Hauenstein In Hauenstein wird allein und doch gemeinsam musiziert

Boris Keiser war einer von rund 20 Instrumentalisten des Musikvereins Hauenstein, die am Sonntag das Osterlied „Preis dem Todesü
Boris Keiser war einer von rund 20 Instrumentalisten des Musikvereins Hauenstein, die am Sonntag das Osterlied »Preis dem Todesüberwinder« von zuhause aus und quer übers Dorf intonierten.

Die Instrumentalisten des Musikvereins Hauenstein spielen zur gleichen Zeit von zuhause aus ein traditionelles Osterlied

Mit einer besonderen Idee brachten die Instrumentalisten des Musikvereins Hauenstein ein besonderes Stück Osterfreude ins Dorf: Weil gemeinsames Musizieren ja nicht möglich ist, intonierten sie abgestimmt, zur gleichen Zeit und vom heimischen Balkon aus das traditionelle Osterlied „Preis dem Todes Überwinder“.

Beginnend mit dem letzten Schlag der Turmuhr am Sonntag um 18 Uhr war die Melodie aus vielen Ortsteilen zu hören und vereinigte sich über dem Dorf zum vieltönigen Lied: An der Katharinenkapelle und über dem Friedhof etwa war Boris Keisers Trompete zu hören und verschmolz drei Strophen lang mit Rochus Schwarzmüllers Tenorhorn, der die Melodie in der Landauer Straße spielte.

Wohl an die 20 Instrumentalisten beteiligten sich an dem „Quer-übers-Dorf-Spielen“ mit Posaunen, Hörnern und der Tuba ebenso wie mit Flöten, Klarinetten und Saxofonen. Gespielt wurde in der Schulstraße ebenso wie in den Kirchäckern, in der Sommerstraße ebenso wie in der Kettelerstraße, in der Backelsteinstraße und am Biedenberg…

Über Facebook hatte der Musikverein auf die konzertierte Liedaktion aufmerksam gemacht: „Da der Ostersonntag nicht ,irgendein’, sondern ,der Sonntag im Jahreskreis’ ist“, habe man das beliebte Osterlied aus dem 18. Jahrhundert ausgewählt. Und man lud zum häuslichen Mitsingen ein und stellte fest, dass dazu „die meisten Hääschdner wohl kein Gesangbuch brauchen“.

Die Hauensteiner nahmen die Idee gerne an: Zuhörer, die eigens zur Kapelle gekommen waren, sprachen von einem „Gänsehautmoment“. Und auf Facebook wurde die Aktion als „beste Idee“ gelobt. „Es war wunderschön!“ oder „Superschöne Aktion“ schrieben andere. Der Musikverein hatte in diesen Coronatagen auch schon an Palmsonntag das irische Segenslied „Möge die Straße“ quer übers Dorf gespielt und am Ostersamstag in einer kleinen Gruppe vom Needing musiziert. Am nächsten Sonntag, dem Weißen Sonntag, soll erneut gespielt werden: als Trost für die Kommunionkinder, deren großes Fest verschoben werden muss.

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