Pirmasens Nachruf: Ein leidenschaftlicher Geschichtenerzähler ist verstummt

Fred G. Schütz
Fred G. Schütz

Fred G. Schütz hatte das Glück, dass über viele Jahre sein Beruf und sein Hobby ein Thema hatten – die Musik. Schütz war der Bob Dylan aus Pirmasens, ein Geschichtenerzähler und leidenschaftlicher Musiker.

Man nennt sie Rampensau. Musiker, deren Leben sich vorwiegend um die Bühne dreht, die jedem Auftritt hinterher jagen und die letztlich oft auch nicht erkennen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, der Bühne adieu zu sagen. Es gibt viele traurige Beispiele dafür: Der große Blueser John Lee Hooker musste mit weit über 80 auf die Bühne getragen werden, wo er nur darauf wartete, wieder hinuntergebracht zu werden. Johnny Winter oder Count Basie erging es ähnlich.

Einer, der es aus gesundheitlichen Gründen geschafft hat – wenn auch in einer anderen Liga als Hooker, Winter und Basie –, ist Fred G. Schütz. Auch sein Leben war in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ganz von der Musik geprägt – sei es als Journalist, der unter dem Kürzel „tz“ für die RHEINPFALZ die musikalische Szene der Pfalz sezierte, oder als Musiker selbst, der die Konzertreihe Parksong mitinitiierte, in den unterschiedlichsten Projekten und Bands mitwirkte und die musikalische Landschaft in der Südwestpfalz in den letzten Jahren wie kaum ein anderer prägte.

Seine große Liebe, seine Band, in der er sich zu Hause fühlte und die er einst mit aus der Taufe gehoben hatte, waren die Storytellers. Sich von ihnen im Juni 2019 zu verabschieden, war für Fred G. Schütz schmerzhaft und war in den zwei Jahren zuvor schon ein Abschied auf Raten. Gesundheitlich schwer angeschlagen, musste er immer wieder Proben und Konzerte absagen oder konnte nur für ein paar Lieder dabei sein.

Am Dienstag ist Fred G. Schütz im Alter von 61 Jahren seinem langen, schweren Leiden erlegen. Er hinterlässt seine Ehefrau und einen Sohn.

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