Pirmasens Müde gegen ausgeruht
HAUENSTEIN. Es ist kaum mehr nachvollziehbar der wievielte Anlauf es für den SC Hauenstein ist, den Pokal des Südwestdeutschen Fußballverbandes zu gewinnen. Dreimal standen die Kicker aus dem Wasgau im Endspiel, öfter noch im Halbfinale, doch der große Wurf gelang ihnen nie. Um weiter auf Pokal und den damit verbundenen lukrativen Einzug in den DFB-Pokal hoffen zu dürfen, bedarf es heute in der um 19.30 Uhr beginnenden Partie eines Sieges beim Verbandsligisten Alemannia Waldalgesheim.
Dabei befinden sich die Blau-Weißen aus der Südwestpfalz in der Favoritenrolle, zumal sie im Verlauf der bisherigen Runde nur ein Spiel verloren haben und mit großem Vorsprung (neun Punkte) auf den FC Karbach und minimalen Rückstand (2) auf den TuS Koblenz, Zweiter der Oberligatabelle sind. „Wir werden mit Mut aber nicht kopflos nach vorne spielen“, kündigte der, den Cheftrainer Kohler vertretende Patrick Brechtel an. Just seit dem 1:0-Erfolg im Pokal gegen den Regionalligisten und Titelverteidiger FK Pirmasens habe sein Team „wieder in die Spur zurück gefunden“. Brechtel spricht von einer „harten Nuss“, die es zu knacken gilt. Ex-Oberligist Waldalgesheim rangiert mit 19 Punkten auf Position sieben der Verbandsliga. Seine Schützlinge müssten wohl „90 oder vielleicht auch 120 Minuten Vollgas geben“, um das Halbfinale erreichen zu können. Das letzte Aufeinandertreffen entschied Waldalgesheim zu seinen Gunsten. Am 1. März 2014 gewann Waldalgesheim mit 2:1 gegen den SCH. Nur Sandro Rösner, Daniel Klück und Dennis Krob waren damals wie heute für den SCH am Ball. 2014 spielten Robin Schwehm und Christof Seibel (22) noch bei den A-Junioren. Seibel, der einzig waschechte Hauensteiner im Team des Sportclubs genießt die Wertschätzung Brechtels. „Er ist unheimlich schnell, verfügt über ein gutes Offensivdribbling und sehr viel Potenzial“, lobt der Kohler-Vertreter den Youngster. Seibel sei „absolut auf dem richtigen Weg“ und sollte auf dem Platz zuweilen „etwas frecher zu Werke gehen“. Robin Schwehm (20) verbessere sich ständig und sei für seine gute Trainingsleistungen zuletzt mit einem Einsatz in Elversberg belohnt worden. Indes attackieren die Verantwortlichen des SC Hauenstein heftig den Pokal-Spielleiter des Südwestdeutschen Fußballverbands Jürgen Veth. SCH-Teammanager Jürgen Lejeune sprach von einem Affront gegen seinen Verein. „Wir müssen am Mittwoch nach Waldalgesheim, das sein Punktspiel gegen Fußgönheim an diesem Wochenende verlegen durfte und daher ausgeruht gegen uns antreten darf. Dass Spielleiter Veth, der für die Verbandsliga und den Verbandspokal zuständig ist, dieser Verlegung zugestimmt hat, ist aus meiner Sicht gegen jede Fairness“, wetterte Lejeune. SCH-Geschäftsführer Markus Kuntz monierte in der Pressekonferenz nach dem Oberligaspiel gegen Jägersburg: „Bei uns wird das knallhart bis zum Halbfinale noch im November durchgezogen. In anderen Verbänden wird mehr Rücksicht auf die Vereine genommen.“ Auf Nachfrage sagte Veth, dass die am vorigen Sonntag ausgefallene Begegnung auf Wunsch des ASV Fußgönheim bereits am 7. Juli verlegt worden war. Damit stehe die Verlegung in keinem Zusammenhang mit dem heutigen Pokalspiel in Waldalgesheim. (ig/sep)