Pirmasens Malerische Kulisse
In malerischer Kulisse startete am Freitag der alljährliche Kultursommer des deutsch-französichen Kulturvereins der Wengelsbach, dem Cercle Histoire et Culture franco-allemand, mit einer Ausstellung von Bildern eines deutschen sowie eines französischen Malers, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Vernissage bildete den Auftakt der „Wengels-Art“, deren vielseitiges Programm sich über den gesamten Monat erstreckt.
Rund 60 Gäste hatten sich bei sommerlichen Temperaturen vor dem liebevoll geschmückten, kleinen alten Schulhaus des idyllischen Dorfs versammelt. Unter den Gästen waren in diesem Jahr auch der Verbandsbürgermeister des Dahner Felsenlandes, Michael Zwick, sowie die Ortsbürgermeister Rudolf van Venrooy aus Schönau und Michael Schreiber aus Fischbach. Sichtlich vergnügt eröffneten die Vorsitzenden des Vereins, Gilles Amblard und Warnfried Grams, von der Treppe des Schulhauses aus die Veranstaltung mit ihrer bereits traditionellen zweisprachigen Ansprache. Begleitet von Vogelgezwitscher und der wunderbaren Pianomusik von Yann Tiersen, versiert gespielt von Franz Gerst aus Dahn, der kurz vor der Veranstaltung aufgrund eines Regenschauers mit seinem Instrument noch in die Schule umsiedelte, wurde die Wengelsbacher Idylle mit den Klängen von drinnen nach draußen fast unwirklich perfekt in Szene gesetzt. Gilles Amblard enthüllte vor dem Schulhaus noch eine mit Eulen verzierte Waltari-Bank, gebaut von Albert Mattel. Die Gäste erfuhren an dieser Stelle, warum die Eule zum Symbol der Wengelsbach wurde und was es mit dem „Eulen-Huhu“ und dem „Spatzen-Kiki“ auf sich hat. Alles, wie immer, zweisprachig. Warnfried Grams freute sich besonders über die Verbundenheit des kleinen Dorfes mit den umliegenden großen Gemeinden und plädierte dafür, das Gespräch über die Grenzen weiterzuführen. Mit der Eröffnungsausstellung von Harald Peter Beckers und André Batt wolle man nun auch grenzübergreifend das künstlerisch thematische Genre auflösen. Im linken Teil des Schulhauses befinden sich die Ruhe ausstrahlenden Landschafts- und Ferienmotive des Autodidakten Andre Batt, die er meist auf geometrische Formen aufbaut, in denen Bäume wie Blumensträuße Alltäglichkeiten aufzuheitern scheinen und eine friedvolle Atmosphäre erzeugen. Dagegen zeigt sich auf der rechten Seite des Schulhauses die unerwartete Konfrontation mit der Psyche des Weltdramas in großformatigen, eindrucksvollen Menschen-Bildern und Skulpturen des Comenius Preisträgers Harald Peter Beckers, der sich viel mit der Quantenphilosophie und den psychologischen Ansätzen von Arno Grün auseinandersetzt und seine Kunstrichtung daher auch „Quantismus“ nennt, womit er der Resonanz zum höheren Selbst einen Zugang öffnen möchte. Grams resümiert schließlich die alljährliche Frage: „Was ist Kunst, was soll Kunst, was will Kunst?“ mit der Erkenntnis der eigenen Möglichkeiten. Info Die Ausstellung ist bis 15. Juli freitags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet; weitere Termine der Wengels-Art unter www.wengelsbach.fr