Pirmasens In Erlenbrunn bleibt es spannend
In den Ortsbezirken haben sich die Bürger bei den Ortsvorsteherwahlen gestern für Kontinuität entschieden. In sechs Vororten bleiben die Ortschefs im Amt, in Erlenbrunn kommt es erwartungsgemäß zur Stichwahl.Dort war die Wahlbeteiligung mit über 84 Prozent am Super-Wahlsonntag am höchsten.
Der Ortsvorsteher Frank Fremgen war gestern sehr vorsichtig. Nach dem ersten ausgezählten Wahlbezirk sah schon alles nach Stichwahl aus, CDU-Kandidat Gerald Storfinger bot der Wählergruppen-Kandidatin Christiane Mattill bereits die Unterstützung der CDU an. „Unser Ziel ist die Abwahl von Fremgen“, formulierte es Storfinger, der mit seinem Ergebnis (15,98 Prozent) durchaus zufrieden schien – immerhin ist er politisch ein Neuling. Mattill war zurückhaltend, aber nervös. „Das wäre ja nicht normal, wenn es anders wäre.“ Der zweite Wahlbezirk brachte dann gegen 19 Uhr 55 Prozent für Fremgen. In Erlenbrunn war jedoch das Votum der rund 300 Briefwähler entscheidend und ließ auf sich warten. Die Laune Fremgens besserte sich zusehends. „Das ist jetzt schon mein bestes Ergebnis, das ich je hatte“, frohlockte der SPD-Kandidat noch vor der Auszählung der Briefwählerstimmen. Erst um 20.30 Uhr war klar: Es gibt wieder eine Stichwahl in Erlenbrunn. „Als Neuling kann ich stolz auf das Ergebnis sein“, freute sich Mattill über ihre 35,25 Prozent. „Das ist echt der Hammer“, wollte sie beim Anruf der RHEINPFALZ die Nachricht zunächst nicht glauben. „Ich zähle auf die CDU-Wähler, die ja offenbar auch nicht mit Herrn Fremgen zufrieden sind“, gab Mattill die Devise für die nächsten zwei Wochen aus. Fremgen hingegen betonte, dass er mit seinen 48,77 Prozent sehr knapp die absolute Mehrheit von 426 Stimmen verfehlt habe. „Es fehlten elf Stimmen. Das ist mein bisher bestes Ergebnis.“ Für Fremgen gab es gestern keinen Grund zur Euphorie: „Jetzt muss ich meine Wähler in zwei Wochen noch mal an die Urnen bringen. Es geht wieder von vorne los und jede Stimme zählt. Das war sehr, sehr eng.“ 75,38 Prozent der Stimmen für die SPD-Frau: In bleibt die „rote Heidi“ am Ruder. Die 65-jährige Heidi Kiefer ließ im größten Pirmasenser Vorort Winzeln CDU-Herausforderer Gerd Reither klar hinter sich. „Ein starker Vertrauensbeweis der Bürger, der mich in meiner dritten Amtszeit anspornt. Jetzt können wir in aller Ruhe das Begonnene fortsetzen“, so Kiefer, die auf eine Prioritätenliste für den Straßenausbau verweist, ihren Einsatz für den Erhalt von Kindergarten und Grundschule. Die Wahlbeteiligung lag in Winzeln bei 60,77 Prozent. In haben sich die Bürger für Kontinuität entschieden. „76,10 Prozent haben für mich gestimmt, das macht mich sehr glücklich“, freute sich der bisherige CDU-Amtsinhaber Denis Clauer. Das Ergebnis sporne ihn an, so der 34-Jährige. „Wir wollen weiterhin parteiübergreifend für den Vorort etwas bewegen.“ Das nächste große Projekt sei das Dorffest. Am Ball bleiben wolle er auch in Sachen schnelles Internet. „Da müssen wir schauen, dass es Anfang nächsten Jahres losgeht.“ Der unterlegene Herausforderer Heinz Kuntz (SPD) will seine Themen - eine bessere Seniorenpolitik und mehr Einsatz für den Nachwuchs - jetzt im Rat durchboxen. In wurde der bisherige Ortsvorsteher Peter Resch (CDU) mit 203 Ja-Stimmen wiedergewählt. Die Bürger hätten die „Vertrauensfrage“ über seine und die Arbeit der CDU für Hengsberg positiv beantwortet. Das Ergebnis bestätige ihn darin, dass er mit seinen Initiativen auf dem richtigen Weg sei. Der unterlegene Gegenkandidat Michael Hoffmann (Freie Wählergruppe), der 136 Stimmen erhielt, sagte gegenüber der RHEINPFALZ, dass er mit einem knapperen Ergebnis gerechnet hatte „aufgrund unseres bisherigen Engagements für den Ort“. „Leichtes Spiel“ hatte in der CDU-Politiker Peter Schneider, der 570 Ja-Stimmen (96 Nein) erhielt. Schneider, der auch in den vergangenen fünf Jahren das Amt des Ortsvorstehers bekleidete, hatte keinen Gegenkandidaten. „So was macht mich immer unglücklich.“ Andererseits könne er das, was angestoßen wurde, auch weiterhin begleiten. So steht als nächstes Projekt die Sanierung der Turnhalle als Ersatz für das Jugendheim an. Mit 299 Ja-Stimmen und einem Wählerzuspruch von 86,17 Prozent war für Stefanie Phillips (CDU) die Wiederwahl als Ortschefin von gesichert. „Auch wenn jede der 48 Nein-Stimmen schmerzt, bin ich sehr zufrieden“, so die Alleinkandidatin im zweitkleinsten Vorort, die für den Erhalt des Kindergartens und Friedhofs sowie eine bessere Versorgung durch die Stadtwerke eintreten will. Den fairen Wahlkampf lobte Wahlsieger Kurt Sennewald in . „Wir kennen uns ja alle persönlich und lagen inhaltlich nah beieinander“, sagte er gestern Abend. Sennewald kam auf 61,27 Prozent, sein Rivale Klaus Block auf 38,73 Prozent. „Ganz zufrieden“ mit seinem Ergebnis war auch Herausforderer Klaus Block. „Ich habe als Neuling viele Leute gar nicht gekannt in Niedersimten“, sagte er und kündigte an, seine politische Arbeit in Niedersimten fortsetzen zu wollen. (kka/pt/cla/pr)