Pirmasens Links spricht von „erbärmlicher Vorstellung“

PIRMASENS. Mit 9:2 und somit viel deutlicher als erwartet schlug der TTC Nünschweiler am Samstagabend im Derby der 1. Tischtennis-Pfalzliga den TTC Pirmasens an dessen Platten in der Husterhöhschule. Gerade im mittleren und hinteren Paarkreuz punkteten die Nünschweilerer nervenstark, überzeugend und unerwartet.
Arg enttäuscht zeigte sich der Pirmasenser Kapitän Stefan Links, der von einer „erbärmlichen Vorstellung“ seines Sextetts sprach. Links: „Im Abstiegskampf muss man sich anders präsentieren.“ Dabei war Pirmasens vor 22 Zuschauern recht ordentlich in die Partie gestartet. Das „Einser-Doppel“ der Gastgeber (Links/Fink) setzte sich erwartungsgemäß durch und dann hielt auch noch Stefan Links im Duell der Kapitäne den Nünschweilerer Thomas Veith in vier Sätzen in Schach. Dass allerdings Ralf Becker und Kevin Podgorski im Doppel dem erstmals zusammenspielenden Duo Tobias Mayer/Dietmar Lang unterlagen, war eine erste kleine Enttäuschung. Es folgten weitere sieben ... Der Pirmasenser Dominik Lelle hatte gegen Ex-Pfalzmeister Henry Wiche, der athletisch zugelegt hat und ungemein sicher spielt, keine Chance – 2:3. Ebenso kurios wie dramatisch verlief das Match zwischen Podgorski und Routinier Dietmar Lang. Bei 2:1-Satzführung für Podgorski führte Lang mit 10:2. Podgorski glich zum 10:10 aus und hatte bei 12:11 sogar Matchball. Doch Lang entschied Satz vier mit 14:12 für sich und war dann gegen einen entnervten Podgorski im Entscheidungssatz einfach cooler, gewann mit 11:4. Damit insgesamt 2:4. Im ersten Satz des zweiten Matchs im mittleren Paarkreuz schien es, als könne nur der Pirmasenser Steffen Fink im Duell mit Timo Schultz der Sieger heißen. 11:4 gewann Fink. „Doch dann rieten mir meine Mitspieler, ich solle aufhören zu viel zu denken, und das habe ich dann auch gemacht“, erzählte Schultz später. Nünschweilers Nummer drei gewann in fünf Sätzen, wobei er sich im Entscheidungssatz keinen einzigen Fehlschlag leistete. Somit 2:5. Ralf Becker haderte mit sich, war verzweifelt, weil er Bälle nicht so traf wie gewünscht. Der schließlich total gefrustete Ralf Becker unterlag im hinteren Paarkreuz dem ungemein motivierten Rüdiger Lang in fünf Sätzen. „Man könnte meinen, ich hätte gerade mit dem Tischtennis angefangen“, kritisierte Becker sich zwischendurch selbst. Sicherlich war auch sein Trainingsrückstand mit ausschlaggebend für diese Schlappe. Als es 6:6 in fünften Satz stand, schmetterte Becker drei Bälle gekonnt auf die Seite von „Zugspitzenläufer“ Rüdiger Lang. Doch dieser reagierte toll, retournierte perfekt und holte für Nünschweiler den sechsten Mannschaftspunkt. Langs Motto: „Wenn ich spiele, dann mit Vollgas. Es ist schön, in der ersten Mannschaft dabei zu sein.“ Dann setzte sich auch Tobias Mayer, Nünschweilers Nummer fünf, ebenfalls in fünf Sätzen gegen den Pirmasenser Ersatzmann Hendrik Reichel durch. Auch hier stand das Match auf des Messers Schneide – 7:7 im fünften Satz. Dann holte sich Mayer – „ich trainiere fast gar nicht“ – die Punkte zum 9:7 und dann ein Time-out. Für ihn die richtige Entscheidung, denn nach der kurzen Unterbrechung legte er zum 11:7 nach. Damit 2:7. Im Duell der beiden Spitzenspieler zwischen Links und Wiche war gelegentlicher Szenenapplaus der einzige Lohn für „die Eiche“. Wiche gewann in drei knappen Sätzen, war aber auch diese Bälle stärker als Links. 2:8. Der gesundheitlich etwas angeschlagene Veith hatte mit Lelle keine Mühe. Drei Sätze, und das 2:9 war perfekt. „Jetzt wird es immer enger für uns“, stellte Links nach der für ihn „zu hoch ausgefallenen Niederlage“ fest. Auch Veith befand, dass der Sieg seines Sextetts „viel zu hoch ausgefallen“ sei. Entscheidend sei für ihn der Sieg von Dietmar Lang gewesen. So richtig gut fühlten sich indes die Brüder Lang, Schultz und Mayer, weil sie endlich mal die spielentscheidenden Akteure waren, mal aus dem Schatten der sonst überragenden Wiche und Veith heraustraten. Rüdiger Lang: „Tom und Henry sind ungemein wichtig für uns, aber das heute tut richtig gut.“ Pirmasens bleibt Drittletzter und Nünschweiler Vierter der Tabelle. So spielten sie TTC Pirmasens – TTC Nünschweiler 2:9. Links/Fink - Schultz/Rüdiger Lang 13:11, 4:11, 13:11, 11:5; Lelle/Reichel - Wiche/Veith 5:11, 8:11, 9:11; Podgorski/Becker - Dietmar Lang/Mayer 11:6, 6:11, 11:13, 9:11; Links - Veith 13:11, 11:4, 8:11, 11:4; Lelle - Wiche 7:11, 11:13, 8:11; Podgorski - Dietmar Lang 11:8, 12:14, 13:11, 12:14, 4:11; Fink - Schultz 11:4, 9:11, 12:10, 4:11, 2:11; Becker - Rüdiger Lang 9:11, 11:7, 11:13, 11:6, 7:11; Links - Wiche 10:12, 8:11, 9:11; Lelle - Veith 9:11, 3:11, 8:11.