Pirmasens Louis Theisinger nimmt die eigene Karriere ins Visier

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Nur 0,1 Ringe fehlten dem Rodalber Louis Theisinger, um Deutscher Jugendmeister mit dem Kleinkalibergewehr zu werden. Auf dem Olympiaschießstand in Münchweiler erzielte er im Endkampf der Jugendklasse eine 9,9 (möglich ist 10,9) und musste daher dem Fürther Pascal Walter den Vortritt lassen. Mit 10,0 hätte Theisinger den Titel mit dann 569 Ringen einheimsen können. Je 20 Schuss liegend, kniend und stehend gab der Schüler des Leibniz-Gymnasiums Pirmasens in der bayerischen Landeshauptstadt auf die 50 Meter entfernte Zielscheibe ab. Als einziger der 64 qualifizierten Schützen hatte er in einer Serie das Maximum von 100 Ringen erreicht. Aber auch so ist dies der größte Erfolg des 16-Jährigen, der erst vor drei Jahren mit dem Schießsport begann. Louis war 13 Lenze jung, als ihn sein Opa Rainer mit ins Schützenhaus der SG Rodalben nahm. Mit einer Sondergenehmigung nahm er mit einem geliehenen Luftgewehr die Zehn ins Visier. Und Louis kam sehr gut mit dem Sportgerät zurecht. Bei einem Wettkampf in Kaiserslautern wurde der beim ESC West tätige Trainer Armin Bayer auf den offensichtlich talentierten Schützen aufmerksam und lotste ihn nach Lautern. „In Rodalben habe ich eher für mich selbst ein bisschen geschossen, in Kaiserslautern habe ich dann richtig trainiert“, erzählt Theisinger. Bayer habe nicht selten zwei Stunden neben ihm gestanden und ihn immer wieder verbessert. Schon bald stieg Louis vom Luftgewehr auf Kleinkaliber um und stellte fest: „Das liegt mir mehr.“ Er sammelte auf Kreis- und Pfalzebene mit Luft- und Kleinkalibergewehr Titel und Podiumsplätze im Einzel und mit der Mannschaft. 2015 fuhr er dann zum ersten Mal zu einer deutschen Meisterschaft nach München. Dort belegte er Platz 18 mit dem Kleinkalibergewehr, und im Luftgewehr-Dreistellungskampf erreichte er mit 589 (von 600 möglichen) Ringen gar Platz vier. Theisinger rückte in den D-Kader auf. Um in den C-Kader aufgenommen zu werden, musste er sich bei nationalen Ranglistenwettkämpfen vorn platzieren. Da das im Bereich des Pfälzischen Schützenbunds schwierig ist, steht er vor einem Wechsel nach Baden-Württemberg. In Pforzheim will der 16-Jährige seine Karriere fortsetzen. Dort werde der Nachwuchs an Wochenenden mehr gefordert und gefördert als in der Pfalz. Parallel dazu schießt er weiter beim ESC West Kaiserslautern , wo auch Jonathan Leis, Vierter der Kleinkaliber-DM der Junioren, und Shyquiri Berisha von der Nationalmannschaft des Kosovo am Schießstand stehen. Wenn Louis nicht gerade für die Schule paukt und nicht die Zehn anpeilt, trifft er sich mit Freunden oder ist auf der Matte als Kampfsportler („nur Thai“) aktiv. Damit hält sich Louis fit und verbessert seine Körperstabilität, die ihm beim Schießen sehr zugute kommt.

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