Pirmasens Mit dem „nötigen Biss“ in die A-Klasse

Faire Geste: PSV-Verteidiger Christopher Arreche gratuliert Julien Schäfer. Am Boden freuen sich Hans Teegen (10) und Mario Feic
Faire Geste: PSV-Verteidiger Christopher Arreche gratuliert Julien Schäfer. Am Boden freuen sich Hans Teegen (10) und Mario Feick. Rechts der zweifache Torschütze, Christopher Bös.

«HAUENSTEIN.» Der FK Clausen steigt in die Fußball-A-Klasse auf. Im Entscheidungsspiel am Samstagabend auf dem Rasen des Hauensteiner Stadions am Neding bezwang der Vizemeister der B-Klasse Ost den Zweiten der B-Klasse West, den PSV Pirmasens, mit 3:0 (1:0) – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte kurz.

„Wir hatten den nötigen Biss“, kommentierte der verletzte FKC-Spielertrainer Andreas Langner den hochverdienten Sieg im vierten Aufeinandertreffen der beiden Teams – jedes hatte ein Spiel gewonnen, die dritte Partie wurde witterungsbedingt beim Stand von 2:0 für Clausen abgebrochen. Christian Gessner, der gesperrte Spielertrainer des Polizeisportvereins, hieb in die gleiche Kerbe: „Clausen wollte es ein bisschen mehr als wir.“ Nicht alle seine Schützlinge hätten vor rund 500 Zuschauern wirklich den Einsatz gebracht, der erforderlich ist, um solch ein entscheidendes Match zu gewinnen. Offensichtlich verfügten die Pirmasenser über starke Einzelspieler, aber nicht über eine homogene, kampfstarke Einheit wie die des FK Clausen. Nur von der 30. bis zur 40. Minute sowie kurz vor Ende konnte der PSV torgefährliche Szenen für sich reklamieren. In der Summe der Torchancen lag Clausen deutlich mit 15:3 vorne. Als Ines Riegel in der 85. Spielminute gemeinsam mit einer Freundin die Kiste voller Trikots mit der Aufschrift „Aufsteiger 2017“ in Clausens Fanblock trug, war die Partie längst entschieden. Bereits in der siebten Minuten fiel das 1:0, als Markus Jost und Dennis Pannen den mit nach vorne geeilten Christopher Bös mustergültig freispielten. Machtlos bei dessen trockenem Schuss ins untere Eck war Daniel Moosmann, eigentlich ein Feldspieler, der den fehlenden PSV-Keeper Florian Miszkowiak vertrat. Moosmann hinterließ nicht immer den sichersten Eindruck, an der Niederlage trifft ihn allerdings überhaupt keine Schuld. Dass Clausen die Partie gewann, lag nicht zuletzt an seinem die Übersicht wahrenden Kapitän Markus Jost, der im Mittelfeld Ruhe ins Spiel seines Teams brachte und seine klugen Ideen auch umsetzen konnte. Zudem wirbelten an Josts Seite Mario Feick und Doppel-Torschütze Bös, die der PSV nicht bändigen konnte. Simon Bardo verschaffte Clausen die Kopfballhoheit im Mittelfeld, und im Angriff waren Dennis Pannen und Maximilian Habelitz stets gefährlich, auch wenn insbesondere Pannen nicht alles gelang. „Nach meiner Verletzung spielte ich mit 60 bis 70 Prozent meines Leistungsvermögens“, bat Pannen um Verständnis. Und dennoch traf der 36-jährige Torschützenkönig der B-Klasse Ost. In der 87. Spielminute lief Pannen mit dem Ball am Fuß auf den PSV-Kasten zu, Torwart Moosmann eilte ihm entgegen. Erst grätschte ein PSV-Verteidiger den Ball weg, dann flipperte der Ball doch wieder zu Pannen zurück, und der Ex-Oberligaspieler hob mit all seiner Erfahrung das Runde über Moosmann hinweg zum 3:0 ins Eckige. Es war der Schlusspunkt einer Partie, die nicht immer auf höchstem B-Klasse-Niveau ablief. Für PSV-Verteidiger Steffen Arreche war die Partie bereits nach 54 Minuten beendet. Schiedsrichter Jochen Julino begründete die Rote Karte für Arreche auf Anfrage der RHEINPFALZ damit, dass er „den eigenen Mitspieler beleidigt“ habe. Julino weiter: „Wenn sie genau wissen wollen, was er sagte, müssen sie ihn selbst fragen.“ Der sportliche Leiter der PSV-Fußballer, Horst Brill, kommentierte dies so: „Nach dem 0:1 war noch alles möglich, nach dem Platzverweis nicht mehr.“ „Nach diesen dreieinhalb Spielen hatten wir den Aufstieg mehr verdient als der PSV“, stellte indes Pannen fest. Bös befand, dass seine beiden Tore nur eine „Nebenrolle“ gespielt hätten. Wichtig sei die Mannschaft, sagte Bös und bedankte sich artig bei Jost für dessen Vorarbeit zum 2:0 (65.). So spielten sie FK Clausen: Arnold - Burkhart, Acker, Kelly, Teegen - Bardo (89. Kaiser) - Feick, Jost, Bös (71. Germann) - Habelitz, Pannen (89. Schäfer) PSV Pirmasens: Moosmann - Christopfer Arreche, Dauth, Steffen Arreche, Rembecki - Culangji, Gradia (12. Fuhrmann), Wiktorski, Palm (57. Ramadan) - Wallad, Oglou Tore: 1:0/2:0 Bös (7./65.), 3:0 Pannen (87.) - Gelbe Karten: Burkhart - Palm, Wiktorski, Rembecki - Rote Karte: Steffen Arreche (54., Spielerbeleidigung) - Beste Spieler: Jost, Bös, Feick - Wiktorski, Dauth - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Julino (Königsbach).

x