Pirmasens Jazztrompeter Nils Wülker am 24. September in der Festhalle

Das Landesjugendjazzorchester Rheinland-Pfalz heißt Phoenix Foundation. Es kommt in die Pirmasenser Festhalle.
Das Landesjugendjazzorchester Rheinland-Pfalz heißt Phoenix Foundation. Es kommt in die Pirmasenser Festhalle.

Am 24. September tritt mit Nils Wülker einer der erfolgreichsten Jazztrompeter Europas bei Euroclassic auf. Die Phoenix Foundation liefert den Bigbandsound dazu.

Der Abend in der Pirmasenser Festhalle verspricht Kino für die Ohren. Genre-Klassiker aus Swing und Funk wechseln sich mit Latin-Nummern ab und lassen Raum für kreative Soli. In der Phoenix Foundation, dem Jugendjazzorchester Rheinland-Pfalz, ist Bigbandsound angesagt. An Bewerbern herrscht kein Mangel. Die Gruppe hat sich als Talentschuppen für die deutsche Jazzszene etabliert. Das Orchester, das in klassischer Besetzung mit Blech- und Holzbläsersatz inklusive Rhythmusgruppe antritt, steht für eine moderne Auffassung des Bigbandsounds.

Als Star wurde für das Konzert in der Pirmasenser Festhalle am Samstag, 24. September, 20 Uhr, wurde der Trompeter Nils Wülker (44) verpflichtet, der bereits im Januar mit dem Landesjugendjazzorchester spielte. Für die Kooperation haben die Phoenix-Foundation-Musiker Lars Schuster, Fabian Schneider und Noel Uhlemann Titel von Wülkers-Erfolgsalbum „Go“ für Bigband arrangiert.

Fokus: Wülkers Stücke

Der Euroclassic-Abend umfasst zwei Sets. Im Zentrum steht die Musik von und mit Nils Wülker steht. Wülker ist zu einem der erfolgreichsten Jazztrompeter- und -komponisten in Europa avanciert. Bereits mit sieben Jahren hat der 1977 in Bonn geborene Musiker Klavierunterricht erhalten, im zehnten Lebensjahr schwenkte er auf die Trompete um – klassisch allerdings, von Jazz noch keine Spur.

Während eines Austauschjahres in den USA entdeckt er endlich mit 16 den Jazz und findet zu Stücken von Herbie Hancock und Miles Davis. Zurück in Deutschland wird er 1996 für das Jugendjazzorchester NRW entdeckt, in dem er bis zu seinem Jazz-Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin spielt. Während des Studiums spielte er schon in Peter Herbolzheimers Bujazzo, der Rias Bigband und Thärichens Tentett. 2002 veröffentlicht Wülker sein hochgelobtes Debütalbum „High Spirits“ mit Gene Calderazzo und Orlando LeFleming. Im Folgejahr komponiert, spielt und produziert der damals 26-Jährige eigene Musik für die Space Night des Bayerischen Fernsehens, die auf dem Album „Space Night Vol. 10 Jazz“ veröffentlicht wird.

Gefragter Gastmusiker

Zwischen 2005 und 2012 veröffentlicht Nils Wülker auf seinem Label Ear Treat Music fünf eigene Alben, mit Gästen wie Torun Eriksen, Silje Nergaard oder Dominic Miller. Drumherum tourt er mit seiner eigenen Band sowie als Gast bei Ute Lemper und macht eine Europa-Tournee mit Lee Ritenour, Dave und Don Grusin, Will Kennedy und Wolfgang Schmid als „Hang All Stars“. Wülker leitet außerdem das hochkarätig besetzte Jazz Baltica Ensemble (2011) mit Arrangements eigener Kompositionen, macht Remixe für Hugh Masekela, Gregory Porter und Laura Lopez Castro und produziert Alben für die Sängerin Cécile Verny, dem Mundharmonikaspieler Tollak und einen Track für Samy Deluxe.

2013 mit dem Echo Jazz als „Instrumentalist des Jahres“ in der Kategorie Blechblasinstrumente ausgezeichnet, nimmt Nils Wülker 2014 für sein Album „Safely Falling“ den German Jazz Award in Gold entgegen. Sein achtes Album „Up“ erscheint 2015 bei Warner Music. Für das Album arbeitet er mit Jill Scott und Mocky in L.A., Craig Armstrong in Glasgow, Peter Vettese in London und Max Mutzke. Mit „Up“ gewinnt Nils Wülker den Hamburger Musikpreis Hans als „Musiker des Jahres“, wird erneut mit dem German Jazz Award in Gold ausgezeichnet und für den Echo Jazz nominiert.

Hip-Hop und Elektronik

Sein von Hip-Hop inspiriertes und in Zusammenarbeit mit The Krauts (Produzenten Marteria, Peter Fox) und Ralf Mayer produziertes Album „On“ erscheint 2017 und wird 2018 mit dem German Jazz Award in Gold ausgezeichnet. 2019 folgt der vierte German Jazz Award in Gold für sein Album „Just Here, Just Now“.

2020 erscheint Nils Wülkers elftes, elektronisch inspiriertes Album „Go“, Radio France und die BBC widmeten „Go“ Sendungen. 2021 produziert Nils Wülker sein Orchester-Album „Continuum“ mit neuen Eigenkompositionen mit dem Münchner Rundfunkorchester.

Neben Tourneen im In- und Ausland mit seiner eigenen Band spielte Wülker in den letzten Jahren als Gastsolist mit Gregory Porter, Max Mutzke und Klaus Doldinger, verantwortete 2016 die musikalische Gestaltung des Grimme Preis und nahm Solo Features für Marteria auf. Seit 2012 kuratiert er als künstlerischer Leiter das Jazz-Konzertprogramm auf Schloss Agathenburg.

Info

Karten für elf bis 21 Euro gibt es beim Pirmasenser Kulturamt, im Forum Alte Post und bei ticket-regional.de . Telefon 06331 842352; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de.

International gefragt: Jazztrompter Nils Wülker ist der Star des Abends.
International gefragt: Jazztrompter Nils Wülker ist der Star des Abends.
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