Pirmasens „Investitionen in Köpfe wichtig“
Zwölf frisch gebackene Industriemeister Schuhfertigung – darunter vier Frauen – erhielten am Freitag ihre Meisterbriefe von Franz Link, Vizepräsident der IHK Pfalz, und Peter Neumann, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Pirmasens des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie, in einer kleinen Feierstunde in der IHK Pirmasens überreicht.
Peter Neumann erinnerte daran, dass die heutigen Absolventen der erste Jahrgang von Industriemeistern der Fachrichtung Schuh nach einer Pause von zehn Jahren ist. In der Zwischenzeit habe sich das Gefüge bei Aus- und Weiterbildung extrem geändert. Heute stehe die Schuhbranche unter Tagesdruck. Durch die Demografie und neue Strömungen habe sich einiges grundlegend geändert. Dies habe zur Gründung des ISC geführt. Im Jahre 2015 werde es wieder einen Meisterkurs geben, kündigte er an. Anfragen lägen bereits vor. In der Zwischenzeit wolle man die Ausbildung überarbeiten. Er erläuterte sodann: Der Industriemeister führe Arbeitsgruppen in fachlicher, organisatorischer und personeller Hinsicht und sei auch „spiritueller Meister“ – „kraft Vorbild und Wissen gespeister Autorität“. Die Ausbildung zum Meister erfordere hohe Motivation, Ausdauer und Durchhaltevermögen. Die Firmen, die Teilnehmer entsendet hätten, bildeten einen Querschnitt durch die Branche, sagte Neumann. Franz Link betonte, „Investitionen in Köpfe sind so wichtig wie in Maschinen und Märkte.“ Durch den Industriemeisterlehrgang hätten die Absolventen praktische Anwendungen kennengelernt und Handlungskompetenz erworben, was ihnen den Weg in Leitungsfunktionen ebnen könne. Der Meisterabschluss entspreche dem Bachelor. Der Wirtschaft gehe es derzeit gut. „Unseren Erfolg verdanken wir unserem Aus- und Weiterbildungssystem und unserem dualen Ausbildungssystem“, ist Link überzeugt. Der größte Fehler wäre es jedoch, „uns auf einer Insel der Glückseligkeit“ zu sonnen. In Zeiten der Globalisierung heiße es, „verdrängen oder verdrängt werden“. Wachstum sei jedoch nicht alles, aber ohne funktioniere auch nichts. Erhöhung der Produktivität führe zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und erfordere eine Verbesserung der Arbeitsabläufe. Innovation bedeute, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu tun, Trends rechtzeitig aufzuspüren. Erstklassiges Know-how sei die Fähigkeit und das Wissen, um Know-how richtig einzusetzen. Link lobte die Absolventen: „Sie haben die Herausforderung angenommen und in ihr Know-how investiert.“ Martin Bruhn, Leiter des Zentrums für Weiterbildung der IHK Pfalz in Pirmasens, wies darauf hin, dass am Projekt Industriemeister 20 Dozenten, neun Prüfer und weitere Personen im Hintergrund beteiligt gewesen seien. Er dankte allen, auch den beteiligten Firmen und Institutionen. Als Lehrgangsbeste (Note 1,6) wurden ausgezeichnet: Sarah Holler, Lorenz Shoe, Florian Kaindisdorfer, Lorenz Shoe Group GmbH Austria (arck)