Pirmasens Niedersimten: Ortsumgehung kommt

Niedersimten bekommt eine Ortsumgehung. Am Dienstag erteilte Landesverkehrsminister Volker Wissing den Planungsauftrag für die rund 14 Millionen Euro teure Straße und versicherte, dass damit auch der Bau sicher sei. „Es gibt Projekte, die vorgezogen werden müssen“, so Wissing am Dienstag.
Im Juni hatten Mitglieder der Niedersimter Bürgerinitiative dem Minister 1400 Unterschriften anlässlich einer B-10-Veranstaltung übergeben. „Ich schaue mir das mal an“, hatte der FDP-Minister damals kurz aber höflich zu den Niedersimtern gesagt. Schlicht und konstruktiv sowie ohne Gejammer habe er die Übergabe damals erlebt und das habe ihn beeindruckt, berichtete Wissing gestern im Niedersimter Rehtalsaal. Zusammen mit seinem Staatssekretär Andy Becht, der schon im vergangenen Jahr in Niedersimten war, um sich vor Ort ein Bild zu machen, habe er sich die bisherigen Vorplanungen nochmal angesehen und entschieden, dass für Niedersimten eine Ausnahme gemacht wird.
"Mobilitätskonsens" soll erarbeitet werden
Prinzipiell will das Land schließlich erst einen „Mobilitätskonsens“ erarbeiten, in dem alle gewünschten und nötigen Straßenbauprojekte in Rheinland-Pfalz zusammengestellt werden. „Wir brauchen einen Gesamtblick auf das ganze Land“, verteidigte gestern Wissing dieses Vorgehen. Bis zum kommenden Jahr lässt sich das Land dafür noch Zeit und davor hatten auch die Niedersimter kaum Hoffnung, eine Aussage zu ihrem Anliegen zu erhalten. „Ich habe versprochen, etwas für die Verkehrsinfrastruktur in der Südwestpfalz zu tun“, erklärte Wissing gestern. Dies betreffe nicht nur sein Engagement für den B-10-Ausbau oder die S-Bahn-Anbindung von Zweibrücken. Der in Landau lebende Wissing verwies auf seine Beobachtungen in der Südpfalz und wie dort der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für ein Aufblühen der Orte gesorgt habe.
Bürgerinitiative überrascht
Entsprechend überrascht waren gestern die Vertreter der Bürgerinitiative. Edwin Münch standen die Tränen in den Augen, als er von einem Meilenstein für den Vorort sprach und dem Minister für die Zusage dankte. Ortsvorsteher Kurt Sennewald fiel ein Stein vom Herzen und Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach betonte die enorme Bedeutung für die Entwicklung der Hackmesserseite. „Für diese Orte ist die Umgehung extrem wichtig“, so Seebach. Ähnlich äußerte sich der kommende Pirmasenser Bürgermeister Markus Zwick. Das Projekt sei immer von der Stadt unterstützt und begleitet worden. Am Montag werde beispielsweise die Lärmmessung in Niedersimten im Hauptausschuss vorgestellt, so Zwick.Bis
Wissing: Bis Ortsumgehung fertig ist dauert es
Bis zur Fertigstellung der Umgehung werde allerdings noch einiges an Zeit benötigt, mahnte Wissing zu Geduld, betonte aber: „Sie kriegen die Ortsumgehung.“ Die Planung brauche ihre Zeit. Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebs Mobilität in Kaiserslautern, verwies auf die nicht so einfache Planung für dieses Projekt. Umfangreiche naturschutzrechtliche Untersuchungen seien nötig und Probleme mit der Entwässerung der neuen Straße müssten gelöst werden. „Das ist nicht so einfach“, warnte Lutz vor Erwartungen an einen schnellen Baubeginn. Einen zeitraubenden Planungsschritt möchte Lutz einsparen, sofern die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd mitspiele. Dann könnte ein raumordnerisches Verfahren mit verschiedenen Umgehungsvarianten entfallen, zumal sich Bürgerinitiative und Ministerium schon mit der Variante einer Brückenlösung angefreundet haben.