Pirmasens Nie weniger als 1500 Zuschauer und Steigelmann immer dabei
Viermal hat der FK Pirmasens in diesem Jahrtausend zu Hause gegen den 1. FC Kaiserslautern II um Punkte gespielt, nie waren weniger als 1500 Zuschauer im Stadion, und immer war Frank Steigelmann dabei.
Der heute 34-Jährige, von klein auf beim FKP, machte sein erstes Viertliga-Heimspiel gegen die Lauterer am 24. Februar 2001 – da ging sein jetziger Stellvertreter, Matthias Gize (19), noch in den Kindergarten. „Die Klub“ gewann damals mit 1:0 durch ein Tor des überragenden Bernd Dudek, dessen Sohn Tim heute in der Pirmasenser A-Jugend spielt. Er bezwang vor 1500 Zuschauern im Stadion an der Zweibrücker Straße mit einem Kopfball FCK-Torhüter Roman Weidenfeller, den heutigen Weltmeister ohne Einsatz. Dreieinhalb Jahre vergingen bis zum nächsten Aufeinandertreffen. Zur Einweihung des 7,6 Millionen Euro teuren Sportparks Husterhöhe kamen 4000 Zuschauer, darunter Ministerpräsident Kurt Beck. Sie erlebten, wie der vom FKP zum FCK gewechselte Domi Kumbela in der vierten Minute der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich für die „Roten Teufel“ erzielte. Matthias Henn, der ältere Bruder des heutigen FKP-Spielers Christian Henn, gehörte in dieser Partie ebenso zur FCK-Reserve wie der spätere Bundesligakeeper Florian Fromlowitz. Auch das nächste Derby am 9. August 2006 hatte eine prächtige Kulisse. Vor offiziell 3900 Zuschauern bezwang der gerade in die zweigeteilte dritte Liga aufgestiegene FKP den FCK II mit 2:0; Nico Weißmann und Aleksandar Burch hießen die Torschützen für das Team von Trainer Robert Jung. Vom aktuellen FKP-Kader spielten neben Steigelmann auch Marco Steil und Attila Baum sowie Co-Trainer Jens Schaufler mit. Das Tor des FCK II hütete Tobias Sippel, inzwischen seit Jahren die Nummer eins der Lauterer Profis. Im vierten und bis dato letzten Punktspielduell von FKP und FCK II auf Pirmasenser Boden im 21. Jahrhundert feierten die Lauterer vor 2000 Zuschauern ihren ersten Sieg. Der gerade eingewechselte Mathäus Gornik machte am 21. September 2007 mit seinem Tor zum 3:1-Endstand alles klar; seit fast sechs Jahren spielt Gornik nun für Pirmasens. Attila Baum erzielte das zwischenzeitliche 1:1, Sebastian Reich sah die Rote Karte, Steigelmann saß ausnahmsweise auf der Ersatzbank. Und auch in dieser Partie stand zwischen den Pfosten des FCK II ein junger Mann, der später noch groß herauskommen sollte: Luis Robles. Er avancierte zum US-Nationalkeeper, machte 49 Profispiele für den FCK und den KSC und verdient heute sein Geld bei den New York Red Bulls in der Major League Soccer. Und Frank Steigelmann? Das Muster an Vereinstreue will heute als Torhüter seines FKP dazu beitragen, dass seine Mannschaft „in diesem besonderen Spiel mal wieder gewinnt“. Allerdings sei, so der Routinier, „die Rivalität zwischen FKP und FCK II nicht mehr so groß wie früher“. Er selbst will aber trotz eines grippalen Infekts und Trainingspause „gerade in dem Spiel nicht pausieren“.