Meinung Neulich im Baumarkt in Pirmasens: Vom Sinn und Unsinn gewisser Corona-Konzepte

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Wir hatten am Wochenende spontan beschlossen, in den Baumarkt zu fahren um ein paar Säcke Pflanzerde zu kaufen. „Spontan“ bei Corona war schon mal ne blöde Idee. Am Eingang werden wir beschieden, dass man heute einen negativen Test oder einen Impfpass braucht. Wir hatten weder noch. Die Schlange an der Teststation reichte gefühlt bis in die Innenstadt und wir wollten wieder nach Hause fahren.

„Ei, wenn ihr nur ins Gaadecenter müsst, braucht ihr kä Test!“ Erfreut wackelten wir mit unserem sperrigen Einkaufswagen ans äußerste Ende des Geländes, passierten den kontrollierten Eingang und luden unsere Fracht schnell auf.

„Wo sinnen do jetzt die Kasse? Hasch du was gesieh?“ frage ich meine Mitbewohnerin. „Nää, wern jo do irgendwo sin, froh mol jemand!“ „Do müsse Sie durch de ganze Baumarkt laafe un dann ganz hinne rechts“, werden wir informiert.

„Wie?? So wie immer?“ frage ich ungäubig. „Jo.“ Meine Mitbewohnerin bekommt Augen wie Untertassen. Bevor sie die Mitarbeiterin auf die Unsinnigkeit des Systems aufmerksam machen kann, geb’ ich ihr einen Tritt und zeig auf unsere Säcke. Wir rollern durch den gesamten Markt, vorbei an den Kunden, die für ihr Tütchen Nägel und einen Hammer ewig an der Teststelle angestanden haben und bezahlen unseren Kram. Kopfschüttelnd laden wir die Beute ins Auto und fahren langsam an den Wartenden der Testung vorbei. Ich glaube, die letzten stehen immer noch irgendwo am Waldfriedhof an.

„Solle mer aus dem Fenster rufe, dass se sich änfach ä Primelche im Gaadecenter kaafe solle, um sich dene ganze Kram zu spare?“ fragt mich meine Mitbewohnerin. „Loss es gut sin, am Ende kriege mer noch was uff die Plätsch, weil mer dene ihr Corona-Konzept sabotiere.“

Vielleicht sind wir ja einfach auch nur zu beschränkt, um die Sinnhaftigkeit des Ganzen zu erfassen?

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