Pirmasens Jetzt richtet sich der Blick bereits aufs Berliner Olympiastadion

MÖNCHENGLADBACH. Persönliche Bestzeit gelaufen – und trotzdem ganz knapp den Finaleinzug verpasst: Chika Ikpas Premiere bei einer deutschen Meisterschaft kann sich sehen lassen. Bei den Leichtathletik-Titelkämpfen des Nachwuchses in Mönchengladbach schaffte die 16-Jährige aus Thaleischweiler-Fröschen über 800 Meter Platz drei im Vorlauf. Ihre Zeit von 2:16,74 reichte aber nicht ganz für einen Startplatz im Endlauf (wir berichteten am Samstag kurz).
„Schade. Ich bin sicher, sie hätte sich noch gesteigert“, bedauert Trainerin Birgit Schwarz-Weichhart, dass ihr Schützling nicht für die starke Leistung belohnt wurde. Die Nervosität vorm Start sei bei ihnen beiden groß gewesen, erzählte die Trainern nach der Heimkehr aus Mönchengladbach. Für Chika war es die erste Teilnahme an einer deutschen Meisterschaft, genauso wie auch für sie als Trainerin. Bei den Wettkämpfen in Mönchengladbach sei alles höchst professionell abgelaufen. „Eine andere Hausnummer eben“, wie Schwarz-Weichhart bemerkt. Früh morgens waren die Beiden gestartet. „Schon auf der Autobahn war klar, heute ist das Wetter nicht unser Freund“, berichtete die Trainerin. Regen in Gladbach: „Für Chika kann es gar nicht warm genug sein.“ Wie immer hätten sie sich aufgewärmt, die Taktik besprochen. „Es war uns klar, da sind Granaten am Start“, sagt Schwarz-Weichhart. Chika musste auf der Außenbahn starten. „Klar, da läuft sie ja nicht weiter als die anderen. Aber das Rüberziehen kostet viel Kraft“, erklärt die Trainerin. Das Rennen seien die Gegnerinnen recht langsam angegangen. „Chika hat sich zu diesem Zeitpunkt nicht getraut, Tempo zu machen“, analysiert Schwarz-Weichhart im Rückblick. Es fehle ihr im Vergleich zu vielen anderen noch die Wettkampferfahrung. Trotzdem schaffte es Chika, zeitweise die Führung zu übernehmen. Im Ziel fehlte dann der entscheidende Schritt zur Zweitplatzierten. „Schade, aber kein Drama“, wie ihre Trainerin sagt. Für beide ist die erneute Steigerung der persönlichen Bestzeit ein Zeichen, dass sie gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Auf dieser Konstanz könnten sie nun aufbauen. Ihr Fazit vom Wettkampftag in Mönchengladbach: „Ein einmaliges Erlebnis, für uns dank Bestzeit noch dazu erfolgreich .“ Den schier endlosen Staus auf dem Heimweg konnte Schwarz-Weichhart sogar noch etwas Positives abgewinnen. „Wir hatten Zeit, den Tag Revue passieren zu lassen und das Rennen zu analysieren“, sagt sie. Außerdem hätten sie viel gelacht. Daheim angekommen, hatte sich deshalb die Enttäuschung bei Chika schon wieder gelegt. Ihr Blick richtet sich nach vorne. Zuerst auf die Ferien, dann auf die anstehenden Berg- und Straßenläufe. „Jetzt werd ich mich auspowern und Spaß haben beim Trailen“, sagt sie. Ab Oktober geht es weiter mit dem Training auf der Bahn, dann wird für die Hallensaison trainiert. Die nächsten „Deutschen“ hat Chika ebenfalls bereits im Visier. „Nächstes Jahr finden die Kämpfe im Berliner Olympia-Stadion statt“, hat sie sich kundig gemacht. Da will sie hin. Ein guter Plan.