runde. „Für herausragende Verdienste“ erhielt Armin Kattler die Ehrenspange, die höchste Auszeichnung des SWFV. „Er war 50 Jahre im Fußball unterwegs. Er war nie ein Mann von großen Tönen, aber immer ein Mann mit großen Taten“, lobte der Vorsitzende des Verbandsjugendausschusses, Jürgen Schäfer, den 72-jährigen Schauerberger. Kattler hatte von der Zusammenlegung der Fußballkreise Pirmasens und Zweibrücken im Jahre 1996 bis 2012 den Kreisjugendausschuss geleitet, damit die Nachwuchsarbeit in der Südwestpfalz maßgeblich mitgestaltet. „Es hat mir immer viel Freude gemacht, und ich habe in den Vereinen und im Verband viele Freunde gewonnen“, dankte der sichtlich gerührte Kattler. (bin)