Pirmasens „Mit der Zeit verändern sich auch die Songs“
Die Erfurter „Simon and Garfunkel Revival Band“ bringt unter dem Motto „Feelin’ Groovy“ die legendären Songs des Duos am Donnerstag, 16. März, 20 Uhr, in der Pirmasenser Festhalle auf die Bühne. „Sound of Silence“, „Mrs. Robinson“ und „Bridge Over Troubled Water“ sind nur einige der zahlreichen Hits von „Simon and Garfunkel“. Wenige andere Bands prägten den Sound der Sechziger so stark wie das Folk-Duo aus New York, das mit seinen poetischen Texten und eingängigen Melodien schnell weltweit Berühmtheit erlangte. Den Sound des Duos und damit das Lebensgefühl der „swinging sixties“ wiederaufleben zu lassen, hat sich die Erfurter „Simon & Garfunkel Revival Band“ zum Auftrag gemacht. Michael Frank übernimmt dabei die Rolle von Paul Simon, Guido Reuter die von Art Garfunkel. Mit Michael Frank sprach Christian Hanelt.
Ich habe Gitarre gelernt zusammen mit einem Schulfreund. Wir haben uns dann, nachdem wir auch Gesangsunterricht genommen hatten, mit vielen verschiedenen Songs befasst, unter anderem von Neil Young und „Simon and Garfunkel“. Eigene Songs kamen dazu. Bei unseren ersten Auftritten zeigte sich schon, dass die Musik von „Simon and Garfunkel“ zu uns passt. Die Songs haben uns auch viel Raum zur Entwicklung geboten. So haben wir eigentlich schon von Anfang an die Musik von „Simon and Garfunkel“ gespielt bis eines Tages ein Management uns den Vorschlag machte, uns „Simon and Garfunkel Revival Band“ zu nennen. Sie schlüpfen in die Rolle von Paul Simon. Was charakterisiert diese Rolle? Paul Simon ist der kreative Kopf, der Komponist und Texter. Live spielte er die Akustik-Gitarre und sang meistens die erste Stimme. Und das tue ich ihm gleich. Haben Sie Paul Simon oder Art Garfunkel schon einmal persönlich kennengelernt? Nein, wir haben aber „Simon and Garfunkel“ 2004 in der Kölner Arena live gesehen, einmal ein Solo-Konzert von Art Garfunkel und viele Male Paul Simon solo. Was zeichnet in Ihren Augen die Musik von „Simon and Garfunkel“ aus? Es sind einfach tolle Kompositionen – viele davon zeitlos. Und sie haben eine Leichtigkeit, die darüber hinweg täuscht, dass bei allem, was leicht aussieht, viel Arbeit dahinter steckt. Und da sind natürlich der zweistimmige Gesang und die tollen, die lyrischen Graffitis, in denen man sich wiederfinden kann, ohne dass zu viel gesagt wird. Nach welchem Konzept gehen Sie an die Musik heran – wollen Sie möglichst nahe am Original bleiben oder den Liedern auch eine eigene Handschrift mitgeben? Das ist ein Prozess. Am Anfang klingt man wie das Original und mit der Zeit bekommen die Songs eine eigene Handschrift. In der Klassik nennt man das Interpretation. Wir sind Lebewesen und so verändern sich mit der Zeit auch die Songs – ansonsten würde es wie tote Musik klingen. Paul Simon und Art Garfunkel haben im Laufe der Jahre selbst ja auch viele unterschiedliche Interpretationen ihrer eigenen Songs gespielt. Gibt es Lieder von „Simon and Garfunkel“, an denen Sie musikalisch gescheitert sind? Wir selbst haben eine hohe Messlatte und so passiert es immer mal, dass man eine Formkrise mit bestimmten Songs erlebt. Da nimmt man einen Song raus und wartet auf neue kreative Momente, diesen zu bearbeiten. Die Hits müssen natürlich immer passen und im Programm sein. Haben Sie ein Lieblingslied? Nein, das hängt immer von der Form ab – manchmal ist es der eine und manchmal der andere Song. Welche Lieder sind die Publikumslieblinge? Das sind „Sound Of Silence“, „Bridge Over Troubled Water“, „Boxer“ und „I Am A Rock“. Sie spielen auch Songs aus dem Solo-Programm der beiden Originale. Nach welchen Kriterien haben Sie die ausgewählt? Sie müssen vor allem in unser Programm passen. Manchmal hat man auch eine zündende Idee, einen Song zu interpretieren. Da Sie sich ausschließlich der Musik von „Simon and Garfunkel“ widmen, ist das Repertoire ja begrenzt. Ändern Sie Ihr Programm trotzdem ab und zu? Rund um die Hits ja. Aber es ist nicht so einfach, dass sich ein neuer Song das Programm erobert. Sie treten in ganz Deutschland auf. Gibt es da Unterschiede bei der Resonanz des Publikums? Diese Musik wird überall geliebt. Manche Gegenden brauchen ein wenig Warmwerdzeit andere nicht – aber das ist ja kein Wettbewerb sondern ein Konzert. Haben Sie noch andere musikalische Projekte und schreiben Sie auch eigene Songs? Wir treten ausschließlich als „Simon & Garfunkel Revival Band“ auf. Eigene Songs gibt es – die schlummern aber zu Hause wie ein Hobby. Bitte nennen Sie drei Gründe ins Konzert zu kommen. Wir spielen Welthits authentisch und mit Leidenschaft. Und der Abend wird witzig moderiert. Infos Karten gibt es im Vorverkauf ab 22 Euro (erhöhte Abendkassenpreise) in Pirmasens unter anderem im Reisebüro Satter und im Kulturamt, 06331/842352, unter der Hotline 0651/9790770 sowie im Internet unter www.kultopolis.com. | han