Kommentar Neuer Rahmen nötig

Eine Gedenktafel an der Methodistenkirche erinnert an die Opfer der Reichspogromnacht.
Eine Gedenktafel an der Methodistenkirche erinnert an die Opfer der Reichspogromnacht.

Die Art, wie in Pirmasens an Nationalsozialismus und Kriege gedacht wird, braucht wirklich einen Neustart.

Frank Eschrich hat mit seiner Kritik an der bisherigen Gedenkarbeit in der Stadt Recht – und wieder auch nicht. Die beinahe schon religiös anmutende Ablehnung der CDU bei den Stolpersteinen hat wirklich viele vor den Kopf gestoßen, die heute noch engagiert mit bei der Sache wären. In seinem Rundumschlag aber gleich noch das Stadtarchiv der fehlenden Kooperation zu bezichtigen, dürfte wohl kaum zutreffen. Wenn jemand in Pirmasens neben dem Arbeitskreis „Geschichte der Juden in Pirmasens“ sich noch um die Aufklärung von Schicksalen und Ereignissen im NS-Staat bemüht hat, dann waren das die Mitarbeiter des Stadtarchivs.

Der Freie Wähler Wolfgang Hendrichs hat in der Ratssitzung den besten Vorschlag gemacht. Die Methodistenkirche könnte ideal als Gedenkort bei jedem Wetter für Projekte und Veranstaltungen dienen. Genau das braucht es hier: Einen Raum, in dem Interessierte sich einbringen können, unabhängig davon, ob sie in der Vergangenheit viel oder wenig für die Gedenkarbeit getan haben. Das wäre der richtige Rahmen für die Zukunft, aber dafür fehlt bestimmt das Geld.

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