Pirmasens Jenne nicht in den Griff bekommen

RODALBEN. Mit seinem fünften Tor rettete Niklas Schneider am Samstagabend 30 Sekunden vor dem Abpfiff der TS Rodalben wenigstens ein 35:35 (18:17)-Unentschieden im Handball-Pfalzligaspiel gegen den TSV Kuhardt. Der Tabellendritte bleibt damit zu Hause unbesiegt.

Kuhardt, das in den beiden vergangenen Saisons jeweils in Rodalben gewann, erwies sich als der befürchtet unangenehme Gegner. Der TSR-Abwehr fehlt meist der Zugriff auf die schnellen Spieler der Südpfälzer. Vor allem deren Rückraum-Ass Lucas Jenne lief zu großer Form auf und kam trotz zeitweiser enger Deckung von Lukas Baumgart mit harten, präzisen Würfen zu zehn Toren. Hinzu kam bei den Rodalbern das Fehlen ihres Klasse-Torhüters Norman Dentzer, dessen körperliche Präsenz schmerzlich vermisst wurde. Schließlich wurden durch unnötige Zeitstrafen in kniffligen Situationen erheblicher Druck aufgebaut. Rodalben begann gut, spielte im Angriff gefällig und zog durch zwei Tore in Folge von David Saradeth und Moritz Greiner auf 7:5 (10.) davon. Nach dem 12:9 durch Hendrik Matheis (21.) reagierte Kuhardt mit verstärktem Tempospiel und kam durch Jenne zum 12:11-Anschlusstreffer. Trotz der Fehler im Abwehrverhalten und trotz eines unglücklich agierenden Pascal Glöckner im Tor – er wurde ab der 27. Minute durch den 54-jährigen Romi Hirtle ersetzt – blieb die TSR bis zur Pause mit 18:17 in Front. Die zweite Hälfte begann die TSR wieder mit Glöckner im Tor und einem weit vorgezogenen Lukas Baumgart, der den überragenden Jenne in die enge Deckung nahm. Doch änderte sich am Spielverlauf wenig. Die Gastgeber blieben knapp in Führung, die Gäste kamen weiterhin recht zu leicht zu Toren. So war es nicht verwunderlich, dass Rodalben in der 39. Minute mit 23:24 in Rückstand geriet. Die Begegnung drohte zu kippen. Fortan nahm die Dramatik immer mehr zu, die Führung wechselte hin und her, richtig absetzen konnte sich bis in die Schlussphase keiner. Hektik pur in den letzten drei Minuten: Zuerst warf Max Hubele das 33:32 für die Turnerschaft, bekam aber postwendend eine zweiminütige Zeitstrafe, die Kuhardt zu zwei Treffern nutzte (33:34/58.). Dann gelang Lukas Baumgart, dem besten Rodalber, das Tor zum 34:34-Ausgleich. Nach Ballverlusten auf beiden Seiten wieder die Kuhardter Führung, die Schneider 30 Sekunden vor Schluss zum gerechten 35:35 egalisierte. Rodalben (16:4 Punkte) liegt nun zwei Zähler hinter Offenbach und Eckbachtal (je 18:2). SO SPIELTEN SIE TS Rodalben: Glöckner, 27.-30. und 39.-51. Hirtle - Jonas Baumgart (3/1), Majer (5/2), Saradeth (3) - Greiner (4), Hubele (2) - Schneider (5); Lukas Baumgart (8), Bold, Voitl (2), Christian Frank (1), Matheis (2) Spielfilm: 4:4 (5.), 7:5 (10.), 12:10 (22.), 18:17 (Halbzeit), 22:20 (36.), 24:25 (41.), 31:32 (52.), 35:35 (Ende) - Zeitstrafen: 4 - 2 - Siebenmeter: 3/2 - 4/4 - Beste Spieler: Lukas Baumgart, Majer, Jonas Baumgart, Schneider, Greiner - Lösch, Jenne, Spielmann, Hauck - Zuschauer: 220 - Schiedsrichter: Kuntz/Möhle (Wörth/Ludwigshafen). STIMMEN ZUM SPIEL —Johannes Matheis, TSR-Trainer: Wir sind gut ins Spiel gekommen, doch hatte unsere Abwehr Probleme durch Sahnetage der gegnerischen Schützen. —Hubert Hubele, TSR-Teammanager: Unsere Abwehr war zu brav. Die Kuhardter liegen uns überhaupt nicht. —Jonas Baumgart, TSR-Spielführer: In den entscheidenden Momenten haben uns die Strafzeiten das Genick gebrochen. —Sandor Tenke, Kuhardts Trainer: Unser Torwart war schon klasse, zudem hat unser Rückraum glänzend agiert. —Romi Hirtle (54), TSR-Abteilungsleiter und Aushilfskeeper: Ich habe unserem Pascal Glöckner Verschnaufpausen verschafft. Es war das schlechteste Saisonspiel. —Lukas Baumgart, bester TSR-Werfer: In der Abwehr haben wir Jenne nicht in den Griff bekommen. Norman hat uns gefehlt. |ibt

x