Pirmasens Nicht schön, aber erfolgreich

Zwei Tore und zwei Alutreffer für den SC Hauenstein – zwei, vielleicht drei Minichancen für den TuS Mechtersheim – zwei Trainer und eine Meinung: „Der 2:0-Sieg des SCH ist verdient“, stellten nach den 90 Minuten im Hauensteiner Nedingstadion sowohl Sascha Hildmann als auch Gästetrainer Manfred Schmitt fest.

HAUENSTEIN.

Und beide Coaches hatten vor dem Spiel ein ähnliches Problem gesehen: „Wir waren nach dem blöden Spiel und der 0:3-Niederlage in Saarbrücken verunsichert“, gestand Hildmann und Schmitt formulierte gar: „Nach der 0:4- Heimniederlage gegen Elversberg waren wir mausetot“. Nach der Begegnung, die rund 220 Zuschauer miterlebten, atmeten beide auf. Schmitt: „Das Spiel hat gezeigt, dass noch Leben in der Mannschaft ist“, während Hildmann konstatierte, dass Spiel und Ergebnis „gut für unsere Seele waren“.

Nun: Die schnelle Führung, die Milot Berisha nach fünf Minuten nach einem abgewehrten TuS-Freistoß und einem tollen Solo auf der linken Außenbahn und ebenso feiner Flanke Nico Pfrengles erzielt hatte, spielte dem Gastgeber in die Karten und verdarb den Gästen das Konzept: „Wir wollten möglichst lange das 0:0 halten“, sagte nach dem Match TuS-Kapitän Kevin Sigl. Vorbereiter Pfrengle, über den in den ersten Minuten viele Aktionen liefen, hätte schon nach zwölf Minuten dem Gast den Knockout versetzen müssen: In aussichtsreicher Position versemmelte er zunächst und als ihm der Ball erneut vor die Füße fiel, traf er nur den Pfosten.

„Man hat gleich in den ersten Minuten des Spiels gesehen, dass wir uns richtig etwas vorgenommen hatten“, kommentierte Mannschaftskapitän Guillaume Paul die Hauensteiner Dominanz, die nach 34 Minuten auch im Ergebnis Ausdruck fand: Eine weite Rechtsflanke Schattners fand am langen Pfosten gleich einen ganzen Pulk freistehender Blauer, Paul hatte keine Mühe, zum 2:0 zu verwandeln. Nach dem 2:0 schienen die Blauweißen einen Gang zurückzuschalten, die Gäste kamen häufiger in die Nähe des von Raphael Marhöfer gehüteten Tores, auch weil sich in der SCH-Abwehr phasenweise Unkonzentriertheiten eingeschlichen hatten.

Richtig gefährlich wurden die offensiven Bemühungen der Vorderpfälzer aber nicht: Kurz nach dem 1:0 hatte Julian Scharfenberger nach einer weiten Flanke von links eine Kopfballchance, in der 44. Minute versuchte es der frühere Hauensteiner aus zehn Metern mit einem Fallrückzieher, in der 55. Minute zischte ein Sprengling-Hammer aus halblinker Position knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz zuvor hatte Milot Berisha einen Eckball von Paul ans Lattenkreuz genagelt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der SCH freilich schon zu einer „pragmatischen Spielweise“ gefunden, wie Sascha Hildmann den eher zurückhaltenden Stil der zweiten Hälfte beschrieb. Will sagen: Die Ergebnissicherung stand im Vordergrund, was „für die Zuschauer sicher nicht mehr so schön“ war, wie der Trainer nachschob. Möglichkeiten für die Blauen gab es dennoch: So als Paul nach einer Flanke Patrik Brechtels in aussichtsreicher Position zum Kopfball kam (68.) oder als Pfrengle von links in den Strafraum eindrang, aber verzog (70.).

Der SCH dominierte trotz aller „Pragmatik“ die Begegnung, war zweikampfstärker und auch spielerisch deutlich präsenter. Dem Gast fehlten die spielerischen Mittel, um die Gastgeber ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Das Spiel der Vorderpfälzer war vom Kampf geprägt. Sehr resolut gingen sie in die Zweikämpfe, zuweilen auch übermotiviert und rustikal, wie Volker Lösch, der in der 80. Minute für sein Einsteigen gegen den gerade eingewechselten Michael Bittner gelb-rot quittieren musste.

Kevin Sigl, der Kapitän der Gäste, anerkannte nach dem Match die Überlegenheit des SCH: „Man hat schon den spielerischen Unterschied gesehen“. Sascha Hildmann hatte für die Gäste schließlich Trost parat: „Ich bin überzeugt, dass ihr die Klasse halten könnt.“

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