Pirmasens „Mutter sitzt vorm Computer“

«» Wenn die Prellballer des TV Rieschweiler heute als jüngstes Team bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft antreten, steht neben dem Spielfeld wie immer Manfred Hettrich. Dann trägt der 56-Jährige Industriekaufmann das T-Shirt, das ihm seine Jungs geschenkt haben. Drauf steht: „Trainer TV Rieschweiler – Mit Spaß zum Erfolg“. Wie „Mister Prellball“ in Rieschweiler den seiner Truppe vermittelt und über die DM-Aussichten sprach Matthias Müller mit ihm.

Herr Hettrich, Ihre Jungs sind zum zweiten Mal dabei. Beim ersten Mal 2018 sind sie wegen Absagen Anderer ins Feld gerutscht, diesmal haben sie’s – mit Glück im Entscheidungsspiel der Bundesliga Süd – selbst geschafft. Wie ist die Stimmung? Sind Ihre Spieler aufgeregt?

Gar nicht, ich hab’ den Eindruck, die sind ganz ruhig. Die Qualifikation hing ja am seidenen Faden. Wir haben also nichts zu verlieren und können nur lernen. Haben Sie seit der Qualifikation vor rund vier Wochen im Training etwas verändert? Wir haben weiter zweimal pro Woche trainiert. Ab und an vielleicht einfach mal eine Stunde länger als sonst. Die Schwächen der einzelnen Spieler wollte ich aber eher vor der neuen Saison noch mal ansprechen. Geübt haben wir vor allem, wie wir mehr Druck im Angriffsspiel aufbauen wollen, und unser Mittelmann Maic Volnhals mehr schlagen soll. Wann geht’s los zur großen „Familien-Feier“ der Prellballer? Die Jungs sind schon am Freitag mit einem Kleinbus gefahren. Ich komme am Samstag mit dem Auto nach, weil mein Sohn Leo noch Abi-Ball hat. Der Vorteil ist, dass ich so Zeit habe, mir die ganzen Livestreams unserer Gegner aus den Vorjahren noch mal anzuschauen. Gegen Marienfelde aus Berlin, Arbergen und Bonn haben wir ja noch nie gespielt. Alle freuen sich schon auf die große Prellball-Familie und die gemeinsamen Abende. Livestream ist ein gutes Stichwort. Fans können Ihr Team und die Endrunde sogar live verfolgen?! Ja, sportdeutschland.tv will jede Mannschaft mindestens einmal zeigen. Bei uns sind es zwei Spiele, am Samstag ab 12.30 Uhr gegen den ATV Bonn und ab 15 Uhr gegen den TuS Meinerzhagen. So eine Öffentlichkeit ist gut für unseren Sport. Meine Mutter sitzt dann auch vorm Computer. Wie sieht Ihr Ziel für die DM-Endrunde aus? Und ist es deckungsgleich mit dem Ihrer Spieler? Wir haben, finde ich, eine ziemlich ausgeglichene Gruppe. Mir ist die Platzierung ziemlich egal. Ich möchte vor allem, dass wir gute Spiele machen und Spaß haben. Die Jungs waren im Vorjahr Siebter und liebäugeln damit, diesmal Sechster zu werden. Dazu sage ich realistisch: Wollen wollen sie schon, aber sie werden’s nicht (lacht). Info Die Prellball-Herren des Turnvereins Rieschweiler treten am Wochenende zum zweiten Mal bei einer Endrunde um die deutsche Meisterschaft an. In Waiblingen, nordöstlich von Stuttgart, treffen sie heute in der Vorrunde auf fünf Gegner: TV Zeilhard, TSV Marienfelde, ATV Bonn, SG Arbergen-Mahndorf und TuS Meinerzhagen. Im sehr jungen TVR-Team (Durchschnittsalter: 21 Jahre) spielen Kapitän Maic Volnhals, Alexander Volnhals, Niklas Resch, Niklas Speer, Dietrich Beck und Leo Hettrich.

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