Pirmasens Jetzt schon sechs Punkte Vorsprung

PIRMASENS. Der FK Pirmasens sonnt sich weiter an der Tabellenspitze der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Nach dem verdienten 3:2 (2:1)-Erfolg über den starken FC Hertha Wiesbach – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte – blickt „die Klub“ nun schon mit sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Salmrohr herab. Seit dem 1. Dezember, sechs Spieltage in Folge, liegt der FKP auf Platz eins, der den Aufstieg in die Regionalliga bringen würde. Neun Spiele, davon nur vier auswärts, stehen dem Team von Trainer Peter Tretter noch bevor. Der Meister-Countdown läuft.

Andreas Haas ballerte den FKP mit seinem 14., 15. und 16. Saisontreffer – jeweils nach Vorarbeit des überragenden Patrick Freyer – zum Sieg vor 679 Zuschauern. „Ich bin der Meinung, dass wir oben bleiben“, gab sich Haas nach dem Abpfiff optimistisch. Trotzdem schlug der 32-jährige Stürmer, der schon in der Hinrunde gegen Mechtersheim einen Dreierpack geschnürt hatte, kritische Töne an. „Die Zuschauer lassen die Emotionen vermissen. Als Stürmer – auch in der Bundesliga – schießt man auch mal drüber oder vorbei. Und wenn unsere junge Mannschaft einen Fehlpass spielt, wird auf der Tribüne gleich gemeckert“, versteht Haas manchmal das Pirmasenser Publikum nicht und fügte hinzu: „Wann hatte der FKP das letzte Mal einen Stürmer, der zu diesem Rundenzeitpunkt 16 Tore erzielt hat?“ Nun, zumindest bei den Standards und den Toren gingen die FKP-Anhänger ein bisschen aus sich raus. Zunächst aber machte sich mal wieder Unmut breit, als sich der schnelle Hertha-Stürmer Matthias Krauß nach Abschlag von Torhüter René Paul und Kopfballverlängerung von Björn Recktenwald gegen Patrick Hildebrandt durchsetzte und erst an Alexander Ernsts ausgestrecktem Bein scheiterte. Weil dies im Strafraum passierte, pfiff Schiedsrichter Ingo Kreutz zurecht Elfmeter. Recktenwald überwand dann FKP-Torhüter Frank Steigelmann, wobei dieser noch eine Hand am Ball hatte – 0:1 (12.). „Da hat mir die Gelbe Karte gefehlt“, monierte hinterher Wiesbachs Trainer Helmut Berg. Nur eine Minute später hatte der Pirmasenser David Becker eine Ausgleichschance, elf Minuten später traf dann Haas zum ersten Mal. „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und ist direkt zurückgekommen“, lobte FKP-Kapitän Sebastian Reinert das blau-weiße Kollektiv. Beim 1:1 schlug Freyer aus vollem Lauf eine Rechtsflanke an den langen Pfosten auf den lauernden Haas. „Der Pass war von Hammann schon stramm gespielt, da musste ich die Flanke voll reinbringen“, kommentierte der dreifache Torvorbereiter seinen ersten Assist. Beim 2:1 (36.) zog Freyer aus 16 Metern ab, den Aufsetzer konnte Paul nicht festhalten, und Haas stand da, wo ein Torjäger stehen muss. Beim entscheidenden 3:1 in der 85. Minute gab Freyer den Terrier. Der Höheinöder biss sich kurz vor der Eckfahne am ballführenden Karsten Rauber fest, luchste ihm das Spielgerät ab und flankte sofort auf Haas, der auch diesmal kaltschnäuzig das Runde im Eckige versenkte. Ein ganz wichtiger Treffer, denn in der 90. Spielminute machte der Ex-Hoffenheimer Recktenwald mit einem satten 23-Meter-Schuss sein zweites Tor an diesem Tag. „Wir hätten das Spiel, das wir diktiert haben, viel früher entscheiden können, wenn zum Beispiel der Elfer von ,Basti’ reingeht“, sagte Trainer Tretter. Er meinte damit jene Szene in der 38. Minute, als auch der Gastgeber nach Foul an Freyer einen ebenso berechtigten Elfer erhielt und Schütze Reinert an Paul scheiterte. Reinert kommentierte seinen zweiten verschossenen Elfer in dieser Saison so: „Ich wollte unbedingt ein Tor, wollte Verantwortung übernehmen.“ Reinert hätte mit dem frühen 3:1 eine, so FKP-Teammanager Andreas Kamphues, „richtig gute erste Halbzeit“ seiner Mannschaft krönen können. Bei Reinert ging dann nicht mehr viel. Kamphues: „Von so einem verschossenen Elfer lässt sich ,Basti’ runterziehen.“ Vielleicht hätte der momentan in bombiger Verfassung befindliche Attila Baum den Elfmeter schießen sollen. Ähnlich zweikampfstark und passsicher wie eine Woche zuvor beim 3:0 in Ludwigshafen präsentierte sich Baum auch gegen die beste Liga-Offensive, bildete mit Becker eine bärenstarke Doppel-Sechs. Nächsten Samstag (Anstoß: 14.30 Uhr) muss der FKP ins Ellenfeld-Stadion zu Borussia Neunkirchen.

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