Pirmasens Hugo-Ball-Gymnasium: Warum der Elektriker der Stadt von der neuen Beleuchtung schwärmt

In einem der Säle ist schon die neue Technik mit mehreren Sensoren eingebaut worden. Im Bild sind die Lichtmesslinse und der Bew
In einem der Säle ist schon die neue Technik mit mehreren Sensoren eingebaut worden. Im Bild sind die Lichtmesslinse und der Bewegungsmelder zu sehen.

„Es werde Licht“, brauchen Lehrer und Schüler im Hugo-Ball-Gymnasium künftig nicht mehr zu sagen. Die neue Beleuchtungsanlage regelt das alles selber. 380.000 Euro sollen die neuen Lampen kosten und viel Strom sparen.

Bürgermeister Michael Maas braucht momentan viel Geduld bei der Sanierung der Pirmasenser „Problemkinder“ wie dem Hugo-Ball-Gymnasium. Im Jahr 2021 habe er die Umrüstung auf energiesparende LED mit Selbststeuerung gestellt. Jetzt kam der Zuschussbescheid und die Stadt kann an die Ausschreibung gehen. Maas hofft, in den Herbst- und Osterferien die Arbeiten erledigen zu können.

910 Lampen gibt es in den Sälen und Fluren des Ball-Gymnasiums. Die ziehen aktuell 100 Kilowatt an Strom aus dem Stadtwerkenetz. Nach der Sanierung sollen es nur noch 25 Kilowatt sein. Maas will also eine Reduzierung auf ein Viertel, was einer Menge von 60.000 Kilowattstunden im Jahr entspreche. Beim derzeitigen Strompreis von rund 40 Cent pro Kilowattstunden wären das 24.000 Euro im Jahr, die gespart werden können.

Hausmeister hat Zugriff auf jede Lampe

Das erreichen die LED nicht allein durch die sparsamere Leuchtmitteltechnik. Die können viel mehr, wie Yannic Wallert, Elektromeister im Gebäudemanagement der Stadt, schwärmt. Bei Tageslicht werde die Leuchtstärke automatisch runtergedimmt. Dazu kommen Bewegungsmelder, die sich einschalten, wenn jemand kommt und ausschalten können, wenn niemand mehr im Saal oder auf dem Flur ist. Eine Linse misst ständig die Lichtstärke im Saal oder Flur und der Hausmeister könne rein theoretisch von zuhause aus über sein Tablet auf jede Lampe im Haus zugreifen und dann auch mal ausschalten. Den größten Fortschritt neben der Energieersparnis sieht Wallert in der fast tageslichtgleichen Lichttemperatur. Zu 92 Prozent entspreche das neue Licht dem Tageslicht, was Schüler wie Lehrer sicher angenehmer als die Neonröhren empfinden dürften. Die jetzt verbaute Steuerung über Tablet mit Sensoren in jedem Saal könne im übrigen später auch für die Heizung verwendet werden. „Da sind wir dann in jeder Richtung flexibel“, erklärt Wallert, der jedoch versichert, dass keine Kameras in den Lampen verbaut seien.

Die Kosten von 380.000 Euro für die neuen Lampen seien noch gering, da die Techniker auf die vorhandene Verkabelung zurückgreifen könnten, deren Erneuerung noch nicht so lange zurückliegt. Ansonsten sei das Gebäude aus den 1960er und -70er Jahren arg in die Jahre gekommen. Bürgermeister Maas hofft, dass bald die Sanierung der bröckelnden Fassade erledigt ist. Aktuell wird an mehreren Dächern gearbeitet. Eins davon werde ein Gründach, das 30 Kubikmeter Wasser bei Regen speichern könne, was bei Starkregen sehr von Vorteil sein könnte. Außerdem erhalten die Gebäude eine dicke Dachdämmung und auf einem Dach eine Photovoltaikanlage, die 100 Kilowattpeak leisten soll und die Hälfte des Strombedarfs des Gymnasiums decken könnte. Viel verspricht sich Maas von der Energieeinsparung durch neue Fenster und Dämmung sowie eine moderne Heizungssteuerung. Geheizt wird der Schulbau mit Fernwärme und dabei soll es bleiben. Sieben Millionen Euro will die Stadt bis 2027 in das Gymnasium investiert haben. Aktuell gehen 608 Schüler auf das Ball-Gymnasium; mit steigender Tendenz, nachdem klar war, dass die Schule nicht aufgelöst werden soll.

x