Pirmasens Marc Laukemann: Lauterer Pfarrer übernimmt Methodisten in Pirmasens und Zweibrücken

Laukemann bedauert, dass die Gemeinde die Zionskirche verliert. Schließlich sei es im weiten Umkreis das einzige Gebäude der Met
Laukemann bedauert, dass die Gemeinde die Zionskirche verliert. Schließlich sei es im weiten Umkreis das einzige Gebäude der Methodisten, das nach ehrwürdiger Kirche aussieht.

Pastor Marc Laukemann, der seit zwei Jahren die evangelisch-methodistische Gemeinde in Kaiserslautern führt, übernimmt ab April auch Pirmasens und Zweibrücken. Eine Liebesheirat war das aus Sicht der Pirmasenser nicht unbedingt. Aber Laukemann hofft auf Annäherung.

Die Gemeinden der evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) schrumpfen, ein Umstand, den Pastor Marc Laukemann bedauert. Doch der Mitgliederschwund – ebenso wie der Mangel an Personal in der Kirche – ist der Grund, warum Laukemann ab April nicht nur für seine Kirchengemeinde in Kaiserslautern zuständig sein wird, sondern auch die Mitglieder in Pirmasens und Zweibrücken betreut. Das Gebiet ist groß, doch Laukemann will für in den Städten in der Südwestpfalz nicht nur Gottesdienst halten. Auch für seelsorgerische Gespräche möchte er sich Zeit nehmen, wenn ein Mitglied ein offenes Ohr braucht. „Zur Not wird erst mal telefoniert, und dann finden wir schon einen Termin“, sagt der Pastor. Grundsätzlich ist geplant, dass Laukemann am vierten Sonntag im Monat in der Südwestpfalz ist: Ab 10 Uhr hält er einen Gottesdienst in Pirmasens, ab 14.30 Uhr in Zweibrücken, danach können sich Gemeindemitglieder und Seelsorger austauschen. Zweimal im Monat soll Ralf Splittgerber von der Pirmasenser Stadtmission den sonntäglichen Gottesdienst halten. Dazu kämen Laienprediger, auch aus Kaiserslautern.

Die EMK Pfalz sei „dünn besiedelt“, meint Laukemann. Im Schwarzwald oder bei Stuttgart treffe man alle paar Kilometer auf eine Gemeinde der Methodisten. Dabei habe Pirmasens einmal zu den größten evangelisch-methodistischen Gemeinden in weitem Umkreis gehört. Inzwischen gibt es noch 70 Glieder: So nennt die EMK ihre aktiven Mitglieder.

Gemeinden zusammenlegen?

Der Fortbestand der Pirmasenser Gemeinde sei keine Selbstverständlichkeit. Nachdem klar war, dass die bisherige Pastorin Christina Henzler in Ruhestand geht – am Sonntag wird sie ab 14.30 Uhr in der Zionskirche offiziell verabschiedet –, habe die Auflösung im Raum gestanden, sagt Laukemann. Doch bei einer Sitzung, die die letzte hätte sein können, hätten sich die Mitglieder entschieden, doch weiterzumachen. Die Betreuung aus Kaiserslautern wurde mit gemischten Gefühlen akzeptiert. So habe ihm eine Pirmasenserin offen gesagt, dass der Bund der Gemeinden „keine Liebesheirat, sondern eine Zweckehe“ sei. „Das stimmt wohl in der Sache“, meint der Pastor. So gebe es weiterhin einen Seelsorger, und die Kosten für die Gemeinden sinken, wenn sie sich einen Pfarrer teilen.

Unklar ist, wo Gottesdienste und Gemeindearbeit künftig stattfinden: Die Zionskirche wird verkauft. Zu groß und zu teuer ist das Gebäude für die geschrumpfte Gemeinde. Dennoch sei das eine schwere und traurige Entscheidung, sagt der künftige Pastor. „Die Kirche ist ein altehrwürdiges Gebäude für EMK-Verhältnisse“. Laut Laukemann gibt es Interessenten, so hätten Mitglieder einer anderen Freikirche das Gebäude in Augenschein genommen, und ein Boxclub sei an dem imposanten Raum oben interessiert. Fest stehe noch nichts. Er hoffe, dass der Verkauf der Gemeinde „eine gewisse Freiheit schenkt“. Eine Sorge weniger – und ein Teil des Erlöses sollte an die Gemeinde gehen. Dem Pastor zufolge ist die Verteilung beim Verkauf von Immobilien in der EMK festgelegt: 30 Prozent gehen demnach in einen Fonds, aus dem die Rente der Pastoren bezahlt wird, weitere 30 Prozent kommen in einen Topf für die Entwicklung der Gemeinden, und den Rest bekommt die Gemeinde, deren Gebäude verkauft wird. „Das wäre ein Polster“, sagt Laukemann.

Für 300 Menschen zuständig

Mit den 60 Gliedern in Kaiserslautern, knapp 20 in Zweibrücken und allen, die als Kirchenangehörige – etwa getaufte Kinder – und Freunde dazukommen, ist Laukemann ab April zuständig für fast 300 Personen. Da es nicht so viele Methodisten gibt, kennen sich die meisten zwar ein wenig, große Kontakte bestünden bisher aber nicht. Laukemann hofft auf eine Annäherung. Am 30. April gibt es deshalb einen Bezirksgottesdienst in Kaiserslautern, zu dem die Mitglieder von allen drei Gemeinden geladen sind.

Sollten die Methodisten in Zweibrücken und Pirmasens noch weniger werden, ist es möglich, dass sie doch mit der Gemeinde in Kaiserslautern zusammengelegt werden. Selbstverständlich sei das aber nicht, sagt Laukemann. Nachbargemeinden seien nicht zwingend kompatibel. Die Methodisten in Pirmasens seien eher liberal, die in Kaiserslautern vergleichsweise konservativ.

Ab April wird Marc Laukemann sich um die Methodisten in Pirmasens und Zweibrücken kümmern.
Ab April wird Marc Laukemann sich um die Methodisten in Pirmasens und Zweibrücken kümmern.
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